Pastelmat von Clairefontaine

  • Huhu!


    Da ich momentan viel mit Pastellstiften mache, kam ich nicht drum herum, auch das etwas "gehypte" Pastelmat - Papier mal auszuprobieren.
    Hier mein Eindruck dazu:


    Generell fand ich die Umstellung auf Pastelmat im Vergleich zu zB dem PastellFix von Canson als sehr gewöhnungsbedürftig.
    Das Papier hat die Struktur von extrem feinen Schleifpapier.
    Was mich sofort irritierte, war, dass das "fließende" Gefühl von Pastell zumindest bei der ersten Schicht komplett wegfällt. Es wirkt staubtrocken und der Materialabrieb ist gigantisch. Allerdings hält das Papier dafür auch sehr viel Pigment fest, was man ganz gut an der nur sehr geringen Staubentwicklung festmachen kann.
    Die Farbintensität ist dementsprechend sehr gut und je mehr man schichtet, desto mehr fällt das Gefühl des "abgestoppt" werdens weg.
    Die erste Schicht ist aber eben ein ziemlicher Krampf.


    Was wirklich traumhaft ist, ist dann das Schichten auf vorhandener Grundlage. Das sehe ich momentan als einen großen Pluspunkt des Papiers.
    Verwischen und Radieren gestalten sich schwierig, da das Papier das Pigment so gut "festhält".


    Polychromos funktionieren problemlos, sowohl auf dem nackten Papier als auch auf vorhandener Pastellschicht.


    Als wirklich nervig empfinde ich nur dieses staubtrockene, wenig fließende Gefühl beim Zeichnen und den extremen Materialabrieb - der andererseits aber auch tolle Ergebnisse in der Farbintensität bringt.


    Ich werde auf jeden Fall weiter mit dem Pastelmat experimentieren und dann irgendwann entscheiden, ob es mir langfristig zusagt.
    Momentan bin ich noch unschlüssig - vielleicht ist es aber auch nur die Umstellung.


    Euer Eindruck zum Papier würde mich natürlich sehr interessieren!
    :)

  • Ich bin keine Pastellmalerin, finde aber die Erklärung des Papiers, wie du sie gemacht hast, ganz toll. Wenn ich Pastelle verwendete, probierte ich das Papier aus.

  • ich male nicht mit pastell aus allergiegründen..
    Aber die erklärung die du geschrieben hast ist super...kompliment

    was nützt Talent ,wenn mann nicht das Herz und Geduld hat zu üben..
    Das wache achtsame Auge und das dazugehörige verrückte Hirn.. [hexenkueche]

  • Danke euch.


    Inzwischen bin ich mit dem Bild ein gutes Stück weiter gekommen, finde das Zeichengefühl aber weiterhin befremdlich.


    Da ich mit keinem einzigen Pastellspitzer zurecht komme (langer Kegel, keine Spitze - oder die weicheren Stifte bröseln gleich weg), spitze ich mit nem Cutter.
    Eigentlich fühlt es sich eher wie schnitzen an.
    Das führt mit dem Papier zusammen dazu, dass einem die Stifte regelrecht weggefressen werden - und das geht mir gewaltig auf den Keks.

  • fange die teile auf du kannst sie für hintergründe gebrauchen..
    Würde mich auch nerfen...

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  • @lilactime
    Ich habe mir zum Anspitzen von Pastellkreiden eine Art Schleifpapierblock gebaut:
    Ein Stück Holzleiste, ca. 15 cm lang, 3cm breit und ca. 10 mm dick.
    Dann aus grobkörnigem Schleifpapier (80er und 100er Körnung) 10 Streifen in gleicher Größe geschnitten, die ich (aufeinanderliegend) auf die Holzleiste genagelt habe (Tackern geht auch).
    Auf die Art und Weise hast Du für kleines Geld (Centbeträge) eine prima Schleifmöglichkeit für Pastellkreide und auch für Ölpastell.
    Ist der Streifen voll mit Farbe, einfach abreißen und den nächsten verwenden.

    La vie c'est la vie, Il faut se la vivre...
    (Henri Salvador, frz. Musiker, Sänger & Schauspieler |1917 - 2008)

  • @Monty :


    Genau das habe ich auch gemacht. Korkblock und Schleifpapier mit Reißzwecken befestigt.
    Leider komme ich mit dem Anspitzen trotzdem nicht zurecht.
    ABER: Der Block ist grandios um Papierwischer zu spitzen!


    Für die Pastellstifte nehme ich jetzt immer ein Skalpell mit Wechselklinge. :)

  • @Monty :


    ABER: Der Block ist grandios um Papierwischer zu spitzen!

    Stimmt, dafür verwende ich den ebenfalls!
    Mit dem Anspitzen von Pastell (und auch Ölpastell) habe ich allerdings nach wie vor etwas Anlaufschwierigkeiten. Habe das Gefühl, die Nutzung meiner Stifte beträgt zu 60% Abfall und nur zu 40% Zeicheneinsatz.


    Aber zurück zum eigentlichen Thema des Papiers.
    Hast Du spaßeshalber schonmal auf Craft Paper (banal ausgedrükt: Packpapier) gezeichnet?
    Ich finde die Oberfläche recht angenehm, wenn auch die Farben nicht so stark haften wie auf rauherem Papier. Aber das Gefühl beim Zeichnen ist einfach angenehm.

    La vie c'est la vie, Il faut se la vivre...
    (Henri Salvador, frz. Musiker, Sänger & Schauspieler |1917 - 2008)

  • Ich probiere dieses Papier gerade zum ersten Mal aus - mit den Polychromos.

    Es ist gewöhnungsbedürftig, aber geht ganz gut. Nur was mir gerade aufgefallen ist: Die Farbe schmiert total schnell! Also wenn man mit dem Finger über die Farbe geht, hat man einen regelrechten Farbpulverfilm am Finger, und sogar das Backpapier, was ich verwende um meine Hand auf das Papier zu legen, hat dieses "Farbpulver" aufgenommen! Das ist mir noch nie passiert, dass Backpapier die Farbe vom Papier aufnimmt.

    Das tolle am Pastelmat ist ja, dass man unheimlich viel schichten kann. Aber dass die Farbe vom Papier wieder abstaubt?! Finde ich gerade nicht so cool.

    Hat jemand einen Tipp diesbezüglich?

    (ich möchte bei diesem Bild kein Lösemittel/Flüssigblender o.ä. verwenden)

    EDIT: Ergänzung: ich bekomme das Geschmiere auf dem Pastelmat ganz gut wieder weg mit dem Knetradierer, aber ich wüsste halt gern, ob man das irgendwie verhindern kann...

  • Ist es von Pastelmat das Feine oder das Gröbere, also die Körnung?

  • Hier nehme ich Pastelmat gern für Pastellarbeiten, auch mit Pastellstiften, dabei kommt mir die sandige Struktur entgegen, aber mit Polychromos hat man ja tierisch viel Abrieb durch die Papierstruktur.. das wäre mir auch für die Stifte zu schade. Man kann wahrscheinlich sehr viele Schichten übereinander legen, aber eigentlich nutze ich Bristolpapier für Polychromos. Bin gespannt, wie die Anderen das sehen.

  • Ich nutze Pastelmat mit PanPastel als Untermalung und Polychromos oben drüber. Die Tatsache, dass ich die Polys dabei mit dem Papierwischer manipulieren kann empfinde ich als Vorteil. Deshalb nutze ich es so. Möchte ich das nicht, nehme ich Aquarellpapier.

    Dass Pastelmat die Polychromos deutlich stärker bzw schneller abnutzt, kann ich persönlich nicht bestätigen - zumindest nicht bei meiner Arbeitsweise. Ich empfinde gerade die helleren Farben eher als sparsam, da sie sich auf dem Pastelmat sehr klar und schnell ohne viel Schichten aufbringen lassen.

  • Okay, dann entschuldige ich mich ....ich war der Meinung , dass es auch noch eine andere Körnung haben. Das lässt mir keine Ruhe und ich werde mal morgen im Dachzimmer nachschauen gehen, da lagere ich die großen Papiere, u.a. auch von Pastelmat. Ich habe ein Blaues von denen 70x50 und deswegen war ich überzeugt, dass es auch eins mit gröberer Struktur gibt. Das fühlte sich rauer an als die anderen.

    Wenn das so ist, mache ich mal den Wassertest an einer kleinen Ecke, nicht dass ich damals das falsche Papier eingepackt bekommen habe.... :/



    Vielleicht sind die Polychromos dafür zu weich, so das sie dann krümeln.

    Ich habe meiner Freundin ein Bully-Bus gezeichnet gehabt, aber mit den "Künstlerstiften" von Action. Auf'm normalen Papier waren die ja ein Reinfall, aber auf dem Pastelmat waren sie dann doch noch zu etwas zu gebrauchen. Aber da hatte ich keine Krümmel und auch die Farbe hat sich nicht von den Papier gelöst. Keine Ahnung, was du falsch gemacht haben könntest, dass die Farbe ständig verschmiert ist...hast du evtl. zu dick die Farbe aufgetragen? [aehhh]

  • hast du evtl. zu dick die Farbe aufgetragen?

    Hm, ich weiss auch nicht, ich werd einfach noch etwas rumprobieren müssen um das beurteilen zu können...

    Habe gerade ein Video gesehen von Bonny Snowdon, in dem sie Tipps gibt für Pastelmat. Sie sagt sie liebt es, auf Pastelmat zu zeichnen, gerade weil die Farbe von den Stiften so leicht abgeht (sie benutzt hauptsächlich Polychromos). Jedoch, sagt sie, sei es ein bekanntes Phänomen, dass das Pigment leicht vom Papier abgeht - z.B. soll man nicht mit einem Pinsel versuchen, Dreck oder Brösel wegzuwischen, weil man dadurch das Pigment verwischt. Den Fehler hab ich gemacht, weil ich Kaninchenhaare vom Papier wischen wollte. 😂


    Sie sagt übrigens auch, dass es nicht stimmt, dass Pastelmat "die Stifte auffrisst", wie immer wieder behauptet wird. Sondern das, was die Stifte auffrisst, ist, sie oft anzuspitzen. Beim Pastelmat ist es gerade der Vorteil, dass man nicht so oft anspitzen braucht, weil die Farbe so leicht vom Stift abgeht. Das merk ich auch, denn ich mal gern mit stumpfen Spitzen und es ist ein Traum, wie leicht die Farbe damit aufs Pastelmat geht! Bei glatten Papieren geht das mit den Polychromos nur sehr schlecht, weil die recht hart sind.


    Also ich probier einfach weiter, vielleicht find ich noch raus, wie ich das Pigment besser unter Kontrolle bringe...

  • Also das Problem mit den Polychromos macht mich echt neugierig, dass ich das mal an einem Probestück ausprobieren muss....so wie du das Phänomen beschreibst könnte man meinen, dass du mit den Faber Pastellstiften malst, aber ich glaube dir das du die Polychromos verwendest.

    Aber die Polys sind doch fett/ölhaltig, also müsste es schwieriger sein die von der Oberfläche wieder herunter zu bekommen? Wie gesagt die Chinastifte von Action sind ja auf Fett/Wachsbasis und da krümmelte halt nichts. :/

    Und wenn Fett auf Pastelmat kommt, bekommst du es eigentlich nicht mehr runter. So hatte ich ein Fettfleck, anscheinend von der Handcremenutzung am Rand des Papiers - klar das die Pastellkreide an der Stelle nicht mehr hielt - und er ließ sich auch nicht mehr vom Papier entfernen, weder mit Knetgummi.

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