Da ich mittlerweile einige Aquarellstifte getestet habe, möchte ich meine Erfahrungen gerne mit euch teilen:
Action (24er Set inklusive Blechdose und Wassertankpinsel für 2,56€, Craft Sensations):
Die Stifte stinken leider zu Beginn recht stark, sodass ich sie erst ein paar Tage auslüften lassen musste. Die Farbauswahl ist ausgewogen und kräftig. Der Abrieb ist sehr weich, allerdings krümelt auch immer etwas ab und gelegentlich bricht auch die Mine. Dadurch nutzen sich die Stifte deutlich schneller ab als hochwertige Stifte. Beim Zeichnen auf nassem Papier bemerkt man ein etwas schmieriges Bindemittel. Das Gefühl beim Zeichnen gefällt mir aber sehr gut, sowohl auf trockenem als auch auf nassem Papier. Außerdem lassen sich die Stifte vollständig mit Wasser lösen und eignen sich daher auch sehr gut für Vorskizzen auf Leinwand oder für Raster zum Abpausen mit der Rastermethode. Auf Aquarellpapier konnte ich die Stifte auch radieren. Zur Lichtechtheit gibt es keine Angabe und Einzelkauf ist wie bei Action üblich leider nicht möglich.
Faber-Castell Colour Grip
Kinderstifte von Faber-Castell, daher wird da auf Lichtechtheit nicht geachtet. Die Stifte sind sehr weich und angenehm beim Zeichnen, nutzen sich aber nicht so stark ab wie die Action Stifte und stinken auch nicht. Sie lassen sich ebenfalls vollständig mit Wasser lösen und sind ebenso schmierig. Einzeln nachkaufen kann man sie z.B. bei Müller.
Faber-Castell Goldfaber Aquarelle
Mittlerweile gibt es die nicht mehr sondern die Goldfaber Aqua im Hobbysegment von Faber-Castell. Die Goldfaber Aquarelle haben mich für den Preis leider nicht überzeugt, da ich viel Minenbruch hatte und manche Farben auch einen schlechten Abrieb hatten.
Faber-Castell Goldfaber Aqua
Die Hobbystifte von Faber-Castell gibt es z.B. bei Müller im Set. Im Kunstbedarfsladen habe ich neulich aber auch Einzelstifte gefunden und zwei davon als Ersatzstifte gekauft. Ich persönlich finde den Abrieb zwar weicher als bei der alten Version aber irgendwie wachsig, jedenfalls für mich persönlich nicht so angenehm, als dass ich jetzt Lust hätte damit ein Bild zu malen. Die Lösbarkeit mit Wasser war (auf dem selben Papier getestet) deutlich schlechter als bei den Dürern. Preislich liegen sie etwa bei der Hälfte (ca. 1€/Stift).
Faber-Castell Albrecht Dürer
Die Stifte gehören zum Künstlersegment von Faber-Castell. Das Gefühl beim Zeichnen ist gut und man kann die Stifte vollständig mit Wasser lösen. Dadurch ergibt sich das Verhalten von Aquarellfarbe, also buntes Wasser und keine Schmiere wie bei günstigeren Stiften. Die Farben sollen lichtecht sein. Die Farben aus dem 60er Set kann man z.B. bei Müller einzeln nachkaufen. Die anderen Farben gibt es im Kunsthandel. Die Albrecht Dürer sind die besten Aquarellstifte, die ich bisher verwenden durfte. Allerdings kosten die auch 2€ pro Stift. Einziger Kritikpunkt: Man braucht einen extra Spitzer, da die Stifte etwas dicker sind als normal.
Lyra Rembrandt Aquarell
Ich habe da Secondhand ein älteres Set gekauft, bei der die Stifte noch in der Minenfarbe lackiert sind. Mittlerweile sind die holzfarben und auch die Farbnummern haben sich leider geändert. Ob sich die Mine selbst geändert hat, weiß ich leider nicht. Die die ich habe, nutze ich gerne und regelmäßig. Preislich sind die Stifte nur knapp unterhalb der Albrecht Dürer und sind ebenfalls Künstlerstifte. Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Stiften sind diese aber nicht vollständig mit Wasser lösbar. Die einzelnen Striche vom Zeichnen bleiben also auch nach dem Vermalen sichtbar. Je nachdem was man machen möchte, kann das ein Vor- oder Nachteil sein. Ich persönlich liebe diese Eigenschaft zum Beispiel für realistische Tierzeichnungen und habe bisher noch keinen anderen Hersteller gefunden, bei dem das so gut geht.
Update Januar 2024: Ich habe eine Mail an Lyra geschrieben und nach einer Umrechnungstabelle für die Rembrandt Aquarell gefragt. Dabei habe ich erfahren, dass meine Stifte wohl 30 Jahre alt sind. Eine Farbumrechnungstabelle gibt es leider nicht. Ich habe mir jetzt mal einige Ersatzstifte der neuen Variante bestellt und warte gespannt, ob diese auch so super sind.
Update: Die Stifte sind ebenfalls teillöslich, verhalten sich aber je nach Farbton sehr unterschiedlich. Auch sind die Stifte etwas weicher und krümeliger als meine alten. Die Stifte sind jetzt ebenfalls so groß wie die Dürer und nicht mehr in Standardgröße, was ich unpraktisch finde.
Koh-i-Noor Mondeluz
Ich habe mir ein Set Secondhand gekauft. Da waren die Stifte nicht gedippt, der Inhalt soll jedoch der gleiche sein. Was die Qualität angeht, kann ich den Vorredner sowie dem Blogbeitrag von Nightmage (https://online-zeichenkurs.de/…rellbuntstifte-25759.html) nur zustimmen. Fireplanet12 hat hier auch mal die Mondeluz getestet: Koh I Noor Hardmuth Info und Hilfe
Mir hat das butterweiche Malgefühl sehr gut gefallen. Leider haben meine Stifte wohl einen Transportschaden erlitten, sodass ich so viel Bruch hatte, dass mir jetzt schon einige Farben fehlen. Da das die anderen hier im Forum aber nicht berichtet haben, werde ich mir wohl bei Gelegenheit mal ein neues Set zulegen.
Caran d'Ache Supracolor Soft
Mit einem Stiftpreis von über 2€ sind das die teuersten Stifte in meiner Sammlung. Sie lassen sich mit den Albrecht Dürern vergleichen, fühlen sich aber irgendwie etwas kreidiger an beim Malen und sind auch minimal langsamer beim Lösen mit Wasser. Die Farben sind sehr intensiv und ich benutze sie sehr gerne. Im Unterschied zu den Dürern passen sie in den normalen Spitzer und ich hatte keinen einzigen Mienenbruch bisher. Der einzige Nachteil ist für mich der etwas höhere Preis und dass man sie in weniger Geschäften einzeln findet.