Ich muss da jetzt was dazu schreiben - hab den Thread, auch wenn er schon paar Tage älter ist, vorhin beim Umgucken und quer-lesen entdeckt und grad kam der Drang hoch, dazu Sempft dazuzugeben ..
Also - nicht jedes Werk kann naturgemäß tiefgründig-aussagekräftig sein, bis man technisch oder auch vom Gefühl des "bereit dafür seins" soweit ist daß man was wirklich großes in Angriff nimmt, macht man ja im Normalfall viel um zu Üben, sich auszuprobieren, zu schauen was einem liegt und was nicht - da haben auch die ganz großen Namen in der Kunstgeschichte sicher weit mehr von der Sorte rumliegen (gehabt) als die aussagekräftigen Arbeiten, die man dann gemeinhin auch kennt.
Der Prozess beginnt ja doch meistens damit daß man einfach Sachen macht und sich an die Gesetzmässigkeiten der Darstellung rantastet. Und auch wenn man - als Hobby-Künstler - dann zeitlebens bei sowas bleibt, ist das auch legitim, ich denke, man macht sich selbst auch unnötigen Druck, wenn "Kunst schaffen" immer an die Prämissen aus dem Eingangspost geknüpft werden - wenn das jemand anders tut ist es übergriffig, wie ich finde, wenn man es für sich macht, tut man sich bisweilen selbst weh.
Ich mag Kunst die was aussagt, die was mitteilen will und ich finde auch - gute Kunst mit Aussage ist oft nicht "schön" oder gefällig, weil man manchmal eben auch nicht so schöne Sachen mitzuteilen hat - das wäre die andere Seite - weil es genug Leute gibt die sich über absurd aussehende Kunstformen, oder solche die bewusst mit nicht so schönen Emotionen spielen, auslassen - aber - nicht jeder muss das für sich so handhaben.
Wenn man gerne Blümchen malt, weil einem das was positives gibt, muss es keine Aussage dahinter geben.
Aber wenn man den Drang hat, was auszusagen mit seiner Kunst, dann kommt das auch - von alleine - erzwungen wirkt dann oft auch so, also - sollte man sich selbst alle Wege offenlassen, "belanglos" Blümchen malen zu dürfen, Bilder mit "der" großen Aussage - oder alles dazwischen.
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DAS Unterschreibe ich genau so wie es hier steht!
Ich finde auch Kunst muss nicht immer tiefgreifende Aussagen haben, aber ich mag es doch sehr, wenn Leute anfangen in meinen Bilder herum zu interpretieren. Oftmals höre ich mit einem Schmunzeln zu, vor allem, wenn es dann Bilder sind die für mich keine tiefe Aussage hatten....
aber WENN es eins meiner Bilder ist , in dem für mich eine große Aussage steckt, höre ich auch sehr gerne zu oder aber noch lieber beobachte ich einfach die Emotionen des Betrachters.
Aber ja Kunst muss nicht immer große Aussagen haben, vor allem soll es auch Spaß machen finde ich!
Ich mag dazu mal eine Anekdote erzählen von mir:
Ich habe ein gemaltes Bild was schon heftig in seiner Aussage ist, mit kleinen Details die man erst bei näherem betrachten sieht. Als dieses Bild fertig war, bat ich meinen Chef, der eine verdammt gute Kamera hat, ein Foto davon zu machen. Als ich das Bild auspackte und auf den Tisch legte, machte er die Kameraeinstellungen und hielt die Kamera dann vor sein Auge, aber drückte nicht ab...ich war etwas irritiert und dann nach etwa 20 Sekunden nahm er die Kamera einfach vom Gesicht, legte sie an die Seite und sah mich an und sagte:" ich brauch einen Moment, dieses Bild ist so tief, ich hab eine Gänsehaut, bin gleich wieder da."
dann ging er und ich stand da und hatte auch eine Gänsehaut, weil ich berührt war, von seiner Berührtheit.
Dann kam er wieder rein, atmete einmal tief durch nahm die Kamera und hielt sie erneut vor sein Gesicht und drehte noch ein wenig an dem objektiv und schoss dann 3 Fotos. Dann drehte er sich wieder zu mir und sagte:" Ich möchte gerne sagen das das dein bestes Bild ist was ich bisher gesehen habe, aber das trifft es nicht, es ist das beste und grausigste zugleich im wahrsten Sinne des Wortes: furchtbar schön!"
Ich muss dazu sagen, das er meine Geschichte kennt und das Bild einordnen konnte, was es für Ihn um so schlimmer machte glaube ich.
Aber sowas meine ich, zu sehen das die eigene Kunst mit Aussage berührt, hat eine unglaublich starke Wirkung!