Pinselverschleiß erkennen (Aquarell)

Ich würde sagen, wenn vermehrt Haare ausfallen, und zunehmend Haare borstig werden und seitlich wegstehen - die kann man natürlich auch knapp an der Zwinge dann abschneiden aber auf Dauer wirds dann natürlich etwas dünne im Pinsel.

Ich hab bislang keine nennenswerten Ausfallerscheinungen bei meinen - guten Aquarell-Markenpinseln festgestellt, bei mir gehen eher die billigen Pinsel, und die die ich für Acryl nehme kaputt, ich behalte die abgewanzten aber meistens - so als Effekt-Pinsel kann so ein richtig ranziger Griffdl manchmal ganz interessant sein

Ich hab ein paar Tipps, damit die Pinsel nicht zu schnell kaputt gehen.

- Wenn du Farbe aufnimmst, achte darauf, dass zwischen Pinsehaaren und dem Holzstiel kein 90° Winkel entsteht, damit die Haare nicht zu stark geknickt werden.

- Wenn sich Pigmente schwer anlösen lassen, gib vorher etwas Wasser drauf und warte ein bisschen. Dann musst du mit den Pinselhaaren nicht so stark über die Oberfläche reiben, um die Pigmente zu lösen.

- Wenn du große Pinsel verwendest, benutze ganze Näpfchen statt halber.

Ich trenne das schon, liegt aber eher daran daß ich für Acryl lieber was Borstiges nehme, und für Aquarell dann eher weiche Haarpinsel. Ausnahmen kommen ab und an aber vor.

Bei wasserbasierten Farben ist das aber - kühne Theorie - vielleicht nicht ganz so wild, sofern man immer gut auswäscht wenn man fertig ist.
Kritischer ist das wenn Ölfarbe mit im Spiel ist, da trenne ich die Pinsel sorgfältiger - Öl und Wasser vertragen sich nicht.

Ich benutze zwar wassermischbare Ölfarben, trotzdem - da passe ich wirklich auf.

Ich benutze meine Aquarellpinsel nur für Aquarell. Gouache würde ich auch noch ranlassen. Aber alles was schlecht auswaschbar ist (auch wassermischbare Ölfarben) bekommt separate Pinsel, weil das Auswaschen die Pinselhaare stärker beansprucht.

Krummschnaebelchen - ne, keine Schul-Pinsel in dem Sinne ... auf dem Bild unten sind meine Lieblings-Aquarellpinsel, die spitzigen sind Van Gogh von Royal Talens, die waren bei dem Holz-Aquarellkasten dabei und die mag ich wirklich am liebsten, gibts auch separat zu kaufen, der dickere ist so ein klassischer französischer Aquarellpinsel, meiner ist von Léonard.
Die sind jetzt nicht widerstandslos weich, aber eben auch nicht borstenmässig hart.

Zum "große Flächen einwässern" benutz ich am liebsten die Flachpinsel vom Action (liegt auf dem Bild mit im Hintergrund) - die sind, trotz furzbillig sogar ganz gut, auch nicht zu weich und haaren so gut wie garnicht - die gibts im Dreierset für um nen Euro.

Bei Borsten für Acryl bin ich weniger wählerisch, und für Öl mag ich weiche Katzenzungen-Pinsel am liebsten, und für manche Details die abgeschrägten, flachen Haarpinsel.

IMG_20231015_153924889.jpg

Meine sind die hier: Van Gogh 191

Bis jetzt halten sie gut durch, obwohl ich die wirklich sehr oft in Gebrauch habe, werd mir aber mal noch andere Größen besorgen, wenn ich wieder bestelle.

Van Bleijswick ist echt für den Preis garnicht übel, da hab ich auch noch ein anderes Pinselset das ich auf Verdacht einfach mal mitgenommen hatte, und dann sehr positiv überrascht war davon.

Also - ab und an kann billig tatsächlich auch mal was - nur bei Farben mach ich da keine Experimente mehr, da waren die Ausfälle dann meistens doch zu groß.

Bei Pinseln bin ich ausserdem ein Fan von DaVinci, mittendrin ist für das grobe Zeug aber durchaus auch mal ein schnöder Baumarkt-Malerpinsel dabei, für den Fall daß doch mal ne Gurke dabei ist kann man den - wie oben schonmal gesagt - als Effektpinsel gar verbraten, oder für den Zweck auch mal mit der Schere zu Leibe rücken, ohne daß es einen dann reut wenn es daneben gegangen ist

Ich nehme für Aquarell eigentlich nur die DaVinchi Pinsel, gern die CosmoTop Spin. Halten ewig, gute Farbaufnahme, halten auch das Wasser gut. Günstige, sehr gute Alternative sind die i Love Art Pinsel von kreativ.de. Könnten auch gut von DaVinchi sein.

Wassertankpinsel nur von Pentel oder Kuretake.