Thema: Unfarbig

  • @Georg Das Bild ist doch super. Kohle wirkt halt schnell einmal sehr dunkel aber ich finde du hast Licht und Schatten gut getroffen. Man sieht das du dich mit Landschaftsmotiven schon oft auseinandergesetzt hast.


    @crespo Das Porträt ist doch gut. Du hast sehr Hohe ansprüche an dich selbst. Mein Sepia Stift ist auch sehr dunkel, durch Verwischen wird meiner etwas heller.

  • @Georg

    kenne deine Arbeitsweise nicht bei solchen Bildern aber was ich dir von ähnlicher Problematik in Zeichnen oder auch Aquarell als verbreiteten Tipp von guten Lehrern erzählen kann ist, es sachte angehen zu lassen. Dazu gehört, zunächst z.B. den dunkelsten Wert festlegen, bei einem Portrait wäre es die Pupille und auch die hellsten Tonwerte. Danach nicht zu stürmisch wie man es beim Flow im sketchen ja auch mal gerne macht die helleren und die dunkleren Mitteltöne definieren. So arbeitet man sich vorwärts. Im Laufe der Arbeit wirst du immer wieder feststellen, dass die Werte nachjustiert werden müssen, weil die Tonwerte "relativ" sind, d.h. immer in Beziehung zu den Nachbar-Tonwerten stehen. Auch hier, sachte und somit arbeitest du am gesamten und hast mehr Kontrolle. Hört jetzt alles auch ein wenig theoretisch an aber sich ein solches System anzueignen, hilft oft, nicht in eine Richtung zu drastisch zu werden was ja die unmittelbare Folge hat, dass der Rest nachziehen "muss" :)

  • @crespo


    Du beschreibst sehr gut denWeg, wie er ähnlich auch bei der Kohlezeichnung genommen werden soll(te). Ausgehend vom dunkelsten werden allen Bereichen Tonwerte zugewiesen - erst mal (bei mir) im Kopf.


    Das hier beschriebene Prozedere bezieht sich nur auf die "natürliche Zeichenkohle". Mit Kohlestiften wird meist anders gearbeitet.


    Wie beim Aquarell beginnt danach die Vorzeichnung. Relativ grob werden die einzelnen Objekte und Bereiche angelegt.Um gleich darauf mit einem Lappen wieder verwischt/ausgewischt zu werden. Das Papier behält eine leichte Grautönung. Die eben gezeichneten Linien sind noch ganz zart sichtbar. Das kann einige Male wiederholt werden, bis man schließlich zufrieden ist. Dabei werden einzelne Bereiche immer mehr eingegraut.


    Dann beginnt die Phase der Tonung. Mit der Kohle wird i.d.R. additiv gearbeitet: wenn es dunkler werden soll, geht man noch einmal und mit wenig Druck darüber. Solange und so oft, bis man zufrieden ist.


    Das Verwischen ist so einfach, dass es schon unheimlich wird: ziehe einen fetten Strich. Vom dunklen zieht man die Kohle ins helle. Ist der Finger geschwärzt funktioniert es hervorragend. Ist der Finger sauber (und trocken), nimmst Du Kohle ab und es wird heller. Erst ganz zum Schluss, wenn man wirkliche Weißstellen braucht, kommt der Radierer zum Einsatz. Üblicherweise wird zwischendurch auch schon mal zwischenfixiert.


    Mit Kohle zu arbeiten, geht einerseits sehr schnell, man ist flexibel, muss aber auch höllisch achtgeben, das Papier nicht zu überbeanspruchen. Wenn man -wie ich bei mir zu sehen glaube - sich mit der Tonwertskala verhauen hat, müsste man eigentlich alles zurückfahren, bis man eine Stufe erreicht, wo es wieder stimmt. Da ist es meiner Meinung nach sinnvoller, das Bild wegzulegen und neu zu malen.

  • ihr seit ja fleissig wieder tolles gibt es hier zu sehen.[doppel-daumen]


    @Georg jetzt wirkt die Landschaft ganz anders fast sommerlich...

    Wieder ein tolles werk.[doppel-daumen]

    was nützt Talent ,wenn mann nicht das Herz und Geduld hat zu üben..
    Das wache achtsame Auge und das dazugehörige verrückte Hirn.. [hexenkueche]

  • damit auch etwas Wasserfarben ins Spiel kommen. Es war nur 1 "Schwarzmischung" aus Aquamarinblau und Sienna gebrannt.

    Bei Wasserfarben wird selten "schwarz" (z.lampsblack) verwendet, sondern fast immer gemischt. aus blau und braun/rottönen oder mit paynes grey drin.


    Was am Körper etwas ins Braun/Amber gehend aussieht sind lediglich die layer minimal anders aufgetragen und dort kommt der burnt-amber Anteil dann stärker raus. Hoffe, es ist unifarbig genug, wenn nicht stell ich gern was anderes ein .-)


    beetle.jpg


    nicht zu vergessen: Foto von A.Mason zur freien Verfügung

    Einmal editiert, zuletzt von crespo () aus folgendem Grund: credits :-)

  • Hall @Georg,

    vielen Dank für die ausführliche und sehr interessante Erklärung. Es spielt also auch wie bei Stiften und Pinseln etwas Feinmotorik rein, die man durch Üben bekommt, dann halt mit dem Finger :) Bei Gelegenheit werde ich mir ein gutes tutorial zu den basics suchen. Ich bin sehr visuell orientiert und die Erfahrung zeigt auch, dass man gleich am Anfang so einige Fehler und Angewohnheiten vermeiden kann, wenn man einem Profi auf die Finger schaut :)

  • den hirschkäfer hast du toll gemalt @crespo der glanz des panzers einzelne details super..bin begeistert[jubel]

    was nützt Talent ,wenn mann nicht das Herz und Geduld hat zu üben..
    Das wache achtsame Auge und das dazugehörige verrückte Hirn.. [hexenkueche]

  • Vielen Dank Alphawoelfin

    solche schnellen Sketche machen Spass und mit 1 Farbe durch Variation der Deckkraft Plastizität herzustellen ist eine prima Übung.

    Das ist ähnlich wie bei der Lokomotive in meinem Bilderthread.

  • @crespo

    den Hirschkäfer hast Du sehr gut und plastisch gemalt [doppel-daumen]. Gefällt mir gut.

    und mit 1 Farbe durch Variation der Deckkraft Plastizität herzustellen

    das stimmt nicht so ganz. es sind zwei Farben, die durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse eine größere Farbenvielfalt bieten. Ausserdem ist noch ein rost/braunton zu sehen, an winzigen Stellen, aber das unterstreicht das Gesamtbild.


    Das ändert nichts daran, dass es sehr gut gemalt ist *gg*

  • auf alle fälle das mit dem Audruck hast du toll hinbekommen..

    Sie sieht nicht gutgelaunt aus..auch farblich mit den Schattierungen hast du das super betont.[doppel-daumen]

    was nützt Talent ,wenn mann nicht das Herz und Geduld hat zu üben..
    Das wache achtsame Auge und das dazugehörige verrückte Hirn.. [hexenkueche]

  • @crespo


    nein, Greta ist es nicht, dafür wären auch der typische Zopf/Zöpfe wichtig gewesen.

    Aber sie wäre eine gute Vorlage für die Übung von Mimik. Man findet selten so aussagekräftige Fotos zu Wut und Verzweiflung.


    Alphawoelfin

    Vielen Dank. Ich zeichne gerne Schatten, sie geben Kontur und, je nach Dunkelheit, auch die Spannung. *gg*

  • Himmelblau


    genau, mich hat die Mundpartie an Greta erinnert, die hast du enorm ausdrucksstark hinbekommen! :)


    Die Vorlage für die nachfolgende Zeichnung hat mir vor Jahren Matt Fussel per newslettermail geschickt.

    Bin total blank in Pferde-Anatomie aber mit hat diese sehr dynamische Ausstrahlung super gefallen. Das

    Outlining hab ich deshalb recht genau übernommen aber den Körper in ganz anderer Technik, nämlich

    rein schraffur-basiert wie ich es gelernt habe erarbeitet. Dabei bin ich etwas ungewohnt dunkel geworden,

    hoffe es passt noch. Meist gehe ich allgemein nicht höher als 2B aber da war ich auch mal mit 6B am werkeln :)

    Der cast-shadow vom Kopf war so stark und etwas eckig, bin aber nicht sicher , ob das etwas übertrieben ist :)


    pferd800.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von crespo () aus folgendem Grund: zugefügt/2 Posts zusammengefasst

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