Druckkunst

Äh...

Zitat von Wuselwolf

Aber nicht, dass du bald unter die Giftmischer gehst - bei den vielen Fläschchenbildern

Erwischt.

Ich hab für verschiedene Hobbys (Kosmetikproduktion, Nailart, Schlossern, Schreinern...) hier diverse Flaschen mit allerhand Chemikalien, aber auch Beutelchen mit geheimnisvollen Pülverchen - und Beutel mit kiloweise Zeug - und mein Mann unkt schon gerne, dass ich bestimmt längst ausgespäht werde, weil man mit dem Zeugs wahlweise halb Köln sprengen oder vergiften könnte. Ich wüsste nicht wie, aber wenn man die Flasche mit dem Aceton austrinkt, ist das sicher nicht gesund. Und den Beutel Schlämmkreide würde ich auch ungern auslöffeln müssen. Von den Tensiden, dem WD40 und den Reinigungsalkoholen ganz zu schweigen.

Schlimmer aber: Ich hab bis in die Nacht gestern gedruckt und hier ist das Ergebnis:

Hier nochmal ein paar WIP-Impressionen:

Zitat von Aoife

Äh...

Erwischt.

Genial!

Ich häte ja jetzt nicht gedacht, dass ich den Kommentar dazu kriege.

Wobei die "Giftmischung" auf deinen heutigen Druck wohl besser mundet.

Aoife deine Linocuts sind großartig

Was machst du mit den vielen Karten, verschenkst du sie, oder sammelst du sie?

Ich bin schwer begeistert, wie viele Hobbies du hast.

Ich muss mir schon nur für das Malen die Zeit zusammenkratzen

Zitat von Yvette

Was machst du mit den vielen Karten, verschenkst du sie, oder sammelst du sie?

Oh, die Linocuts sind eher großformatig, "Santé" ist A4 und der "Flaschenzug" und "Poison" sind A3. Tatsächlich hänge ich jeweils ein Exemplar in meinem Haus auf, sonst verschenke ich die meisten, es hat sich unter Familie und Freunden herumgesprochen, dass es bei mir coole Bilder gibt. Ich wünsch mir im Gegenzug, dass die Beschenkten jemand Bedürftigem einen kleinen Obolus ins Körbchen oder aufs Spendenkonto geben.

Zitat von Yvette

Ich bin schwer begeistert, wie viele Hobbies du hast.

Dabei war das noch nicht mal alles.... *duck* ...

Zitat von Yvette

Ich muss mir schon nur für das Malen die Zeit zusammenkratzen

Ah, das mit der Zeit ist sehr relativ. Ohne jetzt allzusehr ins Detail zu gehen, ich hab über drei Jahrzehnte recht erfolgreich an einer steilen Doppelkarriere gebastelt, aber natürlich viel zu viel gearbeitet (und hatte trotzdem Hobbies und Kinder und Garten und pflegebedürftige Eltern und und und), durch den damit verbundenen Druck und Stress und den Schlafmangel bin ich in den letzten 12 Jahren mehrfach lebensbedrohlich erkrankt - ich hab mein Zuviel einfach nicht sortiert gekriegt und immer mehr draufgelegt. Anfang 2022 schien mit meiner Gesundheit dann alles vorbei, jede Hoffnung verloren, aber dann hab ich doch noch eine (letzte?) Chance auf Weiterleben bekommen. Und die Konsequenzen endlich gezogen - jetzt arbeite ich weniger, viel weniger, und mache weit mehr davon, was mir Freude macht.

Zitat von Aoife

Ah, das mit der Zeit ist sehr relativ. Ohne jetzt allzusehr ins Detail zu gehen, ich hab über drei Jahrzehnte recht erfolgreich an einer steilen Doppelkarriere gebastelt, aber natürlich viel zu viel gearbeitet (und hatte trotzdem Hobbies und Kinder und Garten und pflegebedürftige Eltern und und und), durch den damit verbundenen Druck und Stress und den Schlafmangel bin ich in den letzten 12 Jahren mehrfach lebensbedrohlich erkrankt - ich hab mein Zuviel einfach nicht sortiert gekriegt und immer mehr draufgelegt. Anfang 2022 schien mit meiner Gesundheit dann alles vorbei, jede Hoffnung verloren, aber dann hab ich doch noch eine (letzte?) Chance auf Weiterleben bekommen. Und die Konsequenzen endlich gezogen - jetzt arbeite ich weniger, viel weniger, und mache weit mehr davon, was mir Freude macht.

Das ist eine sehr gute und vernünftige Entscheidung! Die Gesundheit ist soooo wichtig!

Ich habe zwar keine Kinder (leider), aber ich weiß wie es mit pflegebedürftigen Eltern bzw. Schwiegereltern ist, auch das mit dem Job kenne ich gut. Nur muss ich selber noch lernen, auch mal nein zu sagen, was den Job betrifft.

Ich hab gestern mit meiner neu gegossenen 30x40-Gelliplate gedruckt und zwei der Drucke heute zu einem Doppelbild weiterverarbeitet. Sie hängen bereits

Leider kommt die Goldbasis bei dem einen und der Kupferlayer bei dem anderen im Foto nicht rüber.

Hier mal zusammen. In groß muss man gar nicht so suchen nach den Figuren.

Der Vollständigkeit halber: Sennelier abstract Farbe auf chinesischem Kalligrafiepapier von der Rolle (leider stehen sämtliche Bezeichnungen auf Chinesisch drauf, daher: k.A.), ich schätze mal, etwa 50gms, Stencils weitestgehend selbst geschnitten, ein paar aus uralten Beständen, die Figuren selbstgezeichnet nach Referenzen und Gliederpüppchen. Idee und alles Weitere von mir ohne Vorlage.

17.02.2023

Ich glaube, ich habe meine große Liebe gefunden. Druckverfahren, insbesondere der Linoldruck, sind im Moment mein großes Glück.

Hier das Werk der letzten Tage, ein A2- großer 5-Farb-Linoldruck im Jigsaw-Verfahren (What?), also ein Puzzle aus mehreren, unterschiedlich gefärbten Teilen. Titel: "Hoist the Colour". (Na, wer hat jetzt eine Melodie im Kopf?)

Und, Disclaimer extra für Wuselwolf , auf dem Bild sind zwar keinerlei Flaschen zu sehen, aber Piraten vergraben ihre Rumvorräte ja zuverlässig.

Falls es wen interessiert: Drei Werkstattfotos, mit denen sich das Verfahren, denke ich, von selber erklärt.

Stark, das gefällt mir richtig gut. Sowohl die Farben, aber auch so Details wie die Durchbrechung der Abschnitte durch die Perso , aber auch, dass sich Linien über mehrere Ebenen fortsetzen. Es hat irgendwie Dynamik (um die Sonne) aber strahlt auch Ruhe aus. Ich finde es toll

Ich finde es sehr beeindruckend, sieht klasse aus! 🥰

Danke für die Werkstattfotos, ich konnte mir vorher nicht so wirklich vorstellen, wie es im Detail funktioniert. 😊

das sieht echt klasse aus und auch echt spannend wie so ein Bild zustande kommt...

Zitat von Aoife

Und, Disclaimer extra für Wuselwolf , auf dem Bild sind zwar keinerlei Flaschen zu sehen, aber Piraten vergraben ihre Rumvorräte ja zuverlässig.

Der Pirat ist aber schon arg zerrupft. Entweder hatte er zu viel oder zu wenig Rum.

Dank der Werkstattfotos kann man sich das Größenverhältnis besser vorstellen. Richtig cool, in der Größe!

Nächste Herausforderung in Sachen Reduktion auf das Wesentliche. Wenn ich nur Weiß, Vollton und Halbton benutze, müsste ich ein Foto auch in einfarbigen Linolschnitt übertragen können. Also, das glaube ich immer noch. Meine ersten Überlegungen übersetzen den Halbton in feine Schraffur und ich stelle fest, das Prinzip ist nur fast gut, denn die weißen Flächen sind viel zu hart. Aber das ist ausbaufähig. Ich habe schon eine Idee, wie das weitergehen kann.

Mein Model ist übrigens mein Herzallerliebster, dessen Linocut ich hier zeigen darf, aber natürlich nicht das Originalfoto. Ich kann euch aber versichern, dass er sehr gut erkennbar ist.

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Ach ja, Edith sagt, ich habe zum ersten Mal ölbasierte Druckfarben verwendet. Caligo Safe Wash Relief Ink von Cranfield in Cyan, mit Extender und Tack Reducer und allem PiPaPo. Das ist absolut super, das Zeug - und nicht so schlimm beim Aufräumen und Saubermachen wie befürchtet. Ich sag nur: Caramba!

24.02.2023

Ein Auftragswerk in Gelliprinttechnik: „Bergwanderung“

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Und zwei Linolschnitte sind inzwischen fertiggereift, ich habe heute Probedrucke mit wasserbasierter Farbe, dünnem Chinapapier und Handabrieb gemacht und dann die Blöcke nochmal nachgeschnitten, dies sind die ersten Brauchbaren. Ich warte sehnsüchtig auf die Druckpresse, die in den nächsten Tagen ankommen sollte, mit der ich mit ölbasierter Blockdrucktinte auf ordentlichem Büttenpapier drucken kann. Der Plan ist, demnächst auch das Papier selber zu schöpfen, zumindest für die kleineren Formate.

Das spricht für sich selber, denke ich. (Entwurf selbsterstellt unter Zuhilfenahme der Apps Canva und Procreate, eigene Ideen).

Und das hier war das Motiv meines allerersten Linolschnittes im Erwachsenenalter, der aber technisch noch sehr mau ausfiel. Deshalb habe ich ihn neu geschnitten.

…..

Ich sehe gerade (22.3.), dass ich die fertigen Prints, mit Ölfarbe und Pipapo, noch gar nicht gezeigt habe!

Voilà:

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22.03.2023

So, ein bisschen hab ich doch:

Ich habe auf schwerem, handgeschöpftem Papier gedruckt, das ist auch mit der Ritualis-Presse ein spezielles Unterfangen, denn ich kann, wenn ich mich selber auf die Presse stelle und gut gefrühstückt noch die dicken Hanteln mitnehme, vielleicht mit 80-90 kg pressen. Das Papier braucht eigentlich einen Anpressdruck von, was weiß ich, 1000 ? kg, wo ich GsD so nicht rankomme. Also habe ich das Papier angefeuchtet (eine feierliche Prozedur, das muss dann 24h gepresst und luftdicht verpackt ruhen/durchziehen) und damit experimentiert. Das ging dann. Die goldenen/bronzefarbenen/kupfer-/oder messingfarbenen Teile kann ich dann aber ja nicht wie gedacht eindrucken, weil das feuchte Papier sich ja wieder zusammenzieht und eine für den 2. Block nötige Registrierung ergo Blödsinn ist und außerdem ja dann auf trockenem Papier… egal. Also habe ich mit Aquarellfarben und Antikwachs herumexperimentiert.

Jo.

Ich hab ziemlich viel teures Papier versaut, aber auf 8 Exemplaren sieht sie doch ganz gut aus, meine „Vogelmensa“:

Ich hab noch nicht signiert, weil ich mir unsicher bin, ob das eine „Edition“ sein kann, die sind ja doch alle unterschiedlich ausgearbeitet. Vielleicht verwende ich das Motiv nochmal anders.

Du fleißige!

Von der Vogelmensa bin ich schlichtweg sehr begeistert. Das ist so ein schönes Motiv! Und mit den unterschiedlich metallisch gefärbten Futtermischungen macht da so Spaß, die Bilder anzusehen.

Zitat von Aoife

Ich hab noch nicht signiert, weil ich mir unsicher bin, ob das eine „Edition“ sein kann, die sind ja doch alle unterschiedlich ausgearbeitet.

Da bin ich wahrscheinlich nicht firm genug mit der Materie, aber was genau meinst du mit "unterschiedlich ausgearbeitet"? Für mich sieht das nämlich absolut editionstauglich aus.

Dankeschön! Ich war heute auich wieder fleißig, sind aber „nur“ die zweite Farbebene von 3 und zweierlei Probedrucke. Mit denen geht es am WE weiter.

Zitat von Wuselwolf

aber was genau meinst du mit "unterschiedlich ausgearbeitet"? Für mich sieht das nämlich absolut editionstauglich aus.

Ja, das hab ich mir dann irgendwann auch gedacht. Also, wenn es keine Edition ist, was dann? 8 Einzelwerke? Ja wohl nicht. Laso hab ich sie heute entsprechend signiert.

26.03.2023

Ich hab gestern viiiiiele Stunden lang gedruckt und danach seeeehr lange die Ölfarbe von absolut überall entfernt (irgendwie schaffe ich es immer, aus meinem klaren, aufgeräumten Space ein totales Chaos zu machen, wenn ich in meinem Element…), nur eine von drei Bilderserien, die gestern aus der Presse kanem, ist aber jetzt fertig und zeigereif:

Paul Auster als Schwarzweiß-Linocut.

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Bildformat ist 15x21 cm, gedruckt auf unterschiedlich größeren Papieren.

Ergebnis dieses Skillshare-Kurses: https://skl.sh/3lLJ1pe

Kleine Impression samt Sneak peak von meinem Trockengestell nach getaner Tat:

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Das Portrait ist ja irre ich bin total fasziniert....und überlege gerade...alles was weiß ist, ist das was du weg geschnitten hast oder ?...da muss man ja komplett umdenken irgendwie wenn ich mir versuche das vor zu stellen....

Zitat von silver

Das Portrait ist ja irre ich bin total fasziniert....und überlege gerade...alles was weiß ist, ist das was du weg geschnitten hast oder ?...da muss man ja komplett umdenken irgendwie wenn ich mir versuche das vor zu stellen....

Dankeschön. Ja, genau so isses. Wenn das Hirn einmal im Druckmodus ist, ist es gar nicht so schwierig. Ich tu mich noch eher damit schwer, eine Vor-Zeichnung des Motivs zu fertigen, die mit 2 Farbwerten, Weiß und Schwarz nämlich, auskommt. Mit den schraffierten Flächen schummele ich mir noch ein bisschen Grau herbei, was ich nicht drucken kann, jedenfalls nicht im Ein-Block-Verfahren. Das finde ich grundsätzlich hier schon ganz gut gelöst, aber ich glaube, das geht noch besser. Ella Fitzgerald und Freddie Mercury warten schon drauf, geschnitten zu werden. Bei Ella hab ich fast gar keine Schraffuren, bei Freddie viele und verschiedene. Wie es dann am Ende wirkt und ob überhaupt, ist das Wundersame bei der Druckgrafik. Ich liebe es!

30.03.2023

Letztes Linocut-Projekt.

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Registriert mit Ternes Burton System (uff), gepresst mit der Ritualispress, Caligo Safe Wash Relief Ink auf Clairfontaine Simili Japon. Vier Blöcke und Blattmetall, irrsinnig viel Arbeit. Hm. Ich bin nicht so überzeugt vom Ergebnis, was meint ihr? Ohne Titel, etwas größer als A4.

29.04.2023

So, die neue Presse ausprobiert. Sehr, sehr genial, klappte sofort. Mit dem Papier muss ich noch ein bisschen gucken, alles bis A4 hab ich, deshalb ist Ella auch perfekt gelungen, aber Freddies Druckstock ist größer und das Wenzhou-Papier, das ich da verwendet habe, muss angefeuchtet sein. War mal zu feucht und mal zu trocken. Aber ich krieg es raus.

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02.05.2023

Heute wieder ein ganzer Tag an der neuen Presse. Mehrfarbdrucke angefangen, die noch ein paar Umdrehungen brauchen, vieles nachgedruckt zur Vorbereitung der Shoperöffnung und nach den beiden Musikerportraits der vergangenen Tage noch meinen absoluten Lieblingsmusiker (Nils Landgren, wenn ihr mich fragt, der aktuell wichtigste Jazzmusiker Europas) portraitiert.

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Wow, von den Portraits bin ich absolut begeistert. Ich kann mir vorstellen, dass deine Drucke gut gehen sobald dein Shop eröffnet ist.

Kuckuck, ja, ich bin noch da und drucke, was das Zeug hält. Allerdings habe ich 2 Wochen in, hm, sagen wir, einen Lernprozess gestellt. Ich habe mit Mehrfarbdrucken und Reduktionsdruck hantiert und am Ende Druckstöcke und Drucke über die graue Tonne entsorgt. Das war noch nix.

Aber jetzt. Ein "Jigsaw"-Druck, d.h., der Druckstock ist mehrteilig, die Teile werden einzeln (unterschiedlich) eingewalzt und dann auf der Druckplatte zusammengepuzzelt. Alle Puzzleteile werden gleichzeitig gedruckt. Darf ich vorstellen: Mein Seepferdchen.Pädagogisches Manifest 2.jpg

Ich hab noch eins:

Dieselben Farben wie beim Seepferdchen, hier aber im Verlauf aufgestrichen und auf meine Testlieferung aus Japan von der Awagami Factory verarbeitet. Das hier ist Kozo-Papier, handgeschöpft, zwei Büttenränder und einfach wunderbar!

26.05.2023

Ich hab - wie könnte es anders sein - wieder gedruckt. Hat lange gedauert, weil es verdammt aufwändig war bei dem ersten Motiv wegen des Verfahrens, beim zweiten wegen methodisch, äh, sagen wir, missglückten Experimenten.

Die "Grüne Meeresschildkröte“ ist auf voluminösem Hahnemühle Druck-Papier (110g/qm) im 5-Farb-Reduktionsdruck angelegt, d.h., die verschiedenen Farbebeben werden nacheinander aus demselben Stock geschnitten. Damit ist der Druckstock für die vorherigen Farbebenen jeweils verloren, diese können nicht mehr nachgedruckt werden. Jede Farbebene muss zunächst ein paar Tage trocknen, bevor mit einer weiteren Farbe darauf gedruckt werden kann. Damit das Motiv bei den Folgedrucken exakt an der richtigen Stelle sitzt, muss das Papier vorab sehr sorgfältig registriert werden: Die Registratur bezeichnet die Vorkehrungen, mit denen sichergestellt wird, dass das Papier 100% genau an derselben Stelle aufliegt wie bei der vorherigen Farbebene.

Der „Red Lizard“ hat mich Nerven gekostet: Eigentlich hatte er eine farbige Fläche im Jigsaw-Verfahren (wie beim Seepferdchen oben), auf der er sitzt. Die Drucke verzogen sich aber ständig, sodass ich Knicke oder Risse im Papier hatte oder die Puzzlestücke unter der Presse ganz auseinanderrutschten. Irgendwann hatte ich heraus, woran es lag und leider auch, dass ich es bei diesem Druckstock nicht ändern kann. Also habe ich es mit der Eidechse alleine probiert, und zwar auf meinen allerersten Versuchen von eigenhändig handgeschöpftem Büttenpapier: die Pulpe ist hergestellt aus den Papier-Verschnitten und allerhand Fehldrucken meiner Editionen auf hochwertigen Zellulose- und Lokta-Papieren. Das Ergebnis ist erstaunlich hübsch geworden!

Selbstverständlich sind beide Druckstöcke von mir handgezeichnet.

Hö? Ich war mir sicher, dass ich bereits zu den Fischen was geschrieben habe. Tja, ich werd wohl auch alt und vergesslich...

Mir gefallen deine Ergebnisse sooo gut!

Zitat von Aoife

Damit das Motiv bei den Folgedrucken exakt an der richtigen Stelle sitzt, muss das Papier vorab sehr sorgfältig registriert werden: Die Registratur bezeichnet die Vorkehrungen, mit denen sichergestellt wird, dass das Papier 100% genau an derselben Stelle aufliegt wie bei der vorherigen Farbebene.

Für Stempel gibt es wie ein Buch zusammenklappbare Stempelhilfen, die das Papier mit Magneten an Ort und Stelle halten. So ähnlich stelle ich mir deine Konstruktion vor.

Aoife , ich bin so begeistert von deinen Werken. Sie sehen so toll aus. Besonder angetan hat mich deine Schildkröte.

Darf ich fragen, ob du die Druckvorlagen aufbewahren und später wieder verwenden kannst? Oder geht das nicht? Wäre ja schade, wenn nur eine bestimmte Anzahl gedruckt werden kann und das war es dann.

Zitat von Casjopea

Darf ich fragen, ob du die Druckvorlagen aufbewahren und später wieder verwenden kannst? Oder geht das nicht? Wäre ja schade, wenn nur eine bestimmte Anzahl gedruckt werden kann und das war es dann.

Bei der Schildkröte handelt es sich um einen Reduktionsdruck, also mit verlorenem Druckstock. Davon gibt es nun 20 brauchbare Drucke und niemals mehr. Bei den Einfarbigen und Mehrstockdrucken wird der Druckstock nach erreichen der vorher festgelegten Edition üblicherweise vernichtet. Bei einigen Drucken, dem Lizard etwa, ist die erste Edition aber deshalb klein, weil es zum Zeitpunkt des Druckes nur zufällig von der Farbe, dem Papier oder meiner Geduld nicht viel gab und die Auflage deshalb ganz winzig ist. Da kann dann noch eine Runde gedruckt werden, aber in einer neuen Edition, die sich deutlich unterscheidet, also könnte ich z.B. einen grün-blauen Lizard auf Kitakata-Papier drucken.