Allgemeine Fragen zum Airbrush

  • Ich glaube es kommt auch irgendwie zu wenig Luft durch.


    Jetzt spinnt meine andere Pistole, die ganze neue auch noch rum :-[ Sobald ich den Hebel für die Luft drücke OHNE ihn zu ziehen kommt schon Farbe. Das war heute das erste mal so.. und ich hatte sie nicht auseinander gebaut. Ist doch alles kacke eh *heul*
    Hatte das Gefühl das der Druck auch mega hoch war, dabei wars auf ca. 1.8 bar.


    Wenn ich den Kompressor ausschalte hat er immer den gleichen Druck wie wenn er an ist. Ist das normal? speichert der den ? Oder ist die Anzeige komisch ??? :-[

  • Nadel und Düse Säubern......................mmmmh hat dein Kompressor keine Entlüftungsschraube/Entwässerungsschraube?

  • Ja, das hab ich dann gemacht. Ohne Erfolg.
    Doch, müsste er eigentlich haben... muss mich einfach noch mal in Ruhe an alles ransetzten glaube ich.. ::)
    Danke für deine Hilfe immer [wink] [daumen-rauf]

  • Hi allerseits! Ich bin hier auf diesen wiedermal sehr alten Thread gestoßen und möchte ein paar sachen zum Thema anmerken. Wenn das nicht okay sein sollte, weil der Thread schon so alt ist, teilt mir das bitte mit. Bin halt neu hier.


    Also ein paar Ergänzungen aus meiner Sicht, zu dem was ich hier beim Überfliegen so wahrgenommen habe.. Welche Airbrush man sich kauft sollte davon abhängen was und wie man damit malen will. Für detailierteres Malen braucht man eine feinere Düse. Damit die Farbe sauber und flüssig durch die Düse geht, muss man eine gut geeignete Farbe wählen und sie gegebenenfalls entsprechend verdünnen, wobei Fingespitzengfühl und Erfahrung gefragt sind. Z.B. zu der Acrylfarbe von Liquitex, der Farbe, die ich immer benutzt habe, gibt es auch zusätzliche Fließmittel, die die Farbe geschmeidiger machen (und andere Zusatzmittel). Liquitex ist überhaupt sehr zu empfehlen, aber auch vergleichsweise teuer. Aber die Farben sind umwerfend. Und wenn man zusätzlich noch mit dem Pinsel im Bild malt, erscheinen die Pinselstriche auch homogener mit den gesprühten Arealen als etwa wenn man Schmincke-Farbe benützt, die aber auch sehr gut ist. Während des Malens sollte man immer wieder kurz unterbrechen und die Düse mit klarem, destilliertem Wasser reinigen (also nur mit Wasser sprühen). Sonst verstopft die Düse oder fängt an zu spucken, was hässliche Flecken verursacht. Das sollte man wirklich sehr oft machen. Damit die Düse besser und leichter flutscht, empfehle ich die Nadel an der Spitze hauchfein mit Vaseline einzureiben. Den Tipp habe ich aus einem Airbrush-Buch, und der war für mich wirklich ein Gamechanger. Sehr nützlich für die Handhabung und variantenreicheres Sprühen ist auch die sogenannte Double Action. Dabei kann man den Auslöserhebel unabhängig voneinander zurückziehen und reindrücken, was es ermöglicht auch Luft durch die Airbrush zu blasen, ohne dass auch Farbe mitgenommen wird. Der Sinn ist, dass damit der Sprühstrahl besser variiert werden kann. Zusätzlich zur Entfernung der Brush vom Untergrund, die sonst die Breite und Deckkraft des Farbauftrags bestimmt.


    Die Druckluft zum Airbrushen holt man sich am besten aus einem Kompressor mit Druckluftbehälter. Andere Kompressoren laufen halt permanent während des Malens und machen Krach. Dafür sind sie in der Anschaffung auch billiger. Mein JunAir-Kompressor mit Druckluftbehälter hat seinerzeit rund 1000 DM gekostet, also ungefähr 500 Euro. Man kann aber auch Druckluftdosen benutzen. Das ind quasi Spraydosen, die mit Druckluft gefüllt sind. Die halten aber nicht sehr lange vor und produzieren entsprechend Müll.


    Übermalen kann man Flecken und Fehler zwar schon (abhängig von der verwendeten Farbe) aber nur begrenzt. Man sieht das z.B. an dem berühmten Cover der LP "Brain Salad Surgery" von Emerson, Lake & Palmer, das von HR Giger gemalt wurde. Das Bild enthielt ursprünglich ein obszönes Detail auf dem Hals der Dame, die dort abgebildet ist. Dieses Detail musste Giger auf Geheiß der Plattenfirma übermalen, was aber nur sehr ungenügend gelang. So sieht man es bei genauerem Hinsehen immer noch. Man kann natürlich versuchen immer und immer wieder eine neue Schicht drauf zu sprühen, bis der Fehler möglichst restlos überdeckt ist. Aber dadurch wird auch der Farbauftrag immer dicker, die Gefahr neuer häßlicher Fehler steigt ständig weiter und irgendwann platzt die Farbe vom Malgrund ab. Daher sollte man beim Airbrushen immer sauber und sorgfältig arbeiten.


    Je nach Motiv und Bedürfnissen kann man auch Schablonen und Maskierfolie verwenden. Da kann man auch sehr experimentativ vorgehen. Z.B. habe ich fürher ein paar schöne Sachen gemacht indem ich Gardinen als Schablonen auf das Bild gelegt und übersprüht habe. Giger soll auch Halbleiterplatinen benutzt haben. Maskierfolie ist eine leicht klebende Folie. Damit muss man auch erst umzugehen lernen, denn sie klebt wirklich nur schwach, weil sie ja keine Farbe vom Bild abheben soll. Dadurch kann es aber eben auch leicht passieren, dass man mit der Airbrush unter die Folie sprüht, die sich durch den Luftzug des Sprühstrahls leicht vom Untergrund abhebt. Da muss man aufpassen.


    Ein wichtiger Tipp noch für die Gesundheit. Ich empfehle das Tragen einer Feinstaubmaske beim Airbrushen. Das ist ein Thema, über das man wenig hört. Und man sieht auch selten Leute beim Aairbrushen Maske tragen. Aber man atmet da eine ganze Menge schädlicher Substanzen ein, was auf Dauer der Lunge sicher nicht gut tut. Als ich noch keine Maske trug, kam nach dem Malen, beim Nase putzen, immer jede Menge Farbe aus meinem Riechkolben. Daher meine Empfehlung.


    In letzter Zeit airbrushe ich aber fast nur noch am Rechner, mit ArtRage, Krita und Affinity Photo. Das ist pflegeleichter und macht keinen Dreck. Und Fehler sind problemlos wieder zu beseitigen. Aber trotzdem will ich meine alte Airbrush demnächst auch mal wieder in Betrieb nehmen.

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