Papier, Farbstifte und Terpentin(-Ersatz)

  • Da ich heute eh keine Lust auf irgend etwas hatte, gelang es mir, den Forscherdrang in mir zu wecken. Ihr erinnert Euch
    vielleicht an das Thema Farbstifte, verblenden, weiße Highlights.


    Auf einem 190 g/m² Zeichenkarton habe ich mit meinen Polycolors ein blaues, rechteckiges Auge gezeichnet. Danach
    dick mit Grün drüber, eine Schicht Schwarz, mit einem weißen Stift drüber. Das Papier war jetzt rund 30g schwerer.


    Ein Kontroll-Versuch: einfach mit einem weißen Farbstift kann an keine Lichter ins Auge bringen. Auch ein Lackstift hat
    nicht gehalten (die Polycolors sind wachsbasiert).


    Jetzt der eigentliche Versuch: ein feiner Pinsel wird an der Spitze mit Terpentionersatz benetzt. Vorsichtig auf das Auge
    appliziert. Das Ergebnis war verblüffend. Es passierte nichts. Bei mehr Terpentin wurde tatsächlich etwas angelöst. Es
    reicht allerdngs nicht (nach einer relativ langen Trockenphase), dass man hätte mit Weiß einigermaßen deckend da-
    rübermalen können.


    Eine andere Versuchsanordnung: Bevor ich ein neues Auge gemalt habe, wurde mit weißem Farbstift dick und fett ein
    Lichtreflex gezeichnet - wirklich sehr fest aufgedrückt). Auf weißem Papier sah man ihn natürlich nicht. Dann wie vorher
    mit anderen Farben ausgemalt - auch über das Weiß. Beim anschließenden Verblenden mit dem farblosen Stift geschah
    etwas merkwürdiges: der Stift schabte die Farben über dem Weiß fast ganz ab, was zum Vorschein kam, war jetzt nicht
    unbedingt ein Lichtreflex, aber es war etwas zu sehen.


    Ohne jetzt mit Zest-it experimentiert zu haben, der sicherste und einfachste Weg, einen weißen Lichtreflex zu erhalten, ist
    es, den Bereich beim Ausmalen einfach auszusparen oder- wenn man kein weißen Papier benutzt - den Lichtpunkt mit
    Weiß und alles andere drumherum zu malen. - Das ist nur gültig für meine wachsbasierten Farbstifte. Wie es mit anderen
    System aussieht, müsste jemand anderes probieren.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß nun nicht genau, was ein "Lackstift" ist, aber was eigentlich immer gehen sollte, ist doch weiße Tusche oder Gouache?


    Und dieser hier: https://www.amazon.de/Tuschestift-FABER-CASTELL-167601-Artist-wei%C3%9F/dp/B00XKFVVEG/ref=sr_1_fkmr0_2?ie=UTF8&qid=1530724562&sr=8-2-fkmr0&keywords=pizz+pen+wei%C3%9F+faber+castell&tag=nightmsseitez-21 [Anzeige] ?! Leider ist meiner schon im Umzugskarton....

  • Bei ölbasierenden Farbstiften (zb Polychromos) ist das meiner Erfahrung nach auch so. Allerdings habe ich noch nie mit terpentin oder ähnlichem gearbeitet.

  • @Georg


    Mir ist eben was eingefallen und habe es mit meinen Polychromos ausprobiert:


    Benötigte Materialien: Weißen und schwarzen Polychromos ( andere Marken selber testen ;) ) und den FC Perfection 7058 weiß


    Durchführung: Zuerst die Stelle, die weiß bleiben soll mit einem weißen Buntstift kräftig ausmalen bis die Fläche glänzt, wenn man sie in einem bestimmten Winkel im Licht hält. Wichtig ist hierbei die komplette Fläche auch 100% mit dem weißen Stift ausgefüllt ist, so dass das Papier an dieser Stelle keine Farbe mehr aufnehmen kann. Dann füllt man die umliegende Fläche mit Schwarz aus. Wenn man mit dem schwarzen Buntstift auf die weiße Fläche kommt, kann man mit dem Radierstift (evtl. klappt es auch mit einem Knetradierer) die oberste Schwarze Schicht wegradieren. Mit meinen Polychromos hat es bei leichtem Druck des schwarzen Buntstiftes funktioniert.


    Habe diesen Tipp von dem Kanal Kreativ und Happy - aber aus einem anderen Zusammenhang (Erstellung eines Hintergrundes mit Pastellkreide und weißen und andersfarbige Sterne). Habe es auf einem alten Briefumschlag ausprobiert. Mir widerstrebt es mit Flüssigkeiten in meinen Ausmalbüchern rumzuhantieren.


    Nachteil: Man muss vorher wissen welche Flächen weiß (oder eine andere helle Farbe) bleiben soll.



    Viele Grüße
    Anneb

  • Also ich wie egsagt für einen ganz hart und klar abgegrenzten Lichtreflex musst du ihn immer aussparen oder mit Goache/Acryl auftupfen.


    Willst du sanfte Highlights kannst du es auch mit ausradieren und dann weiß drüberzeichnen versuchen. Da brauchst du aber gutes Papier, dass diese Behandlung aushält.
    Terpentin/Verdünnung funktioniert auch eher nur Flächig angewendet. Wenn man damit z.B. über die gesamte Fellfläche oder etwas anderes geht, alles trocknen lässt, dann müsste man wieder eine Schicht draufmalen können. Diese wird aber nie zu 100 % deckend sein, sondern nur die untere Überlagern ;)

  • Ich habe die Lösung für dich Georg, denn das gleiche Problem hatte ich auch schon. :rolleyes: Also ich verwende jetzt für solche Fälle von Schmincke den AERO COLOR supra weiß deckend, das trage ich zum Schluss mit einen Pinsel auf. Dieses Zeug hält auch auf Farbstifte und ist super stark deckend.

    Liebe Grüße und kreative Stunden,


    Krümel [rolle-rueckwaerts]
    Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.

  • Ich nehme auch von Schminke Aero Color oder den Faber Castell Stift, den Waldblume vorgeschlagen hat, beides kann man gut bei Aqurell Bilder einsetzen.

  • Danke für Eure Tipps. Ich werde nach diversen Versuchsreihen entweder nur noch Objekte im Kohlenkeller malen oder wenn unbedingt ein Reflex her muss, die betreffende Stelle aussparen. Ist ja auch weniger Arbeit, weil man nicht so viel malen muss.


    Spass beiseite. Warum soll ich mir irgendwelche zusätzlichen Mittel zulegen, die meinen Fehler beseitigen sollen, wenn einfach reicht, den Fehler nicht zu machen?


    [maler]

  • Warum soll ich mir irgendwelche zusätzlichen Mittel zulegen, die meinen Fehler beseitigen sollen, wenn einfach reicht, den Fehler nicht zu machen?


    Dem liegt eine Logik inne, der ich mich nicht entziehen kann ;)

    Man darf nicht aus den Augen verlieren,
    dass man zur Gegenwart unterwegs ist
    und jede Praxis nur soviel taugt
    wie sie das Hier und Jetzt erschließt.
    Der Weg und das Ziel sind dort, wo wir uns befinden. (Jack Kornfield)

  • Das ist natürlich auch ein Ansatz. Bei Aquarell etwa weigere ich mich hartnäckig, da mit Goucha oder Acryl rein zu malen, das schmerzt mir richtig :D Da wurde mir immer eingebläut, dass weiße Stellen ausgespart werden. Und das sieht auch viel besser aus bei einem Aquarell, als mit einem anderen Material da nochmal drüber zu malen.
    Du Kunst des Frei- und Weglassens eben :D


    Bei Fell, Augen etc. mit Buntstiften habe ich keine so Probleme, da mal einen Minipunkt Acryl drauf zu setzen. Und wenn man mal versucht hat, weiße Schnurrhaare einer ansonsten dunklen Katze frei zu lassen, der nimmt sehr gerne beim nächsten mal weiße Farbe :D

  • Das ist natürlich auch ein Ansatz. Bei Aquarell etwa weigere ich mich hartnäckig, da mit Goucha oder Acryl rein zu malen, das schmerzt mir richtig :D Da wurde mir immer eingebläut, dass weiße Stellen ausgespart werden. Und das sieht auch viel besser aus bei einem Aquarell, als mit einem anderen Material da nochmal drüber zu malen.
    Du Kunst des Frei- und Weglassens eben :D


    Bei Fell, Augen etc. mit Buntstiften habe ich keine so Probleme, da mal einen Minipunkt Acryl drauf zu setzen. Und wenn man mal versucht hat, weiße Schnurrhaare einer ansonsten dunklen Katze frei zu lassen, der nimmt sehr gerne beim nächsten mal weiße Farbe :D

    Geht mir ganz genauso, beim Aquarell kann man mit Rubbelkrepp schummeln, da sieht man es wirklich zu sehr, wenn man nachträglich weiß aufträgt. Bei Farbstiften ist es sehr, sehr schwierig kleinste Stellen auszusparen, zudem fällt es später kaum auf.

    Liebe Grüße und kreative Stunden,


    Krümel [rolle-rueckwaerts]
    Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.

  • Also auf die Idee mit dem währe ich nie gekommen .
    Ja ganz kleine feine stellen frei zu lassen ist nicht ganz so einfach , da darf man auch schummeln , so mal man sieht es ja nicht im Nachgang :P
    Aber wenn man einzelne Striche Weiß lassen möchte hilf ein Prägestifte zumintest bei trocknen Stiften. das einzige worauf man achten sollte das das Papier dick genug ist. ;)

  • Also auf die Idee mit dem währe ich nie gekommen .
    Ja ganz kleine feine stellen frei zu lassen ist nicht ganz so einfach , da darf man auch schummeln , so mal man sieht es ja nicht im Nachgang :P
    Aber wenn man einzelne Striche Weiß lassen möchte hilf ein Prägestifte zumintest bei trocknen Stiften. das einzige worauf man achten sollte das das Papier dick genug ist. ;)

    Was genau ist das?
    So wie ich Blätter male, mit einer Häkelnadel die Blattadern vorzeichnen, wobei diese Rillen dann nicht vom Farbstift erfasst werden?
    Oder einen Blenderstift?

    Liebe Grüße und kreative Stunden,


    Krümel [rolle-rueckwaerts]
    Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.

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