Das ist wenn man mit dem Stift doll aufdrückt und damit das Papier "versiegelt". Dadurch wird die Farbe so ins Papier gerieben, dass man keine 'Grieseligkeit' mehr erkennt und eine schöne glatte Farbfläche entsteht. Das macht man für gewöhnlich am Ende des Schichtprozesses, wenn man keine weitere Farbe mehr auf diese Stelle auftragen will, denn das ist danach schwierig weil die Papierstruktur glattgerieben ist.
Leider kenne ich noch kein schönes deutsches Wort dafür und die Übersetzungen sind nicht so aussagekräftig: "glätten", "polieren", "glattwalzen"
Das Gleiche ist wohl mit dem englischen Begriff "to blend" passiert: die deutschen Künstler sagen jetzt immer "verblenden" wenn sie "mischen" meinen, obwohl das deutsche Wort "blenden" gar nichts mit mischen zu tun hat.
Ah ... jetzt bin ich im Thema. Ich kenne das Phänomen, dass die Papierstruktur zu ist und keine weitere Farbe mehr annimmt als "Poliereffekt". Je hochwertige die Farbstifte, desto länger dauert es, bis es so weit ist. Papier spielt natürlich auch eine Rolle.
Alles anzeigenJa, das ist eigentlich gar nicht so schlecht! 😀
Also in diesem Fall, Kreativo würde ich die hellen Pastelltöne zum Versiegeln verwenden an den Stellen, wo ich einen hellen Farbton brauche. Allein mit den Polychromos habe ich nur die Möglichkeit, dass ich eine Farbe sehr leicht auftrage, so dass ein heller Farbton entsteht - und dann versiegele ich mit Weiss. Je nach dem, wie rau mein Papier ist, sieht es aber danach immer noch fleckig aus weil ich, um den hellen Farbton zu erreichen, nur sehr wenig Farbe auftragen konnte. Mit einem hellen Pastellton könnte ich eine viel gleichmäßigere helle Fläche erstellen.
Ok, danke für die Erklärung! Finde das sehr spannend. Das erklärt dann wohl auch, warum das 36er Jubiläumsset eine andere Farbauswahl hat als das normale 36er - man konnte etwas freier sein in der Auswahl... (Ich habe mir das 36er Jubiläumsset gerade besorgt und finde es sehr cool!)
Jubiläumsset? Du meinst das, das wir zum 111. Geburtstag aufgelegt hatten? Da sind wir nicht freier rangegangen, sondern die Farbsortierung, die in dem Jubi-Set enthalten war entstand dadurch, dass diese 36 Farben auch schon 1908 existiert hatten. Die Aufmachung der Stifte war ans Originaldesign angelehnt, daher andere Farbnummern und Stiftstempel.