Du hast da jetzt ein sehr großes Themenfeld geöffnet das so mit dem eigentlichen Thema zwar in gewisser Weise zu tun hat aber an sich eher allgemein um Probleme mit der digitalen Welt und dem Internet dreht. Da gibt es sicherlich viel zu sagen aber ob das hier der richtige Thread ist, weiß ich nicht.
Rein subjektiv sehe ich da durchaus gewisse Parallelen, denn Heutzutage ist man in jedem Lebensbereich überfordert, weshalb so etwas wie Burn Out ja erst entstehen konnte. In der Gesellschaft, die mit absolut allem vollkommen übersättigt ist, kann man nur bestehen, wenn man aus der Masse heraussticht. Also hat man entweder direkt mit der Geburt gewisse Fähigkeiten mitbekommen, die einen dazu befähigen, oder man strengt sich ganz besonders an, riskiert dabei aber seine physische oder psychische Gesundheit.
Egal ob im Job, in der Liebe, im Hobby, egal was man macht, immer hat man diesen Leistungsdruck im Nacken, der einen förmlich dazu drängt, besser sein zu wollen als alle anderen, nur damit man gesehen und bewundert wird.
In manchen Bereichen mehr, in anderen vielleicht etwas weniger. Aber der Leistungsdruck ist in absolut allen Bereichen des Lebens spürbar. Und je mehr sich die Gesellschaft wandelt - was mit jedem Jahrhundert immer schneller geschieht -, desto stärker wird auch der Druck, der auf jedem Individuum lastet.
Ein blödes Beispiel: Vor 300 Jahren hätte sich niemand auch nur im Entferntesten vorstellen können, dass wir Dinge tun werden, die man zu der Zeit noch als unmöglich betrachtet hatte. Heutzutage dagegen ist es sogar normal, dass man direkt nach seiner Geburt bereits Schulden hat. ... Also, in Deutschland.
Daher, und hier denke ich ist die Brücke zum Thema, kann ich mir vorstellen, war die Intention der Entwickler der Art Bots, dass sie einerseits jedem die Möglichkeit geben wollten sich künstlerisch betätigen zu können und selbst als blutige Anfänger wunderschöne Ergebnisse zu erzielen, andererseits mussten sie aber auch etwas erschaffen, was für Aufsehen sorgt.
Früher hätte es wohl gereicht, wenn jemand einen Leitfaden in Buchform geschrieben und veröffentlicht hätte. Heutzutage wird man nur noch beachtet, wenn man ordentlich auf den Busch klopft. Und das wird mit jedem Jahrzehnt immer schwieriger, weil sich die Gesellschaft rasend schnell entwickelt, mit den Heutigen Möglichkeiten die wir haben.
Anderes Beispiel: Spieleprogrammierer. Damals, zwischen 1980 und 2003, (grob geschätzt, ich erhebe keinen Anspruch auf Korrektheit) musste man als Spieleprogrammierer richtig hart was drauf haben. Man musste genau wissen wie die Technik funktioniert und musste sich bis vor wenigen Jahren noch eine eigene Spiele Engine programmieren.
Heutzutage lädt man sich die Unreal oder Unity Engine runter, schaut ein paar Tutorials und kann direkt als so genannter Indie Spieleentwickler loslegen. Damals war sowas noch undenkbar! Die Masse als selbsternannten Entwicklern wächst daher exponentiell an. Und umso schwerer wird es, hier noch mit Innovationen zu punkten, weil absolut alles möglich ist und es nahezu alles schon in irgendeiner Form zigfach gibt. ...
Bei der Bildgenerierung ist es für mich persönlich das selbe. Jeder hat die selben Tools zur Verfügung aber was er am ende damit macht hängt davon ab ob ich es mag oder nicht. Das das Handwerkliche zum teil aufgelöst wurde wird halt die Idee dahinter stärker in den Vordergrund treten.
Und hier sehe ich für mich ein Problem. Denn je einfacher etwas wird, desto mehr Personen werden diese Möglichkeit ausprobieren wollen und es wird nicht wenige geben, die damit oder daraus Kapital schlagen wollen, was neue Möglichkeiten des Geld verdienens eröffnen wird. Egal ob legal oder illegal. Und weil es ohnehin schon direkt illegal ist, was hier noch nicht einmal mehr im privaten als Hobby gemacht wird, finde ich, sollte man auf jeden Fall starke Regulierungen finden, die das ganze bremsen.
Denn es hat ja längst ein Beispiel eines "Künstlers" gegeben, der ein mit der KI generiertes Bild erschuf, dieses bei einem Contest einreichte und damit sogar gewann!! Und spätestens seit diesem Vorfall wird hart diskutiert, ob es so etwas geben darf. Und man muss die Definition "Kunstwerk" hier im schlimmsten Fall vollkommen neu definieren.
Denn es stellt sich dann ja die Frage: Ist ein Bild, welches aus mehreren vorhandenen (fremden) Kunstwerken von einer KI zusammengesetzt und neu interpretiert wurde, ein eigenständiges Werk, welches einen neuen Urheber hat? Und wenn "ja", wie wird dann Kunst in Zukunft deklariert? ...