Um noch einmal auf das Ursprungsthema zurück zu kommen...
Ich habe jetzt den ersten Urlaub mit Fotoapparat und Skizzenbuch hinter mir.
Und was soll ich sagen: es war Frust pur!
Barcelona - unser Urlaubsziel - ist eine wunderbare Stadt mit tausenden von Motiven,
bei denen man stehen bleiben und zeichnen möchte. Wenn da nicht... Also, ich war
nicht alleine hingeflogen, sondern zusammen mit Freunden und meiner Frau.
Wenn ich einen guten Rat geben darf: wenn ihr fotografieren und/oder zeichnen
wollt, dann macht dies um Himmels willen nicht in einer Gruppe. Schlimm genug,
wenn ich zum Fotografieren immer wieder stehen bleibe und mir ein Motiv genauer
anschauen möchte... Aber dann auch noch mal eine Viertelstunde stehen bleiben,
um etwas zu zeichnen - das geht ja gar nicht!
Ich habe dann, während der Rest die Kathedrale besichtigt hat (Kitsch) oder eines
der Gaudi-Häuser (noch mehr Kitsch) besuchte, draußen gewartet, mich mit meinem
Buch und den Stiften draußen auf eine Bank oder in ein Cafe gesetzt und hatte end-
lich das, was ich gesucht hatte: Zeit zum Schauen und Skizzieren.
Ich kann zwar nicht behaupten, dass es auch nur annähernd realistische Zeichnun-
gen geworden sind, aber ich habe mit meinem Skizzenbuch ein "Reisetagebuch",
das viele mir liebe Erinnerungen enthält. Und ich habe durch das genaue Hin-
schauen sehr viel mehr Details gesehen, an denen die meisten Besucher vorbei
gelaufen sind.
Interessant war eine Situation: ich war in einem kleinen Plätzchen, saß auf einer Bank
und versuchte, die Szene einzufangen (ich schrieb "versuchte"). Dann tauchte eine
Gruppe Asiaten (Japaner, Chinesen oder Koreaner) auf, schaute mir über die Schul-
tern, Sie finden es offensichtlich okay und wir hatten ein sehr nettes Gespräch. Hätten
wir ohne meinen Skizzenblock wohl nicht gehabt.