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(Foto)Realismus Definition

  • Denn realistisch ist es...soll es eher fotorealistisch sein?

    Als Künstlerin die realistische Bilder zeichnet muss ich da ein Veto einlegen. Realismus will die Wirklichkeit darstellen und zwar so genau wie es eben geht, mit allen Details.

    Ich würde das Bild von Meldusa als illustrativ bezeichnen. Da es ja doch vereinfacht dargestellt ist und eben nicht jedes kleine Detail wiedergibt

  • BadTasteBear

    Da es ja doch vereinfacht dargestellt ist und eben nicht jedes kleine Detail wiedergibt

    Das ist auch nicht ein zwingendes Merkmal des Realismuś.


    Wikipedia

    Die Kunstform des Realismus strebt danach, durch die Darstellung der gegenständlichen Welt ohne Schönung aufzudecken, wie diese wirklich ist. Dabei kann die Darstellungsweise „anecken“ und ist nicht zwangsläufig mimetisch (Natur nachahmend).


    Realismus ist also nicht mit Fotorealismus zu vergleichen, der keinerlei Verschiebung oder Verfremdung behinaltet und eine möglichst objektive Haltung zum Bild anstrebt.



    Meine frage zielte auch eher darauf ab, ob man in jedem Bild jeden Vergleich zur Natur, zur Realität übernehmen muss oder es für sich anders interpretiert.

    Und das kann nur Medusa entscheiden. *gg*

  • Natürlich das ist ja auch völlig in Ordnung. Darum ging es mir auch nicht.

    Und von Fotorealismus habe ich auch nicht geredet. Es ging mir um Realismus

  • Als Künstlerin die realistische Bilder zeichnet muss ich da ein Veto einlegen. Realismus will die Wirklichkeit darstellen und zwar so genau wie es eben geht, mit allen Details.

    Ich würde das Bild von Meldusa als illustrativ bezeichnen. Da es ja doch vereinfacht dargestellt ist und eben nicht jedes kleine Detail wiedergibt

    Du hast zweifellos recht, BadTasteBear


    Aber Realismus ist - wie schon Himmelblau ausführte - ein sehr sehr weiter Begriff. Wobei ich mir großzügigerweise die Unterscheidung zwischen Zeichnen und Malen schenke. Wenn ich vereinfacht von Malerei spreche, meine ich auch die Zeichnung.


    Für mich persönlich reicht die realistische Malerei von den Extremen der gegenständlichen bis zur photo- oder hyperrealistischen Darstellung. Allen Ausformungen des Realistischen ist gemeinsam, dass die "Gesetze" der Wahrnehmung in den Bildern beachtet werden:

    • Allgemeine Perspektive: je weiter weg, desto kleiner die Größe und kürzer die Abstände
    • Luftperspektive: je weiter weg desto blasser, unschärfer, detailärmer. Der Blau- oder Violett-Anteil des Lichts nimmt mit zunehmender Entfernung zu
    • Licht und Schatten: die Lichtabgewandte Seite ist dunkel als die zum Licht zeigende.
    • Form und Proportion orientieren sich im Wesentlichen an der realen Vorlage. Orientieren heißt nicht kopieren.

    Bei der gegenständlichen Malerei wird vereinfacht, abstrahiert und - grob gesagt - solange Unwesentliches weggelassen, wie man das Motiv noch erkennt. Es gibt Künstler, die behaupten, dass dieses "Weglassen" der eigentliche künstlerische Prozess sei:


    "Die wahre Kunst ist eine Kunst des Weglassens." (Oskar Kokoschka) - oder „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944)


    Es scheint mir, als habe der Fotorealismus keinen Absolutheitsanspruch auf eine realistische Darstellung.

  • Vereinfacht würde das zwangsläufig bedeuten, dass alles was nicht abstrakt ist, also Realismus ist????

  • Im Prinzip ja, wenn es den Anforderungen der Perspektive(n), Form, Proportion, Licht und Schatten genügt. Realismus ist ein Oberbegriff mit den Extremen foto- oder hyperrealistischer und gegenständlicher Darstellung.


    Aber das ist eine Diskussion um Begriffe und nicht um Werte.

  • Jetzt wird es OT.


    Eileen

    Vereinfacht würde das zwangsläufig bedeuten, dass alles was nicht abstrakt ist, also Realismus ist????

    Nein, es gibt so viele Kunst- und Stilrichtungen und es wäre traurig, wenn man es auf diese beiden Bereiche begrenzen würde.


    Realismus bedeutet nicht, dass man alles so wiedergibt, wie es tatsächlich ist. Man kann eine realistische Form mit Fremdfarben ausarbeiten oder die realen Farben in freier Form darstellen. Beides hat einen realistischen Bezug, ohne die Realität zu spiegeln.


    Hier im Forum geht es i.d.R. Um die Darstellung der Realität. Das ist auch ein schöner Teil der Kunst, aber man sollte m.E. Dabei nicht vergessen, dass es noch viele andere Möglichkeiten gibt.

    Hält man sich zu sehr an der Realität, ohne überprüft zu haben, ob man das in diesem Bild möchte, sperrt man automatisch andere Möglichkeiten aus, die kreativer, frischer, spannender sein könnten (aber nicht müssen).

  • Vielleicht würde sich ein eigener thread zu diesem Thema lohnen. Ich finde es ganz interessant wie unterschiedlich das ein jeder definiert. Und es ist reine Neugierde, aber mein Steckenpferd ist ja Realismus. Ich bin noch nicht im Fotorealismus angekommen. Trotzdem gibt es ja einen sehr großen Unterschied zwischen Medusa's Zeichnungen und denen von mir und BadTasteBear zum Beispiel. Daher fand ich die Bezeichnung von BadTasteBear die den illustrierten Stil zur Bezeichnung eingebracht hat eigentlich angemessen. Ich gebe Realismus bei Google ein und schaue in die Bildersuche und sehe in der Tat realistisch gezeichnete und gemalte Werke. Natürlich gibt es in der Kunst auch etliche Untergruppierungen und sicherlich ist es schwer bei einigen eine konkrete Bezeichnung zu finden. Muss man ja auch nicht. Aber in der Tat tue ich mich ebenfalls schwer die Zeichnungen von Medusa als realistisch anzusehen.

  • Himmelblau , du hast Recht mit dem, was du sagst. Du kannst das auch gut. Wenn ich mir vorstelle das zu machen, dann sähe das total verkrampft aus.

  • Eileen

    Aber in der Tat tue ich mich ebenfalls schwer die Zeichnungen von Medusa als realistisch anzusehen.

    Medusas Motiv ist so realistisch dargestellt, dass alles zweifelsfrei als das zu erkennen ist.

    Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, dass Du es nicht als realistisch ansehen kannst.

  • Das ist nicht schlimm, dass du es nicht nachvollziehen kannst liebe Claudia[na]. Es gibt ja laut den Definitionen unterschiedliche Auffassungen von Realismus wie ich jetzt gelernt habe. Auch bei Comics oder Illustrationen ist es sehr wichtig richtige Proportionen und auf Licht und Schatten zu achten. In diesen Bereich würde ich es einordnen. Aber ich denke so kann man das jetzt stehen lassen. Ich finde nicht schlimm dass wir da eine unterschiedliche Meinung haben.

  • Es gibt ja laut den Definitionen unterschiedliche Auffassungen von Realismus wie ich jetzt gelernt habe.

    Aber Realismus und realistische Darstellung von einem Objekt sind m.E. Zwei unterschiedliche Dinge.


    Eine Illustration ist per Definition ein Bild, dass eine Funktion, eine Aufgabe hat, z.B. einen Text erläutern.


    Warum ist es so wichtig festzustellen, dass Medusa nicht realistisch malt? Für mich bleibt es realistisch, per Definition „naturgetreu“ und „wirklichkeitsnah“.

    Soll es wie ein Foto aussehen, wäre es fotorealistisch.

  • Es ist mir nicht wichtig. Um ehrlich zu sein ist es mir sogar egal,weil ich mir da nie Gedanken drum gemacht habe,außer zu meinen Zeichnungen und wie ich sie für mich definiere. Es waren nur Gedankengänge die aufkamen nachdem die Zeichnungen als realistisch bezeichnet wurden. Da hab ich dann drüber nachgedacht was das eigentlich bedeutet und wie ich das bisher für mich eingeordnet habe.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe euch mal aus Medusas Bilderthread abgekopppelt. Hier könnt ihr gerne weiter über das spannende Thema "Was ist (Foto)Realismus" diskutieren [winke-winke]

    Wenn ihr die Überschrift ändern möchtet, immer her mit euren Vorschlägen. Mir fiel nichts passenderes ein.

  • So… ich habe mal nachgelesen.


    Naturalismus und Realismus sind beides Epochen, ebenso Kunststile.


    Das exakte Wiedergeben der Realität mit allen Details gehört zum Naturalismus. Er bildet die sichtbare Wirklichkeit ab und verzichtet auf jegliche Veränderung oder Freiheiten.


    Der Realismus als Kunststil will die Realität darstellen, aber ohne zu schönen. Er kann anecken und muss nicht zwingend die Natur nachahmen.


    M.E. Zeichnen die meisten User in diesem Forum realistisch, haben aber nichts mit Realismus zu tun, da dieser mehr umfassts als das Darstellen eines motivs

  • Ist per Definition echt etwas verwirrend. Vor allem wenn es Unterschiede von Realismus und realistisch gibt. Für mich war das bisher einfach das dazugehörige Verb. Ich hab eigentlich immer für mich unterschieden zwischen Realismus, Fotorealismus und Hyperrealismus. Ich selbst liege nach eigener Einschätzung im Realismus mit Tendenz bei einigen,wo mir der Fotorealismus gelungen ist. Fotorealismus in Zuverlässigkeit wäre mein Ziel. An Hyperrealismus werde ich wohl nie kommen,aber trotzdem möchte ich noch etwas mehr Richtung Fotorealismus. Von meiner Einschätzung zu meinen eigenen Bildern hab ich verglichen und war daher überrascht, dass die für mich eher in die comichafte Richtung gehenden Zeichnungen von Medusa auch als realistisch angesehen werden. Aber um nochmal ganz klar zu sagen, ich meine das NICHT wertend, es war lediglich eine Feststellung.

  • Ich hab eigentlich immer für mich unterschieden zwischen Realismus, Fotorealismus und Hyperrealismus. Ich selbst liege nach eigener Einschätzung im Realismus mit Tendenz bei einigen,wo mir der Fotorealismus

    Per Definition zeichnest Du naturalistisch, weil Du alles exakt abbildest und auf eigene Interpretationen, Ergänzungen verzichtest.

    Fotorealismus ist extrem naturalistische Malerei.


    Wenn ich ein Porträt zeichne ist es m.E. Auch realistisch, also weder abstrakt, noch surreal, noch verzerrt etc.

    Es ist nah am Original, entspricht in Größe, Proportion, Perspektive, aber ich interpretiere die Ausarbeitung und entferne mich von der Realität.

  • Mmh okay dann heißt es jetzt halt anders:)).

  • eine realistisches Bild, liegt auch immer im Auge des Betrachters.


    Wenn 2 Menschen die das Selbe betrachten, sehen beide etwas anderes oder beschreiben / malen etwas anderes,


    Einen Strich anders setzen, einen Mund anders zeichnen etc.


    Jeder hat eine andere Realität = eigenen Blick auf die Dinge ...


    Es ist interpretationssache...

    Liebe Grüsse


    Casjopea


    <3 Jede Zeichnung beginnt mit einem Strich <3


    [malen]Kritik - Lob - Anmerkung - erwünscht - [maler]

  • Also ich habe jetzt mal versucht mich die Definitionen zu lesen und habe mir Bilder zu den jeweiligen Stilen/Kunstrichtungen angesehen. Per Definitionen gehört es vielleicht in den Naturalismus wie ich zeichne. Schaue ich mir aber Bilder dazu, muss ich ganz klar sagen.... Nein daß ist nicht das was ich mache. Selbst beim Realismus finde ich mich dann nicht wirklich wieder. Dann wohl doch eher Fotorealismus.

    Gar nicht so einfach das so klar zu definieren.

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