Hallo Leute,
ich bin mal wieder am grübeln. Es ist ja so, dass unser ganzes kulturelles Schaffen auf die Erfahrungen mit diesen Themen aus der Vergangenheit aufbaut. Dadurch gibt es in allen möglichen Richtungen der Kunst verschiedene Regeln und Leitfäden. Sogar schon in den noch relativ Jungen.
Es scheint mir überhaupt so, dass eine Kunst ohne Regeln nicht wirklich existieren kann. (?)
Doch nur durch das Brechen dieser Vorgaben oder dem Abweichen von erprobten Wegen kann etwas Neues entstehen.
Ich frage mich irgendwie, wann und in welchem Umfang solche Regelbrüche für mich interessant werden können.
Darauf gekommen bin ich durch mein Unvermögen Musik zu komponieren. (Ja, wieder ziehe ich die Musik als Beispiel ran) Während ich in der Malerei eine eher gute Vorstellung davon habe, wie die einzelnen Richtlinien wirken und wo man durch ihren Verzicht zu gewollten Ergebnissen kommt, habe ich in Bereichen, wie der Musik, irgendwie überhaupt keinen Plan davon. Ich hab z.B. ständig das Bedürfnis die Tonart zu wechseln, aber so das es für eher schmerzhaft für die Ohren wird. Und wenn ich mich peinlichst genau an die Regeln halte, dann klingt es doch irgendwie langweilig oder wie 1000 Andere. Da fehlt mir einfach noch das Gefühl dafür.
Beim Malen hatte ich schon früher in der Schule immer die Aufgabenstellung so missachtet, dass ich meinen eigenen Willen in die Bilder packen konnte, aber sie trotzdem (so gerade noch) zur Aufgabe passten. Soll heißen: Hier fiel mir das immer recht leicht.
Wie sind eure Ansichten dazu? Habt ihr ähnliche Probleme oder wollt (oder könnt) ihr euch (lieber) nicht von Regeln lösen?
Wann macht es eurer Meinung nach Sinn neue Wege einzuschlagen? Habt ihr Erfahrungen damit machen können?
Und was mich auch sehr interessiert:
Glaubt ihr, man darf Regeln erst brechen, wenn man sie verstanden hat?