Grundlagen und Übungen

  • Erst einmal Hallo zu meinem Grundlagentutorial. Ich denke Viele werden schon entsprechende Kenntnisse mitbringen,
    aber vielleicht lernt man ja doch noch was dazu. Insbesondere möchte ich damit absolut blutige Anfänger ansprechen,
    um eine Hilfestellung zu Beginn ihrer "Karriere" zu geben.



    1. Wie halte ich einen Stift?


    Natürlich kann jeder seinen Stift so halten wie er das gerne möchte. Absolute Regeln auszugeben , ist denke ich, wenig
    zielführend. Dennoch sollte man verschiedene Dinge beachten wenn man den Drang verspürt einen Stift in die Hand zu nehmen.
    Wichtig ist beispielsweise den Stift locker zu halten, denn verkrampfte Linien wirken in den meisten Fällen eher unschön.
    Nachfolgend habe ich einige Beispiele zur Stifthaltung fotografiert:


    [img width=500 height=228]https://i39.tinypic.com/14aabrn.jpg[/img]


    Vorteil der Grün markierten Haltungen ist die lockere und unverkrampftere Haltung. Kennt ihr die wackeligen Linien, die man genau dann zeichnet wenn man es am wenigsten brauchen kann? Wenn ja, könnte das durchaus auch an der Stifthaltung liegen. Ich möchte an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen, dass es keine "richtige" oder "falsche" Haltung gibt, jeder sollte so arbeiten wie er es favorisiert. Dennoch macht es vielleicht Sinn einmal über den Tellerrand zu schauen und es einfach mal anders auszuprobieren.
    Wichtig ist allerdings nicht aus dem Handgelenk zu arbeiten, denn dieses Gelenk hat die ungute Eigenschaft sehr unbeweglich zu sein. Besser ist es hier aus dem Ellenbogen oder dem Schultergelenk zu arbeiten. Das mag am Anfang vielleicht gewöhnungsbedüftig sein und man fragt sich warum das alles. Aber Hat man den Bogen erst einmal heraus bietet dies viele Freiheiten die man sonst bei der Arbeit aus dem Handgelenk nicht hätte. Für kleinere Korrekturen ist es natürlich möglich mit den Fingergelenken zu korrigieren.


    2. Was sind Tonwerte?


    [img width=194 height=500]https://i40.tinypic.com/jjw9zm.jpg[/img]



    Wichtig für jede Zeichnung und jede Schattierung ist die Tonwertskala. Diese variiert je nach Farbe und Dunkelheit. Konkret bedeutet dies, dass zb ein heller Gelbton - bei gleichen Lichtverhältnissen - einen helleren Tonwert zugewiesen bekommt, als beispielsweise ein dunkler Rotton. Oben gezeigt ist eine Tonwertskala von 0 bis 10. Wir haben also 11 unterschiedliche Werte die wir einsetzen können.


    Wenden wir diese Erkenntnis nun auf einen einfachen geometrischen Körper wie einen Würfel an:


    [img width=500 height=375]https://i42.tinypic.com/2a0ezba.jpg[/img]


    Es handelt sich dabei um einen weißen Würfel. Der dunkelste Tonwert ist dabei eine 5 auf der Strahlungsrichtung abgewandten Seite. Die am direktesten bestrahlte Seite eine 2. Die nach oben gerichtete Fläche erhält eine 3, da sie trotz ihrer Ausrichtung dennoch ein wenig des Lichts reflektiert.
    Wäre der Körper nun von dunklerer Farbe würden sich die Werte natürlich entsprechend in der Tonwertskala zu den dunkleren Tönen verschieben. Der Schlagschatten eines Körpers erhält dabei nicht den Wert 10 sondern einen Wert unterhalb dieses Werts, ist aber gleichwohl immer der dunkelste Ton.


    [img width=375 height=500]https://i44.tinypic.com/2dwcj7o.jpg[/img]


    Das selbe Prinzip lässt sich auf jeden geometrischen Körper einfach übertragen. Da alles in unserer Welt in geometrische Formen aufgeteilt werden kann können diese Prinzipien auf jedes Objekt, sei es nun ein Tier oder andere Gegenstände übertragen werden.




    3. Lockere Zeichenübungen zum Aufwärmen


    Bevor man sich an eine Zeichnung macht, sollte man sich wie beim Sport "aufwärmen". Ich beschreibe nun einige Übungen die mir sehr hilfreich waren.


    [img width=500 height=495]https://i44.tinypic.com/flei5f.jpg[/img]


    Im Gegensatz zur vorher angemahnten Art den Stift zu halten sollte der Stift für die folgenden Übungen entsprechend dem obigen Bild gehalten werden. Nur so ist ein genaues Arbeiten möglich. Die Bewegung wird allerdings weiterhin aus dem Ellenbogen oder noch besser aus der Schulter ausgeführt!


    [img width=500 height=375]https://i42.tinypic.com/34hudqf.jpg[/img]


    Zunächst werden verschieden lange Linien auf das Blatt aufgezeichnet. (Man sieht das ich hier keinesfalls aufgewärmt war, so krumm wie die Linien sind ;)) Jede Linie wird nun z.B. mit einem Fineliner mehrmals (8-10 mal) nachgefahren und zwar nicht zu schnell und nicht zu langsam. Es sollte genau dem Tempo entsprechen welches noch das genaue Nachfahren der Linie ermöglicht. Ziel ist es die Linien sehr genau zu treffen ohne Ausfranzen oder ähnliches. Anfangs ist das vielleicht für den ein oder anderen sehr anstrengend und ungewohnt. Aber ich kann versichern nach den ersten 10 Seiten merkt man den Unterschied ;). Spaß beiseite zum Aufwärmen und zur Schulung der Hand-Auge-Koordination ist diese Übung, meiner bescheidenen Meinung nach, sehr geeignet.


    Um nicht nur Linien zu zeichnen können die gezeichneten Linien weiterverwendet werden.


    [img width=500 height=375]https://i44.tinypic.com/2psq729.jpg[/img]


    Man sieht verschiedene Vorgehensweisen beim Zeichnen von Kreisen, entweder nebeneinander oder ineinander verschoben. Wenn man möchte kann man dies weiterhin abwandeln mit geneigten Ellipsen in jeder Richtung.


    Weiterhin können die Linien auch durch Wellen oder Bögen ersetzt oder ergänzt werden. Es gibt eigentlich keine Grenzen.


    [img width=500 height=375]https://i40.tinypic.com/10fc1ax.jpg[/img]


    Als letzte Übung kann man noch zwei Punkte verwenden die man einfach im gewünschten Abstand auf das Papier zeichnet. Ziel ist es die beiden Punkte zunächst imaginär zu verbinden. Man fährt demnach mit dem Stift zwischen den Punkten hin und her und senkt die spitze erst ab wenn man sich sicher ist eine Linie gefunden zu haben, die beide Punkte verbindet.
    Schwieriger kann das Ganze gestaltet werden, wenn man drei Punkte verwendet und diese mit einem Bogen verbindet. Es gilt. Je größer der Bogen umso schwieriger.


    Ich hoffe es gab noch ein paar interessante Dinge, die ich in der Kürze darstellen konnte. Wenn noch Fragen offen sind: Immer raus damit. Auch wenn ich noch weitere Themen beschreiben soll, bzw. tiefer einsteigen, gebt mir Bescheid. Kritik ist natürlich auch gern gesehen!

  • Genau nach so einer Anleitung zum Aufwärmen habe ich gesucht. Vielen Dank für Deine Mühe[daumen-hoch].


    LG

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