Buntstifte-Swatch

  • Mir war nach meditativer Tätigkeit, und so habe ich heute nicht nur meine neuen Brutfuner Macarons getestet (bezüglich derer Meldusa um Rückmeldung bat), sondern auch meine Bestände, die da wären: Caran d‘ache Luminance, Polychromos und Castle Arts Soft touch.


    So einen direkten Vergleich hatte ich noch nie… Mir ist bewusst, dass die Fotos relativ sind, ich habe mittels Tageslichtlampe fotografiert, und zwar alle gleich hintereinander, am selben Ort, bei denselben Lichtverhältnissen, auf demselben Papier. Und auch, wenn die Swatchkästchen unterschiedlich groß sind (weil unterschiedlich viele davon auf eine Seite passen mussten), habe ich immer dasselbe Verfahren angewendet: Einmal sanft vertikal, dann einmal sanft horizontal ausgemalt und dann mit etwas größerem Druck vertikal von rechts nach links schwächer werdend.


    So kann man die Bilder vielleicht doch vergleichen. Verwendet habe ich mein Boesner-Hausmarke-Sketchbook, naturweißes 170g-Papier. Und bei den Brutfuner zusätzlich das grauen Canson-Papier, das in der upcratebox 41 war (ich finde gerade die Bezeichnung nicht).


    Also: Brutfuner Macarons, 50 Stück



    Sie sind hart. Härter als die Polychromos. Und leider unterschiedlich hart, v.a. unter den Grüntönen sind ein paar, die „Sehnenscheidenentzündung“ heißen müssten. Erstaunlicherweise kommt dennoch verflixt viel Farbe runter, wie man v.a. auf dem getönten Papier gut sehen kann. Es sind einige kräftige Farben dabei, aber wie erhofft auch viele Pastelltöne.

    Die Farbauswahl ist großartig.

    Die Reihenfolge der Swatches ist so, wie sie in den beiden Blistern ankamen, ich dachte, das wäre eine Unterscheidung nach kalten und warmen Farben, aber nach dem Aufmalen muss ich sagen: Das stimmt nur zu 90%. Whatever. Die Farben auf den Stiften stimmen ziemlich gut mit dem tatsächlichen Farbabrieb überein, wenn auch nicht perfekt. Die Stifte sind voll lackiert, gedippt und gut verarbeitet. Für 13,99€ der Hammer.

    Ich habe erst wenige Stifte anspitzen müssen, weder vorher noch dabei noch nachher ist einer abgebrochen. (ich verwende den Derwent Kurbelspitzer, der eine seeeeehr lange Spitze macht).


    Caran d‘ache Luminance 6901 (100 Stück):



    Diese Stifte habe ich numerisch geordnet, denn da sie im vollständigen Set von 100 Stück eine Range von 001 bis 906 umfassen und nur am gedippten Käppchen gefärbt sind - und das auch nur in 80% der Fälle genau treffend - finde ich sonst beim Verwenden des Color Catalog nix, bevor der Wahnsinn einsetzt.

    Wonach diese Farben außer nach Nummern geordnet sein sollen, also, wofür die Nummern stehen, ist mir ein Rätsel. Die niedrigeren Zahlen sind in jedem Fall pastelliger.

    Alle Farben, die man braucht, und etliche mehr. Die Farbbezeichnungen sind zwar schwer lesbar, aber dann sehr hilfreich, weil man verwandte Farben an der Bezeichnung erkennen kann (Payne‘s Grey 10%, Payne‘s Grey 30% und so)

    Ansonsten, was soll ich sagen? Wachsbasierte Stifte, wunderbar weicher Farbauftrag, perfekte Verarbeitung in Zedernholz, sagenhaft pigmentiert, lichtecht… ein Traum. Allerdings auch ein kostspieliger. Ich bin nicht geizig mit meinen Art Supplies, aber die Luminance hab ich auch nur deshalb geschossen, weil ich ein Angebot bekam, das ich nicht ablehnen konnte. Und hab es nie bereut.


    Castle Arts „soft touch“ (72 Stück):



    Das ist mein „Reiseset“, sie kamen in einem dicken Federmäppchen, numerisch und zugleich nach Farben geordnet und so können sie bleiben. So sind sie auch geswatcht. Sie sind, wie die Luminance, nur am Käppchen gedippt, allerdings über einige Zentimeter. Auch hier stimmt die Dipfarbe nicht immer so ganz. An der Verarbeitung wurde gespart, das scheint Lindenholz zu sein, manchmal eher vom Lack zusammengehalten. Vorsichtig spitzen, denn die Mine bricht, weil das Holz sich verwindet.

    Entweder hab ich was an den Augen, oder die Gelbtöne sind weitgehend ähnlich. Ansonsten hab ich alles, was ich brauche. Die Stifte scheinen auch wachsbasiert zu sein (steht nicht drauf), lassen sich mit etwa 4 Layern ordentlich verarbeiten. Ich hab für das Set keine 30€ bezahlt, und dafür sind sie sensationell. Sie lassen sich leichter vermalen als Polychromos, es kommt aber bei weitem nicht so viel Pigment runter wie bei denen oder gar bei den Luminance.


    Faber Castell Polychromos (120)



    Mein All-Time-Favourite. Die Reihenfolge ist die, in der ich meine Stifte zu ordnen pflege. Es scheint ein System der Nummerierung zu geben, das aber wohl von einem 2. System unterlaufen wurde. Was auch immer. Die Polychromos sind ölbasiert, daher fast endlos zu layern, super pigmentiert, fantastische Farbauswahl, auch bei den Gelbtönen, kaum Pastelltöne (deshalb ja die Macarons. (Unten in den Ecken hab ich die übriggebliebenenen Kästchen mit Pitt Artist Brushes ausgemalt, Polychromos sind die Kästchen mit der Nummer).

    Die Stifte sind deutlich härter als Luminance und Castle Arts, aber weicher als die Brutfuner. Sie verhalten sich absolut gleichmäßig bis auf die 3 Metallicfarben, die bretthart sind.

    Sie sind komplett in der Abriebfarbe lackiert und das sehr stimmig. Einziges Manko (neben dem Preis, der aber im VErgleich zu den Luminance erträglich erscheint): Die Beschriftung in Gold finde ich mega schwierig zu entziffern.


    So, ich hoffe, damit könnt ihr was anfangen!

  • Ich bin nicht geizig mit meinen Art Supplies, aber die Luminance hab ich auch nur deshalb geschossen, weil ich ein Angebot bekam, das ich nicht ablehnen konnte. Und hab es nie bereut.

    Ich hab sie auch nur wegen eines Angebots gekauft. 240€ (inklusive Versand) für das 100er Set. Das war Anfang 2022 auf Amazon von Bürohengst.

Neueste Artikel

Nightmage
0

Was tut sich im Lexikon?

0
0
0
5