Was ist übrig von den alten Meistern?

Ich weiß das nur von Fresken, aber ich denke es ist bei Gemälden nicht viel anders.
Die Restaurateure versuchen immer so Original wie möglich zu sein. Sie mischen die Farben genau so an wie früher, mit den gleichen Materialien.
Außerdem machen sie nur selten was "neu" sondern versuchen durch Reinigung und Schutz das Fresko zu erhalten.

bei fresken würde ich das aber auch nicht so unterbewerten, ich meine die NEUEN meister sind quasi auch alte meister; und ich denke schon dass es recht schwireig ist diese genauen farben zu mischen und dann auch noch mit PINSEL (für mich unvorstellbar an die wand zu bringen.

immerhin ist ein fresko wörtkich übersetzt soviel wie nassmalerei. fresken gab es auch so ziemlich als erstes was das malerische angeht; auch wenn es zu beginn ziemlich einfach hergestellt war.

Ich meinte das auch gar nicht negativ - ich bewudere Retaurateure sehr und finde, es ist besser ein Bild zu restaurieren als, das es verloren geht.
Bei Architektur ist es doch ähnlich, viele Gebäude wären doch Ruinen, wenn keiner sie instandgehalten hätte.

Ja, ich bewundere diese Arbeiten auch. Ich würde wohl kaum die Geduld aufbringen können und hätte zudem immer Angst, dass ich ein Bild ruiniere anstatt es sozusagen vor dem Verfall zu retten.

das stimmt. in solchen berufen sollte man in den gegebenen anlässen schon seine selbstsicherheit wahren. sowie bei security zum beispiel; geht ja auch nicht wenn man vor iwem angst hat und sein kunde wegen ihm verletzt wird

ich persönlich denke nicht viel... da die farben ja früher aus ganz anderen sachen bestanden zb beerensaft und so weiter ist die konsistenz bzw. die farbrillianz jeder farbe anders..... aber ich kann mir nicht vorstellen dass eine farbe über 300jahre so bestehen bleibt wie sie einst angebracht worden ist.

ich denke es wird komplett gemacht damit ggf. die kontraste "erhalten" bleiben und das bild so wirkt wie es gedacht war (falls der restaurateur dies in gewisser weise rekonstruieren kann).

.. außerdem haben sich die wenigsten Maler /Künstler Gedanken darüber gemacht, wie lange wohl ihr gerade gemaltes Bild die Zeit überdauert
ebenso wurden Epoche für Epoche die unterschiedlichsten Malmittel und Ölzusätze verwandt, so daß Restauration von Gemälden schon eine Wissenschaft für sich ist, will man das zu restaurierende Bild nicht endgültig ruinieren

Ich glaub schon, dass es noch viele "alte" Meisterwerke gibt...... auch wenn sie mittlerweile restauriert wurden..... es mögen vielleicht nach der Restaurierung nicht mehr die originalen Farben (wobei diese ja versucht wurden nachzuempfinden bzw. nachzumachen) sein... aber die Restaureure versuchen ja sogar die Pinselstriche nachzuahmen .... also ist vom Empfinden des Bildes als solches eigentlich alles da .....

Was mich bei der ganzen Sache fasziniert ist die Tatsache, dass ja oft hinter einer wunderschönen zu erhaltenen Wandmalerei eine noch viel viel ältere liegt .... d.h. es wird die zu erhaltene ja dann erst mal anderweitig restauriert und die darunter liegende freigelegt und auch gleichzeitig restauriert .... draufkommen tun die Leute ja meist erst während dem arbeiten an der oberen Schicht ... und dann müssen sie doch noch mal von vorne anfangen oder so ... wie das ganze funktioniert weiss ich auch nicht .... das würd ich als MEGALaie auch nicht wirklich verstehen .... aber im Endeffekt stehen dann 2 Wandgemälde da und sind klasse und eigentlich "alte" Meister

Die Leute selber die so etwas tun .... vor denen zieh ich sowieso meinen Hut ... die haben nicht nur megaviel Ahnung vom Material der verschiedenen Epochen ... sondern sind auch spitzenmäßige Künstler ... und ich denke ... wir können nur alle froh sein, wenn diese Berufssparte, wo meist nur Berufene arbeiten, nie ausstirbt .... denn dann würden auch die "alten" Meister aussterben....

Das gilt ja auch für so manches Ölgemälde, auch darunter liegt manchmal ein anderes.
( Vielleicht entdeckt man in 150 Jahren ja uach des Selbe bei mir - ich übermale auch immer die Leinwände, die mir nicht gefallen )

Deshalb ist mir die Kunst des Schreibens lieber.
Da gibt es keinen Verlust,
da die Originale nicht nötig sind, um die Kunst lückenlos zu transportieren.

Die Menschen haben ja die Wahl:
Entweder man restauriert die Bilder, so das etwas vom "Geist" des Bildes
verloren geht - oder man verliert das Bild ganz, weil es in sich zusammenfällt.

Durch das Anfertigen von Kopien ist das Kunstwerk trotz allem für die Nachwelt erhalten.
Das gilt natürlich nur, wenn die Kopien eine sehr -sehr- hohe Qualität haben.

Die alten Werke werden irgendwann untergehen, aber immer daran denken:
Es entstehen ja auch NEUE.

Aber so ist es doch auch mit alten Büchern, die müssen ebenfalls restauriert werden.
Sicher, davon kann man dann Kopien machen (von den Texten), ebenso kann man aber im Grunde auch Bilder vervielfältigen.
Und wirklich stilecht sind eben nur die Originale, so ist es bei den Büchern auch (die Erstausgabe ist ja dort die Teuerste)

Ich finde das mit der Restaurierung nicht schlimm.
Bei manchen alten Meistern ist doch eh die Frage, wer hat das Original gemalt. Viele habe doch ihre Schüler die Vorarbeiten machen lassen und nur noch den letzten SChliff gemacht. Das ist doch irgendwie eher eine Gemeinschaftsarbeit. Dann kann man doch Jahre später noch einen dazu nehmen.

Dann werden unsere Kooperationsbilder später vielleicht auch mal berühmt... wenn es uns schon lange nicht mehr gibt

Ganz sicher denn die sind doch einfach was besonderes

Ich seh das wie Bettina ....

Restaurationen, vorausgesetzt sie sind sehr gut gemacht (wovon ich jetzt mal ausgehe) sind doch ok und vor allem.... wären nicht viele Gemälde oder Wandbilder oder Kunstsachen restauriert worden, wüßten wir doch jetzt schon oft gar nix mehr davon.... und wie gut die Künstler sind, sieht man ja auch immer wieder bei den "schwarzen" Schafen dieser Branche (die es ja auch überall gibt), denn die können Bilder z.b. so gut fälschen, dass einer Millionen dafür bezahlt, weil er der Meinung ist er hat das Original.

Naja und was z.b. die Bücher angeht - so denke ich schon, dass Originale (wenn auch restauriert) nötig sind um auch die geschriebene Kunst lückenlos zu transportieren. Oft sind es ja nur ein oder zwei Worte, die den Sinn eines Satzes und somit die Aussage eines Kapitels völlig umdrehen könnten.

Und Amon hat völlig recht - irgendwann sterben die ganz alten Kunstgegenstände (egal ob Bild oder Buch oder...) aus ... aber in jeder Generation werden neue Kunstwerke wieder neu geschaffen und die sind dann auch mal "alte Meister" - ob sich in 300-500 Jahren auch noch jemand darüber Gedanken macht unsere Kunstwerke zu erhalten

Zitat von Streichelweich

ob sich in 300-500 Jahren auch noch jemand darüber Gedanken macht unsere Kunstwerke zu erhalten

... die sind ja zum Teil schon im Internet verewigt

Na, ich weiß nicht wie oft Botticelli restauriert wurde und ob überhaupt.
Aber es ist beeindruckend, wie die Farbbrillianz bei den Bildern war, die ich in der Ausstellung gesehene habe.
Und die Bilder hatten ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel

Ich habe hier in Berlin die Rembrandt-Ausstellung gesehen und glaube schon, dass da noch sher viel "Originales" zu sehen war, hab sehr gehnau hingesehen, so genau, dass die Wächter der bilder fast schon einen Herzkasper bekamen : "Nicht sooo dicht, meine Dame, bittttte!"
Und auf jeden Fall sehr beeindruckend! Die Bilder werden jedenfalls äußerst geschützt auch aufbewahrt, damit sie noch lange halten!