Wieso zeichnet/malt Ihr?

Im Moment zeichne und male viel, um zu üben und mich zu verbessern

Nun, Motivation ist so eine Sache. Meist macht es Spaß - aber wenn ich einen anstrengenden Tag habe, dann ist es eher lästig.
Aber ich habe mich nun mal auf das Studium eingelassen und muß gewisse Zeiten einhalten. Also habe ich keine wirkliche Wahl.

Ich zeichne, weil es für mich eine innere Befriedigung ist. Da ich nie so gut sein werde, um mal auszustellen, habe ich keine grossen Erwartungen bzw. Druck, dem ich ausgesetzt bin. Ich freue mich allerdings sehr, wenn ich gebeten werde, jemandem ein Wunschmotiv zu zeichnen Mir fällt es nur sehr schwer, das Bild dann auch herzugeben ... keine Ahnung wieso, aber das geht meinem Vater, der malt, ebenso

Zitat von eviklein

Hm... am Anfang hatte ich folgendes Argument: Ich will zeichnen lernen, weil ich die Illustrationen meines Buches (das ich halt schreibe) selber machen möchte...

Jetzt sage ich: Weil ich voll in mich "einkehren" kann und noch mehr "Ruhe" ausstrahle als im alltäglichen Leben. Es macht Spaß zu sehen, was vor meiner Nase auf dem Papier "ranwächst" / Form annimmt... ich liebe es, wenn meine Finger Bleistiftgrau dreckig werden

Oh, ich sehe gerade, dass ich da was vergessen habe.
Der Auslöser meines Wunsches zeichnen zu lernen war mein Vater. Die "alten Hasen" kennen die 2 "vererbten" Bilder meines Vaters. Für die neuen =) Ich stell sie mal herein und versuche zu erklären

Beide wurden 1984 (damals war Papa 20 Jahre) erstellt:
[img width=500 height=358]https://i42.tinypic.com/32zv2at.jpg[/img] [img width=355 height=500]https://i39.tinypic.com/sgizv6.jpg[/img]

Jah... wie man sieht... er zeichnete nicht all zu schlecht *g*
Als er die mir gab, war unser "Vater - Tochter - Verhältnis" noch gut... das war im Jahre 2000. Jetzt ist es so, dass ich mich nicht mehr mit ihm verstehe. Ist zu kompliziert um das zu erklären, jedenfalls, diese 2 Bilder sagen mir immer wieder, dass ich mich einmal mit ihm gut verstanden habe... das kann man jetz positiv oder negativ sehen [keine-ahnung] ... Ich sehe es neutral =/ ... aber diese Bilder haben irgendetwas, was mich anregt in "seine Fußstapfen" zu treten =) .... 2004 (siehe Bildertread) hab ich den Mut gefasst und habe mit Mangas begonnen.... Im April 2009 fing ich mit dem "realistisch Zeichnen zu lernen" Wunsch an... Ich denke, dass ich mittlerweile sagen kann, dass ich eine würdige Nachfolgerin bin... oder? =)

Natürlich Evi! Ich nehme auch an, dass Dein Vater schon etwas länger gezeichnet hat, als er diese beiden Zeichnungen machte, weil sie ja sehr ausgearbeitet sind (sie haben nicht nur das Motiv vorne sondern einen vollständigen Hintergrund) und dennoch gibt es auch dort noch Proportionsschwächen zu entdecken.
Im Zeichnen stehst Du Deinem Papa ins Nichts nach und Übung macht bekanntlich den Meister!

Ich habe richtig zum Malen gefunden während meiner Aufenthalte im Nervenkrankenhaus - Kunsttherapie.
Um so schlechter es mir geht, um so besser kann ich malen. Warum das so ist, weiß kein Mensch - aber warum meine Krankheit (Depression) nicht positiv nutzen?

Also hab ich mir Stück für Stück mein Werkzeug zusammen gesammelt, ausprobiert und einfach losgelegt. Ein paar Bücher durchgeschmöckert, Bilder nachgemalt und was man halt am Anfang so macht. Inzwischen kann ich mich über meine Bilder gut ausdrücken, kann oft (leider nicht immer) neue Kraft darin tanken und sie helfen mir, den Alltag zu bewältigen.

Hatte ja gleich am Anfang das Glück, das meine Bilder von einer freien Künstlerin, die im Krankenhaus als Therapeutin arbeitet, bewertet wurden und sie mit mir eine Ausstellung im Krankenhaus organisiert hat. Daher hab ich schon Ambitionen, mehr aus der Sache zu machen. Vor allem, da meine sch*** Krankheit mich sich 2 Jahren so fest im Griff hat, dass ich nicht Arbeiten gehen kann.
Für mich ist wichtig, dass sich das Hobby refinanziert. Ok, wer hätte was dagegen, wenn irgendwann mal ein kleiner Urlaub zusammengespart wäre?
Aber das wichtigste ist, das es mir etwas von meinen Selbstwertgefühl zurück gibt, mir einen Sinn im Leben gibt und es mir Spaß macht.

Hmm, gute Frage.
Ich würde sagen, ich habe so eine Art Gestaltungsdrang
Ich hab schon im Kindergarten und in der Grundschule total viel gemalt, gezeichnet, irgendwelche Sachen gebastelt (ja, ich gibts zu, ich hab eine Riesenkollektion Schuhe designt ), mein Vater hat mich dabei auch immer unterstützt, mir Sachen gezeigt und mit mir neue Techniken ausprobiert.
Zum einen macht es natürlich Spaß, ich finde es auch zwischen dem Lernen entspannend, wobei da bei mir auch meistens eher Kritzeleien entstehen. Aber wenn ich mal eine bestimmte Zeit lang mehr garnicht mehr zum Zeichnen oder Malen komme, dann merke ich echt, dass mir das fehlt.
Ob ich damit etwas ausdrücken will, und wenn ja was, ich denke, die Frage lass ich mal länger noch offen. Meistens weiß ich selbst nicht wirklich, was ich will, es gibt einfach noch viel zu viel, was nicht ausprobiert wurde.

@talija: Ich finde es immer schön zu hören, wenn Malen Menschen so viel gibt

Es gibt angeblich drei Sachen, weshalb ein Mensch etwas macht: Geld, Ansehen und Macht,
wobei vielleicht noch Spaß hinzukommt.
Ich denke bei mir ist es eher letzteres.

Beruflich verfolge ich mein zweites großes Interessengebiet: die Chemie.
Bei der Chemie ist es genau umgekehrt wie bei der Kunst: Da man in Deutschland schwerer an Chemikalien kommt und Labortechnik sehr teuer ist, ist es schwer sie als Hobby zu betreiben.
Außerdem will ich mehr über die Natur und die Welt wissen - deswegen will ich studieren.

Also Geld habe ich bisher auch mehr ausgegeben als eingenommen und einen Machtzuwachs habe ich auch noch nicht bemerkt.
Bei manchen Menschen allerdings steigt mein Ansehen, wenn sie meine Bilder sehen - also 1 von 3 ist ja auch schon mal was

Aber ehrlich, ich finde es spannend, zu sehen wie ich mich weiter entwickle, und wo meine Grenzen sind.
Auch unterschiedliche Materialien und Techniken reizen mich immer.

Also ist der Spaßfaktor eindeutig im Vordergrund

Geld, Ansehen und Macht.
Nun ja , Geld - wie heißt es doch ... brotlose Kunst. Das bisschen Geld, das man vielleicht einnimmt (wenn man denn die Kunst nicht beruflich betreibt) reicht für neue Materialien.
Ansehen: Über ein bisschen Lob freut sich doch jeder, aber ob das allgemeine Ansehen dadurch steigt?! Das denke ich eher nicht, außerdem gelten Künstler gerne als etwas merkwürdig *hust*
Macht: Muhaahahahahaaaa (genau: Zum Co-Admin hat mich das Zeichnen schon gebracht, was kommt als Nächstes?)

Ich male in erster Linie, weil das fein Spaß macht !
Aber ich habe auch schon Geld damit verdient: 32 € 50 Davon habe ich Malsachen gekauft und vom restlichen Kleingeld ein leckeres Eis. Es ist also nicht so, daß die Kunst einen nicht "ernährt".
Ansehen, naja, zumindest gibt es Leute, die meine Bilder ansehen.

Macht brauche ich nicht, außer die Macht, andere Leute zu überreden, Dinge für mich zu erledigen. Aber das konnte ich immer schon.

Also wenn der Mensch alles nur als Macht, Geld und Ansehen tun würde... ohne all zu philosophisch zu werden... würde er irgendwann kolabieren. Ich glaube zwar schon, dass man immer ein Ziel verfolgt, aber bei den meisten Hobbymalern ist das Ziel ja sowas wie ein Ausgleich, um Kraft zu haben für Macht/Geld/Ansehenverdienen...

Aber klar, dass man sich über Ansehen und Lob auch mal freut
Geld hab ich noch keines verdient... wär aber echt mal nicht schlecht

Zitat von Juniper

Geld hab ich noch keines verdient... wär aber echt mal nicht schlecht

Ja, das ist ein feines Gefühl, sich neue Malsachen zu kaufen von Geld, das man für ein Bild bekommen hat.

Ich habe so richtig auch noch keins Verkauft. Wenn ich neue Malsachen brauche, dann wird eben bisschen gespart

Im Moment zieht betteln bei Papa noch

Wobei ich viele Sachen im Moment von ihm benutze^^

Och, ich kaufe auch gerne so Malsachen. Das macht einfach Spaß.
Besonders beim Pinselkauf könnte ich stundenlang fühlen, schwingen und vergleichen