Wusel lernt "Freies Zeichnen"

    • Offizieller Beitrag

    Endlich bin ich mal dazu gekommen, Deinen Thread von Anfang bis Ende durchzusehen. Ohne die einzelnen Bilder kommentieren zu wollen|können, muss ich gestehen, dass ich sehr beeindruckt bin. Die technische Bandbreite Deiner Bilder war für mich schon vor Deinem Studienbeginn groß, von verspielten, Comic-haften bis zu schön ausgearbeiteten Bildern war eigentlich alles dabei.


    Aber mit Beginn der ernsthafteren Auseinandersetzung mit den Medien und Techniken kommt eine ganz neue Qualität dazu. War zu Beginn das Bemühen um die Perspektivische Darstellung noch etwas verkrampft und naturgemäß sehr stark an den Vorgaben fixiert, kommt jetzt zunehmend eine freiere, lockere Haltung zum Vorschein. Du hast Sicherheit gewonnen und arbeitest immer lockerer auch mit für Dich ganz neuen Medien. Die Zeichnungen mit den Säulengängen sind in meinen Augen mehr als hervorragend gelungen. Ich glaube, dass die Anforderungen dieses Studiums immer mehr Deiner noch nicht geforderten Begabungen zum Vorschein bringen. Und ich bin gespannt, was wir von Dir noch zu sehen kriegen.


    @Wuselwolf, ich drücke Dir für die weiteren Stufen Deine Studienleiter alle Daumen und ich bin überzeugt, dass Du das mit Bravour lösen wirst.

    Das geht runter wie Öl. Nee, besser wie Öl! Öl ist so ölig und schmeckt pur nicht. Dein Kommentar schmeckt dagegen vorzüglich [gruppen-umarmung]

    Wobei man sich schon für ein oder zwei entscheiden sollte, denn sonst verliert man
    sich - besonders als Hobby-Maler. Bei einem Illustrator oder einem Profi ist es etwas
    anderes, die müssen sich je nach Auftrag entsprechende Umsetzungsmöglichkeiten
    suchen und arbeiten so gut wie täglich damit.
    Ernst

    @Himmelblau und @Georg sind ja bereits auf diesen Part eingegangen und dem habe ich kaum etwas anderes hinzuzufügen.
    Noch kann und werde ich mich nicht auf 2 oder gar nur ein fixes Medium entscheiden. Und ich glaube auch nicht, dass ich es nach diesem Fernstudium tun werde. Dafür fange ich gerade jetzt an Tusche/Tinte und Kohle/Grafit an zu mögen. Farbstifte und Marker werden (behaupte ich) wohl stets mein Lieblingsmedium bleiben, aber ich verschließe auch vor den jetzigen Materialien nicht die Augen und wer weiß, vielleicht fange ich auch später auch noch an mit malen... Aquarell, Acryl... zu testen gibt es noch so viel und ich bin offen für (fast) alles.
    Und gerade weil ich weder Illustrator noch Profi bin, ich mir finanziell doch einiges gönnen kann, werde ich auch weiterhin flexibel und bunt durch den Gemüsegarten oder eher durch den Künstlerbedarf hantieren.
    Aber ich danke dir für deinen Gedankengang. Ich weiß sehr zu schätzen, was du mir sagst :)



    Entschuldigt, wenn ich nie auf jeden einzelnen Kommentar eingehe, aber angesichts der vielen lieben Worte und des Lobs weiß ich einfach nichts weiter zu sagen als ein großes Dankeschön an alle.
    Genauer eingehen tu ich natürlich weiterhin auf Kritiken und Hilfestellungen. [schreiben]


    --------------- 4. Januar 2019, 20:31 ---------------


    Beim 4. Thema "Kompositionen" wird trotz (oder gerade wegen) des Titels mit Einzelformen begonnen.
    Erst mal um die Gewichtung kennen zu lernen.
    Dazu habe ich mir ein paar Vasen zusammengesucht (sowohl von Bildern als auch vom "lebenden" Objekt) und anhand von Pfeilen markiert wo jeweils der schwerste Punkt liegen müsste... um später eine ansehnliche Komposition mit ähnlichen oder anderen Gegenständen erstellen können.

    Bildqualität lässt immer noch zu wünschen übrig. Ich krieg einfach kein vernünftiges Licht hin.
    A4-Bilder und kleiner scanne ich immer, aber die Übungen hier sind fast alle auf A3. Ich denk aber, man sieht trotzdem was.

  • Zu den verschiedenen Materialien kann ich nur sagen, dass ich das super finde, so viele unterschiedliche Medien ausprobieren zu dürfen oder hier auch zu "müssen". So hast du viele Möglichkeiten zu testen, was dir liegt oder auch nicht. Wenn man sich frühzeitig entscheidet, verpasst man vielleicht auch vieles, was einem Freude bereiten würde.

  • sehr schöne Vasenformen. Tolle Skizzen um sie dann später in Glas oder Ton zeichnerisch umzusetzen.


    Zum Thema verschiedene Zeichenmaterialien bin ich auch deiner Meinung Wuselwolf.
    Warum sich festlegen wenn man soviel ausprobieren kann. Gerade das macht ja Spaß. Und ich würde keinen als nicht Künstler bezeichnen nur weil er gern mit mehreren Materialien malt oder zeichnet.

  • Die Vasenvariationen machen irgendwie Lust auf mehr... Auf ein tolles Bild mit Vasen in einem Regal vielleicht, in denen viele verschiedene Zaubertränke schimmern...
    Abgesehen davon bin ich gespannt, wo das in dem Kurs mit der Komposition genau hinführt und wie theoretisch da rangegangen wird :)

    • Offizieller Beitrag


    Wahrscheinlich sieht man hier eher nicht um was genau ging. Da hätte ich Zwischenschritte fotografieren müssen an die ich natürlich nicht gedacht habe.
    Es geht hier um die Gewichtung der unterschiedlich aufgebauten Gegenstände.
    Am Beispiel des Gefässes oben rechts:
    Gezeichnet habe ich zu erst die relativ quadratische Grundform - dann den Fuß - dann den Deckel - dann den Knauf vom Deckel - und zum Schluss die seitlichen Rundungen.
    Jedes Mal liegt durch die Änderung die Gewichtung/der schwerste Punkt anders. Genau das habe ich bei jedem der dargestellten Gegenstände ausprobiert.
    Das unten rechts ignorieren; da war noch Platz :D

    • Offizieller Beitrag

    Bei den folgenden Vergleichsbildern sieht man es besser, was ich mit dem Verschieben der Gewichtung meine:

    Dargestellt sind jeweils die selben 5 Gegenstände - eben auf Kopf gestellt und teils Kopf/Fuß geändert.

  • Ich muss zugeben ich verstehe es nicht. :/
    Schaue ich mir deine Übungen an denke ich es geht doch um Schwerkraft, aber bei der Bildgestaltung ist damit doch eigentlich eher das gemeint, dass die Aufmerksamkeit dahin gezogen wird, - beim Fotografieren zum Beispiel mit Schärfe nur auf einem Objekt und dann schaut man zwangsläufig dahin wo es am schärfsten ist, wo es die meisten Details zu sehen gibt und das hat dann das größte Gewicht, auch wenn es ein Schmetterling ist, der auf einem großen Stein hockt. :D

    Vielleicht kannst du uns eine Definition von dem geben um was es bei dir nun geht?

    • Offizieller Beitrag

    Falsch liegst du nicht. Aber noch geht es nicht um den "Blickfang" im Gesamtwerk, sondern noch betrachte ich jeden Gegenstand einzeln, auch wenn sie mehrere auf einem Moiv befinden.


    Ich gebe mein bestes *räusper*Erklärmodus an*hust*

    Ich nehme die neuestens beiden Bilder als Erklärbärhilfe:


    Im ersten Bild habe ich 5 Gefäße gewählt, die ich - so wie sie tatsächlich existieren - aufs Papier gebannt habe.

    Diese habe ausgewählt nach den optischen Faktoren: Gewicht, Eigendynamik, Standfläche (und Schwerpunkt eines jeden Gegenstandes)


    Im zweiten Bild war Aufgabe aus genau diesen Gegenständen ein Stillleben zu erstellen, was den Gesamteindruck ins Gegenteil verkehrt.

    Optisch schwere Gegenstände verwandeln sich in leichte (am Beispiel des "schweren" Kelches, der zur leichten bauchigen langhalsigen Flasche wird.)


    War das einigermaßen verständlich? [gruebel]

  • das ist nicht ganz mein metier, zumal ich noch ziemlich am Anfang eines mir unbekannten Weges stehe. Jedoch meine ich da mal etwas gehört zu haben aus dem Bereich Objektkunst und Werbung.................


    Meist ist es nun so (zumindest bei mir) schwer ist Stahl, Federn sind leicht.

    1t ist 1t

    Fliesen sind kalt Holz ist warm

    Liegt weniger an der Tatsache sondern an Assoziationen

    25 Grad Celsius sind halt 25 Grad Celsius

    Mein Eindruck ist nun, die Gegenstände sind ja nun mal da, egal ob auf dem Koppe oder waagrecht oder oder oder


    sie stellen sich und auch sich in der Komposition anders da. und das soll der Künstler erkennen.


    im Bild links erschlägt der Henkelpokal alles Steht auch noch im goldenen Schnitt mein ich.

    zum Trichter umfunktioniert fällt er nicht ins Gewicht, dafür sehe ich aber auch keine Gesamtkomposition, es ist alles da aber recht unscheinbar. Glas vorne links ev. Tick zu massig .


    DAs ist aber nur mein bescheidenes Empfinden

    Gruß Rudi

    • Offizieller Beitrag

    Danke für deine Gedanken. Habe ich gerne verfolgt und stimme mit denen auch überein.

    Meist ist es nun so (zumindest bei mir) schwer ist Stahl, Federn sind leicht.

    1t ist 1t

    Fliesen sind kalt Holz ist warm

    Liegt weniger an der Tatsache sondern an Assoziationen

    25 Grad Celsius sind halt 25 Grad Celsius

    Aber so einfach soll es nicht sein. Dann hätte ich mir nicht so den Kopf zerbrechen müssen *g*


    Und wie gesagt, noch ist die Komposition als solches nicht gefordert. Da ist die Gesamtwirkung erst einmal zu vernachlässigen, auch wenn's angesicht der Ballung der Gegenstände schwer fällt.

  • Optisch schwere Gegenstände verwandeln sich in leichte (am Beispiel des "schweren" Kelches, der zur leichten bauchigen langhalsigen Flasche wird.)

    War das einigermaßen verständlich? [gruebel]

    Ja danke sehr, das hat geholfen, ich denke ich hab es jetzt. :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Ich fange jetz an mit komponieren... kompostieren... kombinieren [star-grins]



    Und erkennen tut man wahrscheinlich... nix.

    Aber das ist eine Vorvorvorskizze und die ist wirklich gaaaaanz dünn aufs Papier gebracht.

    Wir sehen (oder eben auch nicht) 3 verschiedene Motive, die ich noch ausbaue und euch einzeln zeige die nächsten Tage.

    Das obere Drittel zeigt einen Steg, der nach rechts oben ins Wasser führt.

    In der Mitte gibt es einen Leuchtturm.

    Und unten wird es ein Bach werden, der von rechts nach links fließt.


    Aufgabe dieser Übungen ist es, ein (oder eben mehere) Motiv(e) zu erschaffen, das den Blick in eine bestimmte Richtung lenkt.

    Steg: von links nach rechts

    Leuchtturm: von unten nach oben (werde ich dann auch auf einem Hochkantpapier ausarbeiten)

    Bach: von rechts nach links


    Aber damit der Blick nicht aus dem Blatt Papier hinausgetragen wird, soll jeweils ein Hindernis dargestellt werden, das den Blick dann festhält.

    Steg: von links nach rechts -> bamm, Vorsicht Schilf!

    Leuchtturm: von unten nach oben -> huch, es wird wolkig!

    Bach: von rechts nach links -> Achtung, Baum!

    [unschuldsengel]

  • Ich kann auf der Skizze wirklich nicht viel erkennen, aber ich bin schon sehr neugierig wie es aussehen wird :)

  • Also die Übungen zum Schwerpunkt finde ich gut, allerdings "eiern" manche Ellipsen noch etwas, was dann oft wie ein Problem in der Perspektive erscheint.


    Der Schwerpunkt eines Gegenstandes hat ja nichts mit der Schwerkraft oder der Gewichtskraft zu tun. Letzteres sind pysikalische Größen, beim scherwpunkt geht es eher darum, wo die Masse sitzt. Eine Kugel hat ihn in der Mitte, ein Ei nicht mehr, da ist er verschoben. Und ich dneke bei den Anordnungen geht es darum, zu schauen wie es wirkt wenn ich Gegenstände drehe und somit ihr Schwerpunkt anders ist^^ Einfach wie das wirkt.

    Das Gefühl für den Schwerpunkt sagt uns ja auch, ob Gegenstände kippen würden, wenn sie zu schräg gezeichnet sind..

  • ups....nun habe ich nur zitiert und nicht geschrieben...deshalb.....

    Dargestellt sind jeweils die selben 5 Gegenstände - eben auf Kopf gestellt und teils Kopf/Fuß geändert.

    Das ist eine interessante Gegenüberstellung.

    Die Elliipsen und Flaschenöffnungen haben noch etwas Potential für Verbesserung.....sage ich...die das selbst üben muss ;)

    Aber damit der Blick nicht aus dem Blatt Papier hinausgetragen wird, soll jeweils ein Hindernis dargestellt werden, das den Blick dann festhält.

    Steg: von links nach rechts -> bamm, Vorsicht Schilf!

    Leuchtturm: von unten nach oben -> huch, es wird wolkig!

    Bach: von rechts nach links -> Achtung, Baum!

    [unschuldsengel]

    Jetzt wird es spanndend und ich werde Deine Beiträge noch aufmerksamer verfolgen ^^

  • Die Experimente mit den Flaschen und den anderen Gegenständen finde ich toll, weil man mal sieht, welche unterschiedlichen Effekte man mit ähnlichen Motiven erreichen kann, wenn sie nur leicht verändert werden. Ich verstehe die "Schwere" hier auch mehr als "wirkt optisch schwer" als als das wahre "Gewicht" in Gramm ;)

    Den jeweils linken Gegenstand (was ist das) hast du zum Beispiel umgedreht und er sieht für mich leichter aus, weil der dickere Teil auf dem Stiel eher zu "schweben" scheint. Gerade gestern hörte ich noch im Fernsehen, dass Sofas mit Füßen leichter wirken als solche, die einfach so platt auf dem Boden stehen. Bei dem Kelch finde ich aber, dass ein bisschen das Gegenteil passiert ist, als bei den anderen Gegenständen. Vorher "schwebt" er relativ leichtfertig auf seinem Stiel, dann jedoch wird er zur bauchigen Flasche, die für mich auf dem linearen Bild "schwerer" wirkt, da sie unten die ganze Masse vereint (als würde bei einem Sitzsack alles runter sacken). Ansonsten finde ich, dass die anderen Sachen gut gelungen sind, was die "Leichtigkeit" angeht, zum Beispiel das aufgestellte Kästchen.


    Bei der neuen Skizze kann ich tatsächlich nicht so viel erkennen, aber der Leuchtturm in der Mitte sieht schon mal perspektivisch interessant aus :)

    • Offizieller Beitrag

    Also die Übungen zum Schwerpunkt finde ich gut, allerdings "eiern" manche Ellipsen noch etwas, was dann oft wie ein Problem in der Perspektive erscheint.

    Die Elliipsen und Flaschenöffnungen haben noch etwas Potential für Verbesserung.....

    Das muss so sein! Das nennt sich künstlerische Freiheit [achtung-ironie]

    Ihr habt ja sooo recht. Das dauert noch bis ich die wirklich so gleichmäßig hinbekomme, wie sie aussehen sollen. Kreise (und gerade Striche) waren schon von Anfang an ein Kunsstück, das ich noch beherrschen lernen muss.


    Den jeweils linken Gegenstand (was ist das) hast du zum Beispiel umgedreht und er sieht für mich leichter aus, weil der dickere Teil auf dem Stiel eher zu "schweben" scheint.

    Das jeweils linke Dingens ist ein gläserner Schmuckhalter für (m)eine Glasfeder. :)



    Ich fange dann mal an, euch nicht weiter auf die Folter zu spannen und meine "aussagekräftige" Skizze von oben auseinander zu pflücken.


    Beginnen wir also mit dem Motiv "Steg - Schilf" Von der Skizze zur Hausaufgabe

    Links ist die Skizze, die ich aufgrund meiner Vorskizze separiert habe. Gearbeitet mit Bleistift

    Rechts dann die Hausaufgabe, die ich nach der Skizze mit Kohle ausgearbeitet habe.

    Ziel ist es, den Blick von links unten nach rechts oben zu lenken und vom Schilfbüschel aufhalten zu lassen, ohne dass der Steg ein sichtbares Ende aufzeigt.

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