Regeln und Leitfäden -> brechen und ignorieren?

  • Hallo Leute,


    ich bin mal wieder am grübeln. Es ist ja so, dass unser ganzes kulturelles Schaffen auf die Erfahrungen mit diesen Themen aus der Vergangenheit aufbaut. Dadurch gibt es in allen möglichen Richtungen der Kunst verschiedene Regeln und Leitfäden. Sogar schon in den noch relativ Jungen.
    Es scheint mir überhaupt so, dass eine Kunst ohne Regeln nicht wirklich existieren kann. (?)
    Doch nur durch das Brechen dieser Vorgaben oder dem Abweichen von erprobten Wegen kann etwas Neues entstehen.


    Ich frage mich irgendwie, wann und in welchem Umfang solche Regelbrüche für mich interessant werden können.
    Darauf gekommen bin ich durch mein Unvermögen Musik zu komponieren. (Ja, wieder ziehe ich die Musik als Beispiel ran) Während ich in der Malerei eine eher gute Vorstellung davon habe, wie die einzelnen Richtlinien wirken und wo man durch ihren Verzicht zu gewollten Ergebnissen kommt, habe ich in Bereichen, wie der Musik, irgendwie überhaupt keinen Plan davon. Ich hab z.B. ständig das Bedürfnis die Tonart zu wechseln, aber so das es für eher schmerzhaft für die Ohren wird. Und wenn ich mich peinlichst genau an die Regeln halte, dann klingt es doch irgendwie langweilig oder wie 1000 Andere. Da fehlt mir einfach noch das Gefühl dafür. :-[


    Beim Malen hatte ich schon früher in der Schule immer die Aufgabenstellung so missachtet, dass ich meinen eigenen Willen in die Bilder packen konnte, aber sie trotzdem (so gerade noch) zur Aufgabe passten. Soll heißen: Hier fiel mir das immer recht leicht. ^^


    Wie sind eure Ansichten dazu? Habt ihr ähnliche Probleme oder wollt (oder könnt) ihr euch (lieber) nicht von Regeln lösen?
    Wann macht es eurer Meinung nach Sinn neue Wege einzuschlagen? Habt ihr Erfahrungen damit machen können?
    Und was mich auch sehr interessiert:
    Glaubt ihr, man darf Regeln erst brechen, wenn man sie verstanden hat?


    [maler] ???

  • Nun Regeln sind als erstes einmal einzuteilen...


    Wobei wir hier ja in den Regeln über Kunst reden wollen..


    Mir fällt nur ein Zitat dazu ein was so gleich halt diesen Thread als fertig Diskutiert beenden könnte,



    Mache Regeln um sie zu brechen.


    Quasi Regeln sind dazu da sie zu brechen, Behältst du sie immer bei, trittst du auf der Stelle und wirst dich nie Bewegen,
    dann bist du Tot.


    Nur wer diese Regel Sinniger weise in Ersinnen von Konstanten aufgestellt hat, kannte es nicht anders,
    und wie alles im Leben ist alles nur ein Leitfaden vielleicht, Nur eine Richtlinie wobei es eine Linie ist, die zu etwas führen solle, weil sie gerade ist.


    Aber da wir ja so sehr frei im Geiste sind hier im Forum, brechen einige von uns sie ständig,
    Quasi das was besteht ändern wir für uns ab, Lehrbuchmäßigen Krams ignorieren wir sehr gerne, sprich meine Person in den eigenen Zeichnungen, Aufteilung usw, bis hin zu kleinen Details für die es auch irgendwo Regeln Abfolgen gibt...



    Grund dieser meiner Regelbrüche ist, ich mag nicht was ich sehe, Ergo ändere und Zerstöre ich die Regeln dazu....
    Erdenke und Erarbeite mir eigene Abläufe eigene Formen Farben und die Art und Weise,



    Selbiges gilt in der Musik es gibt die Tonleitern, Grundstein des Verstehens,
    Kannst ja strikt nach allen Regeln ein Lied komponieren das den Regeln des Otto normal Verbrauchers entspricht, es langweilt dich,


    Nun dann mache das Gegenteil es gefällt dir und schon ist es ein Regelbruch...


    ist ne Philosophische Sache finde ich



    Nur erlaubt ist was selbst gefällt... Finde ich ist der Größte Regelbruch überhaupt ;) aber es ist wie es ist.



    Und Regeln zu brechen lohnt sich immer wenn du dich selbst dabei gut fühlst,
    das was du siehst hörst fühlst usw, dir gefällt dann ist das ok.


    Es sollte Niemand Körperlich verletzt werden, das Seelische und die Menschlichkeit bleibt immer Unangetastet dann ist es ok wenn du alles brichst an Regeln was es gibt,


    Vorausgesetzt du kannst es....



    Lg
    MoonDragon



    P.S


    Ich glaube an alles, nichts ist heilig.
    Alles ist heilig, ich glaube an nichts

    Das ist mein Leben und mein Fluch
    Ein Auge lacht, das andere weint

    Und mein Mund in Deinem Auge
    Immerfort zu lächeln scheint

  • "Mache Regeln um sie zu brechen" ist ja selbst zumindest eine Anweisung und somit würde ich sagen, dass sich diese irgendwie schon selbst aufhebt.


    Du brichst die Regeln, wenn sie für dich keinen Sinn ergeben oder sie dir falsch erscheinen. Das finde ich sehr gut, aber wie wäre es, wenn die Regeln dir falsch vorkommen, aber du mit den Ergebnissen der Regelbrüche auch nicht zufrieden wärst. So geht es mir bei meiner Musik. Aber das führt vielleicht auch zu weit. [keine-ahnung]


    Ich hab mal zum Malen die Instruktion bekommen, mich gegen meine eigenen Intentionen zu stellen und alles genau so zu malen, wie ich es eigentlich nicht machen würde. Also quasi das Brechen der eigenen Regeln als Regel. Das ist, glaube ich, eine gute Methode um mal neue Wege zu erschließen.


    Ich glaube aber, das Regeln und Leitfäden unverzichtbar sind, wenn schon alleine aus dem Grund dass man sonst ja nix hätte, was einem überhaupt etwas gibt um damit zu arbeiten.
    Kunst ist vor allem für mich selber da. Also z.B. male ich, weil es mir etwas gibt. (Wenn es anderen dann auch gefällt, gibt es mir noch mehr ;D )

  • Nun wenn du das nicht magst was du erschaffen hast, dann solltest du dir einfach einen neuen Weg suchen, ganz einfach.
    Oft gehst du einen Weg bis zum Ende, ohne Ergebnis, dann machst du eine Kehrwendung und beginnst am Anfang wieder und gehst einen anderen Weg,


    Es ist die Freiheit deines Geistes die es dir Erlaubt diese Regeln zu brechen,
    nun wenn du meist es macht Spaß seine eigenen Regeln wieder z brechen ok, aber bestimmt nicht weil irgendwer das möchte, das entschiede ich ganz alleine,
    und einfach gegen eine Dinge arbeiten sprich Invertierende Werke erschaffen, so ein Blödel kann das alleine machen.
    Kann nur aus einen Akademiker Hirn stammen, das vor Langeweile nicht anderes mehr will???



    Wenn es keine Konformen Dinge gibt, geben würde, erschaffst du dir deine Eigenen,
    Die Natur hat es uns ja Vorgemacht oder Evolution nennt sich das und gegen diese Regeln sein ist Revolution....



    Make the Rules, breake the Rules




    Lg
    MoonDragon

    Das ist mein Leben und mein Fluch
    Ein Auge lacht, das andere weint

    Und mein Mund in Deinem Auge
    Immerfort zu lächeln scheint

  • Del, welche Regeln meinst Du denn?
    Meinst Du so Sachen wie Perspektive, Licht-Schatten, Proportionen
    oder eher sowas wie Impressionismus, Surrealismus...?


    Wie kommst Du auf das Thema?


    Fragen über Fragen.. :))


    lg konschtanze

  • MoonDragon: Ja klar, auf Dauer ist diese Methode natürlich totaler Quatsch, aber ich fand das ist mal eine Möglichkeit sich mit den eigenen Intentionen auseinander zu setzten. Auch wenn sie dann umgekehrt sind. Aber wenn man zwanghaft nur so malen würde, würde man sicherlich irgendwann verrückt werden. :))


    @Konschtanze: Die ganzen Regeln meine ich. Also sowohl als auch. ;) Impressionismus, Surrealismus und co. sind ja auch durch das Brechen dieser Regeln entstanden und haben aber gleichzeitig neue Richtlinien erschaffen an die man sich nun halten kann oder auch nicht. Darum geht es mir hier.
    Auf das Thema bin ich durch meine misslungenen Kompositionsversuche gekommen, aber das lässt sich ja auch auf alles in der Kunst übertragen. Ich finde es irgendwie sehr spannend, wie andere darüber denken. ;)

  • Hallo del..


    also ich erlebe bisher keine Einschränkungen und habe nicht den Impuls, Regeln brechen zu wollen.
    Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich die Regeln sowieso kaum beherrsche und ich so
    das Gefühl habe, dass die Möglichkeiten noch ausreichend groß für mich sind.


    lg konschtanze

  • Naja, beim Malen geht es mir da eigentlich auch so, Konschtanze.
    Außer, dass ich den Impuls immer irgendwie im Hinterkopf habe. Wenn ich z.B. Comicfiguren zeichne, kann ich das kaum ohne mich an die Konventionen zu halten. Ich möchte aber gleichzeitig dann etwas möglichst Neues erschaffen, was es bisher noch nicht gab.
    Da ist dann wahrscheinlich auch die Frage, in welchem Umfang man sich von solchen "Vorgaben" lösen möchte.
    Unsere Empfindungen für Schönheit sind ja auch stark darauf fixiert, was wir kennen. Etwas Abnormales oder Unbekanntes wirkt wahrscheinlich erst mal hässlich für uns. Oder lieg ich da falsch.
    Es macht für mich auch zur Zeit keinen Sinn mich nicht an die natürlichen Vorgaben wie Perspektive usw. zu halten, weil das meiste, was ich z.Z. male eher realistisch wirken soll. Oder zumindest einen realistischen Plan verfolgt. (Weiß nicht wie ich das genau schreiben soll)

  • Ich persönlich halte es mit den Regeln in der Kunst so wie mit den Regeln im Leben,wenn sie mir richtig erscheinen halte ich mich dran andernfalls werden sie einfach ignoriert und ich mache mir meine eigenen Regeln(ob die Ergebnisse gut oder schlecht sind muss jeder für sich selbst entscheiden).
    Dazu kommt noch das ich die bestehenden Regeln in der Kunst eigentlich gar nicht kenne bzw. mich noch nie wirklich damit beschäftigt habe und sie wenn überhaupt eher als Hilfestellungen sehe und nicht als Regeln.
    Zum Beispiel bei Proportionen bei Zeichnungen vom menschlichem Körper halte ich die Regeln für sehr hilfreich,aber wenn man sich immer genau dran halten würde,würden irgendwann alle Zeichnungen gleich aussehen,was sehr schade wäre.

    [maler] Es ist egal was und womit man zeichnet oder malt,solange man Spaß dabei hat macht man nichts falsch! [maler]

  • hmh...


    Gute Frage, ob wir nur schön finden, was wir schon kennen..
    vielleicht ist es aber auch eine Frage des Sehens und Wahrnehmens..
    jeder erlebt ja seine eigene Realität...wenn ich eine Schnecke auf einer Pflanze entdecke weil ich hinsehe und Zeit habe,
    dann heißt das ja noch lange nicht, das xy sie auch sieht, obwohl er den selben Weg geht..vllt. hat es xy eilig und läuft
    an der Schnecke einfach vorbei.


    Ich denke, man kann auch viel in der Thematik "erneuern" - im Blickwinkel..der eigenen Perspektive..
    weißt Du was ich meine?


    Als Künstler legst Du ja den Bildausschnitt fest - Du bestimmst die Perspektive und die Farbgebung und das Motiv.
    Ich glaube, man sollte das Handwerkszeug in sofern beherrschen als dass man in der Lage ist, sich gut auszudrücken
    und dann einfach damit spielen.


    Ideen umsetzen, wie sie einem kommen..
    dann ergibt sich die Entwicklung mehr oder weniger von selbst, denke ich mal.


    Ohren und Augen offen halten und schauen, was so geht.


    Man muss aus der Höhle raus, um das Höhlengleichnis von Platon mit ins Spiel zu bringen, um die Dinge zu sehen..
    und nicht gefesselt die Wand ansehen und raten was als nächstes kommt ;)


    lg konschtanze

  • Also ich denke wie überal im Leben gibt es bei der Malerei Regeln die sinnvoll sind
    aber das sind ja keine Regeln
    wenn ein Gesicht nun mal in Bestimmte Sequenzen aufgeteilt ist
    sieht es unnätürlich aus wenn du Portrais zeichnen willst wenn du dich nicht daran hälst
    bei einem Comic kannst du dies schon eher auslegen wie du das möchtest
    oder wie Schalki mit seinen Karikaturen wenn er was überzogen malt.
    Aber bei allem anderen liegt es doch einzig und allein in deiner Hand malst du nun mit Bleistift auf weißem Papier
    oder eher negativ mit weißem Stift auf Schwarzem Hintergrund
    Denk mal es gibt Linien die ein Bild erst stimmig machen und alles andere liegt im auge des Betrachters
    deswegen finde ich zeichnen ja so genial
    niemand kann wenn man abstrakt malt sagen es wäre etwas falsch

  • Die Frage nach dem Regelbruch finde ich ein sehr interessantes Thema. Hier (der Uhrzeit wegen in Kürze) meine Überlegungen dazu:
    Ich glaube, die große Kunst ist es, vermeintliche Regeln nicht als Regeln zu betrachten, sondern als Anregungen.
    Wenn ich eine Zeichnung nicht millimetergenau und mit der vermeintlich einzig wahren Schraffur erschaffe, kommt ja nicht die Kunstpolizei und verhaftet mich.
    Ich denke, dass Kunst immer persönliche Interpretation ist, deshalb halte ich nicht allzu viel von besagten "Regeln". Meiner regelbrechenwollenden Revoluzzereinstellung zum Trotz muss ich zugeben, dass es in den meisten Fällen einfach sinnig ist, sich mit den Regeln vertraut zu machen um sie dann sozusagen optimiert zu brechen. Ein großartiger Literat muss schreiben können, auch wenn er vielleicht keine Lust hat, Grammatik zu lernen.


    Noch ein Gedanke zum Thema, etwas "praxisbezogener": Ich habe mir in den letzten Wochen ungefähr fünf Zeichenbücher durchgelesen, da ich dachte, ich könnte davon profitieren, von Anfang an alles "richtig" zu machen. Die einzige Quintessenz, die ich daraus ziehen konnte war, dass ich technisch perfektes, naturalistisches Zeichnen mit Ausarbeitungen bis ins kleinste Detail zwar beeindruckend finde (hauptsächlich in puncto Geduld, die man dafür aufbringen muss), die entstandenen Zeichnungen aber in meinen Augen irgendwie Seelenlos aussahen (das hört sich jetzt abwertender an, als es gemeint ist ;) ). Für mich sind Zeichnungen eher Aufzeichnungen der eigenen Wahrnehmung und dürfen ruhig auch so aussehen wie Zeichnungen. Gerade kleine "Schnitzer" (oder eben Regelverstöße) machen das Werk irgendwie interessant und lebendig. Eine Gute Übung zu diesem Thema ist es übrigens, auf einen Radiergummi zu verzichten. Vielleicht nicht gerade, wenn man Oma Gertrud zum Geburtstag malt, aber bei kleinen Zeichenübungen zwischendurch. Auf folgendem Blog https://martinawald.wordpress.…man-richtig-gut-zeichnet/ sind ein paar meiner Ansicht nach sehr treffende Anmerkungen zum Thema "Regeln" beim Zeichnen zu finden.
    (Die Autorin ist btw der Ansicht, dass es beim Zeichnen einfach keine Regeln gibt.)


    Und wenn ich morgen ausgeschlafen bin formuliere ich den Gedanken den ich gerade habe und nicht in Worte fassen kann auch noch hinreichend aus :)

  • Ok, das Wort "Regeln" ist von mir vielleicht etwas falsch eingebracht worden. Richtige Regeln gibt es in der freien Kunst ja nicht. Ich meine wohl eher sowas wie Konventionen.
    Alles das was sich (ja auch nicht ohne Grund) mit der Zeit als Gut erwiesen und sich verfestigt hat.


    Zu dem Schönheitsempfinden möchte ich noch anmerken, dass seit dem ich immer mehr mit dem berüchtigten "Blick" sah, den man sich mit dem Zeichnen antrainiert, erstmal richtig gemerkt habe, dass "Schönheit" und "Hässlichkeit" sehr lose Begriffe sind. Zum Beispiel glaube ich, dass es keine wirklich hässlichen Gesichter gibt. - Ich weiß nicht ob das hier irgendwie relevant ist, aber ich wollt's nur mal noch dazu schreiben. ;D


    @Konschtanze:

    Zitat

    Ich denke, man kann auch viel in der Thematik "erneuern" - im Blickwinkel..der eigenen Perspektive..
    weißt Du was ich meine?


    So wie ich das verstehe, meinst du dass mit dem Einhalten aller Richtlinien immer noch etwas Neues schaffen kann, wenn man weiß, wie man sich richtig ausdrücken kann. Oder vielleicht kann man ja diese "Regeln" auch gegenseitig "ausspielen".

  • Hallo del,


    zu dem "Schönheitsbegriff" möchte ich auch noch was hinzufügen: Meiner Meinung nach ist alles schön, was man mit Liebe (oder Wohlwollen) betrachtet.


    Ja, genau, Du könntest ja auch mal versuchen, ein Bild in mehreren Stilen aufzubauen und schauen, wie es auf Dich wirkt?
    Oder besondere Perspektiven nutzen? Vllt. das auch das Ungewöhnliche, Unscheinbare in den Vordergrund bringen oder Dinge verfremden?


    Ich finde, da gibt es genug Möglichkeiten.


    lg konschtanze

  • Hallo Del,
    das ist wirklich eine spannende Frage, die du da aufwirfst.


    Was den Schönheitsbegriff angeht, würde ich Konschtanze zustimmen, dass er von dem Gefühl (Wohlwollens) des Betrachters abhängt und für jeden etwas anders ist.
    Außerdem würde ich sagen, dass Schönheit oft mit Seltenheit oder Außergewöhnlichkeit zusammenhängt; wenn man von einem abgedroschenen Einheits-Kunststil über lange Zeit keine Abwechslung bekommt, wird es allmählich langweilig und man sehnt sich nach Neuem.
    Insofern finde ich, dass man immer wieder neue Ideen umsetzen und für Abwechslung offen sein sollte. Deshalb ist Photorealismus in meinen Augen auch eigentlich langweilig ist, weil dort "nur" die Wirklichkeit abgebildet wird und nichts gezeigt wird, was über das Alltägliche hinausgeht.
    Moondragons Erwähnung der Evolution finde ich eigentlich sehr passend: Was sich bewährt hat (die alten Regeln), setzt sich durch und gleichzeitig gibt es Freiraum für Neues, was die Kunstwerke vielleicht noch etwas ansprechender macht.


    Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

  • Ich finde über Regeln zu philosophieren ist eine super Idee, weil sich irgendwie die ganze Gesellschaft daraus definiert..Manchmal erscheinen sie mir so drückend, dass es mir fast so geht, als hätten sie eine physische Existenz.


    Meine Einstellung ist, dass man Regeln in den meisten Fällen unbedingt brechen sollte ;) denn durch sowas entsteht Veränderung und das ist es, was unsere Welt ausmacht..alles, was für immer an Konventionen festhält, kommt zum Stillstand.
    Ich meine zwar damit jetzt nicht, dass man Hals über Kopf jede Regel brechen sollte, die einem über den Weg läuft (weil das mit Sicherheit ungesund wäre^^), vielmehr sollte man sich selbst, seinem Bauchgefühl vertrauen.
    Ein Mensch, der auf seine Intuition hören kann, kennt seinen Weg besser als jemand, der stur den Regeln vertraut. Und ich behaupte mal, dass dieser Mensch damit auch glücklicher wird, weil er weiß, was er will.


    Gerade in der Kunst ist das wichtig, weil die ständige Veränderung sie geprägt hat und ausmacht..wenn Künstler nie die Regeln gebrochen hätten, würden wir wahrscheinlich immer noch Flügelaltäre und Kirchenfenster anmalen ;D
    Und vor diesem Revolutionswillen sind im Fall Kunst ja oft nicht mal die absoluten Grundsätze sicher..ich meine, wieviele Künstler haben schon die Regeln von Proportionen, Perspektive und Farbgebung komplett ignoriert? Oder kennt ihr Duchamp, der ein Pissoire als Kunst hingestellt hat? Das hat damals alle umgehauen..und wenn ihr mich fragt ist das auch gut so.
    Fazit: Regelbrechen ist die Essenz der Kunst, und oft auch des Lebens im allgemein :D

  • Regeln in der Kunst (zum Beispiel beim Bildermalen) sind mir völlig Schnuppe, was daran liegt, das ich eine ganz bestimmte Vorstellung davon habe, wie meine Bilder aussehen sollen. Wenn ich bestimmte Regeln befolge, weil ich nur so zum Ergebnis komme, das ich will Ok, ansonsten sind die mir völlig egal...

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