ArtRage6 die unbekannte welt

ArtRage ist ein "älteres" Programm für Ipad und PC, wie Nightmage schreibt. Ich habe es mir auch im Sale Ende letzten Jahres gekauft und gerade für digitale Ölmalerei ist es großartig. Ich habe HIER etwas dazu.

Zitat von Ruben

Art Rage Vitae sehe ich € 4,99 -war Preissturz oder doch anderes Programm bei Dir?

Der von dir genannte Preis ist der für die App fürs Tablet. Für den Desktop-PC ist er erheblich höher (Windows und Apple)

Zitat von Ruben

oh, danke und was ist Unterschied zwischen Art Rage normal version und Art Rage Vitae - Beschreibung scheint für die beide sehr gleich zu sein

danke

"Vitae" ist die neue Version. Es gibt einige zusätzliche Funktionen, wie größere Formate zu speichern (wichtig, wenn man später groß drucken oder Leinwände bedrucken möchte), Tools können haben auch einen größeren Faktor, Programm ist allgemein schneller, Farbwähler überarbeitet... und solcherlei. Wenn ich es neu anschaffe, würde ich immer das neuere nehmen, da es meistens mehr Aufmerksamkeit erfährt, wenn sich doch Fehler eingeschlichen haben und wenn sich Betriebssysteme updaten passen die Versionen auch oft besser.

Hier sind es aber auch noch die Funktionen - schneller und größere Formate speichern, das allein hätte es bei mir schon entschieden.

Ich habe das Art Rage auf dem Ipad und auf dem PC mal ausprobiert. Mit Tutorials kann ich auch nicht dienen, ausser bei "Skillshare" da gibt es eines, so bin ich auf das Programm gekommen. Ich finde es schön "schlank", nicht zu viele Funktionen und ich denke auch, mit Geduld und Zeit kann man sich durch wurschteln. Mir hat besonders das Malen mit den digitalen Ölpinseln gefallen. Da kannst du dick auftragen Ich wünsche dir Geduld und viel Spaß mit dem Programm.

Hi in die Runde!

Artrage benutze ich schon seit Jahren. Meine erste Version war Artrage 4. Meine aktuelle Version ist Artrage 6. Konkrete Fragen dazu könnte ich also bei Bedarf vielleicht klären.

Ich bin mit dem Programm überwiegend sehr zufrieden. Vor allem mag ich, dass das Interface schön übersichtlich und flexibel ist. So pflastern nicht unnötig viele Funktionsfenster den Bildschirm zu und man hat gute Sicht auf das Bild. Man kann sich auch alles weitgehend so zurecht schieben wie man es haben will. Und wenn man einem Fensterchen, wie z.B. dem sehr nützlichen Referenzfenster, in dem man Bildvorlagen zum Abmalen auf dem Schirm platzieren kann (bei Bedarf auch mehrere), beim Malen mit dem Cursor nahe kommt wird es vorübergehend ausgeblendet, so dass es eigentlich nie wirklich im Wege ist.

Es gibt auch sonst noch 'ne Menge sehr cooler Features, wie vor allem die Custom Brush,ein etwas komplexeres Tool, mit dem man auch eigene Pinsel kreieren kann. Das braucht aber einigen Lernaufwand, zumal es dafür meines Wissens nirgends vernünftige Anleitungen gibt. Und die Schablonen, die man sich, wie manch anderes mehr, ebenfalls auch selbst basteln kann. Ich selbst habe mir schon massig eigene Pinsel, Schablonen, Sticker (das sind so eine Art Aufkleber, die man auch als Pinsel nutzen kann), Leinwände und Farbpaletten gebastelt. Dafür habe ich übrigens meistens GIMP und Inkscape benutzt, die für solche Bastelarbeiten exzellent geeignet sind und nichts kosten. Man sollte aber übrigens unbedingt darauf achten, dass man Open-Source-Programme von den Original-Webseiten herunterlädt, da es auch unseriöse Seiten gibt, die Schad-Software verbreiten. Insbesondere haben sich einige Kriminelle deutsche Top-Level-Domains gesichert. Welches die Original-Domains sind erfährt man in der Regel aus der Wikipedia. Bei GIMP z.B. ist es gimp.org, bei Inkscape inkscape.org.

Zurück zu Artrage. Der eigentliche Clou des Programms ist vielleicht, dass es Farbvolumen simulieren kann, das heißt, dass es so wirkt als wäre die Farbe reliefartig auf dem Malgrund aufgetragen. Dicke (pastose) Pinselstriche halt. Etwas was ich beim analogen Malen eigentlich meist zu vermeiden versucht habe. Aber beim digitalen Malen macht es irgendwie Spaß. Man muss sich halt entscheiden ob man das haben will und muss. Notfalls könnte man das in manch anderen Programmen auch simulieren. Nur etwas umständlicher. In Affinity Photo z.B. mit einem 3D-Ebeneneffekt. In GIMP etwa ginge das nur nachträglich mit dem Bumpmap-Filter. Aber nicht so gut. Wenn man diese plastisch wirkenden Pinselstriche nicht braucht, könnte man auch mal Krita (krita.org) oder MyPaint (mypaint.org) ausprobieren. Beide kostenlos, weil Open Source. Krita ist recht komplex und funktionsreich, braucht daher auch eine höhere Lernkurve. MyPaint ist sehr simpel und übersichtlich. Trotzdem lässt es sich auch damit ganz gut malen. Bei MyPaint muss man beachten, dass es standardmäßig eine Endlos-Leinwand hat. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass man einfach fröhlich drauflos malen sollte und nicht auf das Format achten muss. Das sollte man besser vorher festlegen. Mit Artrage können aber beide, meines Erachtens, nicht mithalten.

Aber nun zu den negativen Aspekten von Artrage. Artrage Vitae habe ich mir nicht gekauft und werde es auch nicht tun. Der Hauptgrund: man bekommt es nur im Microsoft und Apple Store. Und das hat einige Nachteile. Zum einen bekommt man keinen Installer und hat so nur begrenzte Kontrolle über das Programm. Man weiß noch nicht mal so richtig wo auf dem Rechner es installiert ist, denn es ist in einer Sandbox versteckt. Auch ist es dadurch nicht mehr möglich es auch unter Linux zum Laufen zu bekommen, was unter ArtRage 6 noch möglich und auch erlaubt war. Man durfte es sogar auf mehreren Rechnern parallel installieren - auch gleichzeitig unter Windows und Mac. Das geht mit Artrage Vitae nicht mehr. Daher würde ich persönlich eher zum Kauf von Artrage 6 raten.

Das Blöde ist nur, dass es dafür keine Updates mehr geben wird. Auch nicht für ein paar Bugs, die es nach wie vor hat. Und ehrlich gesagt gab es schon seit 2019 keine Updates mehr für Artrage 6, worüber ich ein bisschen sauer bin, und weshalb ich voraussichtlich demnächst auf Rebelle 5 umsteigen werde. Das ist zwar merklich teurer, technisch dafür aber auch deutlich überlegen, wie mir scheint. Vor allem wegen der neuen Nano-Pixel-Technologie. Und es hat sehr coole Features um Aquarellfarben verlaufen zu lassen. Ausprobiert habe ich es aber noch nicht.

Zitat von griller2009

Und es ist wirklich übersichtlich. Bin der Typ learning by doing.

So geht es mir auch immer - ellenlange Gebrauchsanweisungen, Tutorials, da werde ich leider schnell ungeduldig. Und es gibt ja durchaus Programme, wie Artrage, die leichter zu erlernen sind. Klar, je mehr Funktionen, desto unübersichtlicher und ein wenig Einweisung ist dann doch nützlich.

Artrage hat diesen wunderbaren dicken Öl-Farbauftrag, den du ansonsten momentan ( es ändert sich ja schnell) nur in Corel Painter finden kannst. Dafür hat "Rebelle 5" eine (auch z. Zt.) unübertroffene Aquarellfunktion.

Eines habe ich oben gelesen, finde es aber nicht wieder, und möchte es ergänzen: "Affinity Designer" ist zwar ein Vektorprogramm, aber man kann dort ebenfalls mit Pixelpinseln malen, so hat es eine große Bandbreite.

Wenn man keine der Besonderheiten, die ich nannte (besondere Fließeigenschaften wie Aquarell, Impasto wie in ArtRage) möchte und kein Photoshop möchte, so kann ich die beiden Affinity Programme nur empfehlen. Übersichtlicher als die Adobe Programme, ein wenig schlanker, aber zum digitalen Zeichnen super. (Man kann auch sämtliche *abr brushes einbinden)