Noch nie gezeichnet - wie fängt man an?

    • Offizieller Beitrag

    Ist schwierig jemanden zu raten "Mach doch das und das", wenn derjenige noch nieeeeeeee auch nur irgendetwas in seinem Leben gezeichnet hat.


    Wie fängt man denn an zu zeichnen?


    Mein Gedanke dazu war:



    Wie seht Ihr das?


    Gibts irgendwelche (ultimativen) Tipps, die man vielleicht in einer professionellen Zeichenschule (bzw. Unterricht) vermittelt bekommt, mit denen das geht? Ich denke, wenn man da hin geht, hat man doch auch schon mindestens "Grundkenntnisse" bzw. das generelle Interesse (man hats schon mal ausprobiert).

  • Man sollte meinermeinung nach mit einem anderen beginnen, der die Fortschritte begutachtet und ''bewertet'' und dementsprechend den weiteren Vorgang bestimmt. Bestenfalls fängt dieser auch neu an um Vergleiche zu ziehen können und einen doppelseitigen Nutzen zu haben.
    Davon mal abgesehen sind die allerbesten Übungen, ganz einfache schematische Körper zu zeichnen, wie Würfel, Kegel, Pyramide und Kugel. Es bereitet sehr vielen sehr viele Schwierigkeiten einen einigermaßen guten Kreis zu zeichnen, wobei dies doch die Grundvorraussetzung von allenmöglichen Bildern ist.
    Dann könnte man sich an Ellipsen heranwagen, und guggen ob man es schafft unförmige Linien wirklich genau nachzuzeichnen.
    Erst viel später wenn der 'neuling' einen sicheren ''Strich'' besitzt, sollte man guggen was er weiter machen will und dann mit Schattierungen, Perspektive etc. anfangen.
    Optimalerweise solllte man anfangs erst das Auge schulen 2D zu sehen, was für viele eine sehr große Herausforderung bietet.
    Ich hab das nur durch dauerhaftes abzeichnen von Fotos und Beobachten der Umgebung erlernt. Irgendwann, wenn die Technik 'ausgereift' ist, kann er selber entscheiden wo seine Schwachpunkte liegen und diese gezielt üben.
    Letztendes sollte jeder individuell anfangen, wie esfür ihn am sinnvollsten ist.

    • Offizieller Beitrag

    Interessante Überlegungen. Wie sehen die anderen das? Wie sind da Eure Erfahrungen?

  • Also ich hab mir einen Teil selber bei gebracht, einen Teil hab ich unter Anleitung gelernt, wie littlegiant beschrieben hat.
    Mir hat es am Anfang am meisten geholfen, die jeweiligen Medien erst mal auszutesten, und dazu eignen sich tatsächlich solche Körper und Formenübungen wie Quader, Kugeln, usw, oder auch Schraffuren gut. Dabei kann einem allerdings schnell langweilig werden, fand ich. Aber solche Grundlagen sind schon wichtig, man muss einfach in die Techniken reinkommenm um "sauber" malen oder zeichnen zu lernen.Ich hab dann angefangen erst einmal einfach Gegenstände die auf meinem Schreibtisch standen, abzumalen. Anfangs oft ohne Schraffuren, ich hab viel mehr nur die Außenlinien naturgetreu wiedergeben wollen. Und mit der Zeit und mit der Übung kommt man auf neue Ideen verbessert sich, oder sieht Anregungen, an denen man sich probiert.


    Ich glaube man sollte sich gar nicht zu viel Gedanken machen, wie lege ich jetzt los. Sondern einfach mal machen. Irgendwann merkt man dann, was man gerne verbessern möchte und wie man das schaffen könnte und dann gehts immer weiter.

    • Offizieller Beitrag

    Hop hop, hier sind auch noch weitere Erfahrungen und Meinungen gefragt! [doppel-daumen]

  • ich hab - als ich noch kleiner war - erst mit abpausen angefangen - also das schwarze Papier, was man immer für die Schreibmaschine benutzt...dann habe ich probiert, es abzuzeichnen.. Brauche allerdings immer ein Motiv, eine Vorlage dazu. Sei es aus dem Internet, einem Buch oder eine Werbungsanzeige in der Zeitung...


    Mein Tipp: einfach mal ein paar Malvorlagen, zb. von Disney aus dem Internet runterladen, damit man einfach mal ein Gefühl für Formen und Linien hat. Und dann versuchen, es abzuzeichnen... so hab ich auch angefangen...


    Tiere und Landschaften kann ich zb. überhaupt nicht zeichnen... [pfeif]

  • Ich gehe jetzt davon aus, dass dieser jemand wirklich zeichnen lernen will und es nicht nur alle paar Wochen mal für 1-2 Stunden macht. Denn das bringt nicht viel.


    Ein blutiger Anfänger hat es sehr schwer und nur die wenigsten überstehen diese Phase, da sie sehr demotivierend ist und man überall merkt, was man eigentlich nicht kann und zwar alles. Man hat weder eine Ahnung von Licht und Schatten, noch von Raum, noch von Linien, noch von irgendwas.


    Einem Anfänger kann ich nur eines für den Anfang raten. Seine Hand trainieren. Das geht bei Kritzelübungen los, die man einfach nebenbei aufs Papier bringt um sein Handgelenk zu lockern und einzugewöhnen.
    Für den weiteren Werdegang sind professionelle Tutorials definitiv nicht von Nachteil. Damit meine ich nicht den Schund an Zeichenbüchern, der hier auf dem deutschen Markt vorhanden ist. Die sind allesamt nur bedingt hilfreich, aber nichts für jemanden der es ernst meint.
    Wer wirklich zeichnen lernen will sollte sich zum Beispiel Tutorials von Andrew Loomis oder Michael Hampton zulegen. Diese kann man entweder für viel Geld kaufen oder sich irgendwo runterladen. Man hat so seine Quellen. ;)
    Dort lernt man das zeichnen von Grund auf und wer lernt es anzuwenden, der wird es schnell lernen.
    Es bringt auch viel vom Leben direkt zu zeichnen. Aktzeichenkurse sind sehr hilfreich, oder einfach mal mit dem Skizzenbuch raus in die Natur und ein paar Bäume zu zeichnen.


    Professionelle Anleitung ist aufjedenfall wichtig. Meldet euch auf xxx an [size=1](das ist ne geparkte Domain- anmerk. Nightmage)[/size]. Da sind die Profis und da ist ehrliche Kritik. Postet dort eure Fortschritte. Wer da überlebt und sich durchkämpft hat es geschafft.


    Man muss sich auch Ziele setzen. Was will ich lernen? Wer nur Autos zeichnen will, brauch natürlich keine Anatomie zu beherrschen. Man muss wissen was man will und sollte auch nicht wahllos durcheinander zeichnen, sondern nach der Reihe vorgehen. Sowas wie ein Plan. Das hilft aufjedenfall um Struktur in den Lernprozess reinzubringen.


    Naja und ansonsten eben eine menge Motivation. :)

  • Sucht mal nach Darrel Tank, der hat auch einen YouTube Kanal, mit ganz vielen Tutorien, und er hat einen praktischen Support, sodass ich immer emails geschickt bekomme, wenn er neue veröffentlicht etc.
    aber zum kaufn sin mir die Tuts zu teuer.


    [size=1](Videos sind auf Vimeo verfügbar - anmerk. Nightmage)[/size]
    https://vimeo.com/user1527531

  • Ich würde einfach loslegen und nicht aufhören.
    Irgendein Motiv suchen, auf das man Lust hat. Sicher ist man erstmal total frustriert, aber wenn man dann immer weiter macht, dann wird man irgendwann mal anfangen, mit sich zufriedener zu sein, weil man Steigerungen sieht. Von Kritzelübungen halte ich nicht viel, ich finde, man muss seinen Strich im Motiv selbst finden und was man am liebsten zeichnet, hängt von den eigenen Vorlieben ab.
    Am Anfang würde ich auch nicht zu lange an einem einzelnen Bild sitzen und versuchen, es bis ins Detail auszuarbeiten. Lieber erstmal lernen, wie man Vorzeichnungen anlegt und anfangen, einzelne Sachen zu schattieren oedr schraffieren, statt gleich stundenlang das ganze Bild auszuarbeiten, um dann nur unzufrieden zu sein. Lieber öfter ein neues anfangen.

  • Also ich kann da nur schreiben, wie ich es mache, da ich seit der Schule auch nicht mehr gemalt hatte. Ich habe ein Bild aus einer Zeitschrift genommen und es abgemalt, allerdings gleich vergrößert abgemalt. Das hatte ich dann meinen Bekannten gezeigt und die fanden es super und meinten, ich solle mal mehr malen. Darauf hin besorgte ich mir Fachbücher zum Thema zbsp. Zeichnen, oder Aquarelle oder Pastelle malen, in denen Steps drin waren und habe diese nachgemalt, was ich immer noch sehr gerne mache ( zumindestens bei Aquarellen). Ich nehme zwar nicht immer die gleichen Motive , aber die Arbeitsschritte , um es mir gleich richtig einzuprägen und zu üben. Nach und nach werden dann die Bilder immer selbstständiger, aber trotzdem lese ich auch noch viel darüber oder schaue mir die Perspektiven an, um nicht immer überlegen zu müssen, wie ein Haus nun gerade aussieht und nicht schief und krumm. Ganz wichtig (finde ich) sind immer die Meinung außenstehender, die können die Bilder viel objektiver beurteilen. Darauf lege ich ganz viel wert und ich lerne sehr viel aus den Hinweisen und Ratschlägen die ich bekomme.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würd noch mal einwerfen, dass es wohl auch stark darauf ankommt wie alt man ist, wenn man mit dem Zeichnen anfängt.


    Kinder würden das sicher eher wie Juniper machen und einfach mal zeichnen (Techniken, Perspektiven etc. kommen dann so nach und nach).


    Wer schon erwachsen ist und das ernsthaft in Angriff nehmen will, der wird wohl mit dem Tipp von Zelda ganz gut beraten sein. ;)


    Jeder hat halt so einen eigenen Lernflow.

  • ich würde da aber nich allzu stark unterscheiden zwischen älteren und jüngeren.
    Klar, ganz kleine Kinder malen vieeel ''Fantas(ie)''tischer als Ältere.
    Aber meine Mutter malt auch gerne, bevorzugt aber mehr den impressionistischen (bzw beim zeichnen den nich realistischen Stil) was mehr Denken als richtige Technik fordert.
    Der Lernprozess ist abhängig davon in welche richtung man später gehen will/ gut sein will.
    Ich hatte mir von anfang an vorgenommen porträts so richtig toll hinzubekommen, nachdem man von parisischen Straßenkünstlern den ersten eindruck bekommen hat WAS alles so mit einem so schlichten bleistift möglich ist.
    Ich hatte sowas früh nie richtig geglaubt das man sowas machen kann.


    und jetzt bin ich mit vielen diversen Zwischenschritten meinem (vorläufigen) endziel doch etwas näher gekommen als ich gedacht hatte und habe neben bei noch viele andere dinge erlernt (zB buntstifte, landschaftsmalerei...).


    man sollte wissen was man erreichen will, und was man bereit ist dafür zu geben.
    dann brauch man nur seine quellen um herauszufinden was alles nötig ist und dann ab aufs papier.

  • Richtig, man braucht einfach ein festes Ziel. So hat es bei mir auch angefangen. Ich habe schon immer ein bisschen gezeichnet und irgendwann wollte ich mich einfach in Farbe verwirklichen können, und habe angefangen Aquarellunterricht zu nehmen. Und komischerweise hab ich dadurch dann wieder mehr Interesse am Zeichnen bekommen. Mein größtes Ziel war es dann, Tiere, es ist dann auf das Pferd gefallen, so realitisch wie möglich aus dem Kopf zeichnen zu können. Einfach immer wieder ohne Vorlage. Und dann hab ich geübt und geübt. Klar, irgendwann ist man mal weniger motiviert, aber wenn man dran bleibt, schafft man es irgendwann. Das hätte ich früher nicht gedacht, das ich das wirklich mal so hinbekomme, das ich selber zufrieden bin.
    Das Ziel ist einfach wichtig.

  • Wie fängt man an? Gute Frage. Wie habe ich angefangen?


    Ich hatte Langeweile, war leicht deprimiert und hatte ein Blatt Papier, einen Bleistift mit einem Radiergummi hinten dran und ein Poster mit einem Tier drauf, das mir gefallen hatte. Also hab ich angefangen, das nach und nach, schief und krumm mit lustigen kleinen Strichen, das Fell darstellen sollte, abzuzeichnen. Am Ende kam ein Bild raus, das dem Original ein kleines bisschen ähnlich sah und ich war glücklich darüber.


    Dann hab ich das einigen Leuten gezeigt, die meisten meinten dann "sieht doch toll aus, haste aber fein gemacht" und ich war wieder glücklich. Das ging so weiter, bis ich mal auf jemanden gestoßen bin, der nicht gemeint hat "das haste aber fein gemacht", sondern der zu mir meinte "Oh mein Gott, da haste aber noch viel Arbeit vor dir. Das Fell ist nicht ausgearbeitet, das ist krumm und schief usw." und da dachte ich "wie gemein von dir :-[" ... da zeigte mir die Person Bilder von Tieren, die wirklich realistisch dargestellt worden sind und ich war so fasziniert, dass ich es auch so hinbekommen wollte.


    Also hab ich mich immer und immer wieder mal hingesetzt und etwas gezeichnet. Wenn die Pause dazwischen zu groß war, kam eben ein nicht so tolles Bild dabei raus und wenn es mir halbwegs gelungen ist und ich noch Motivation hatte, hab ich eben weiter gemacht und mir Tipps aus Büchern, Youtubevideos, aus diesem Forum, aus einem VHS Kurs und aus Internettutorials geholt. Und je nachdem, wie ich nun Zeit habe, versuche ich, mich darin zu verbessern und neue Sachen auszuprobieren.


    Wie das so abläuft, seht ihr ja anhand meiner Bilder relativ gut. Ich bin nicht der, der regelmäßig zeichnet, sondern eher der, der dann zeichnet, wenn er richtig "Bock" dazu hat... schließlich ist es ein Hobby und ein netter Zeitvertreib (für mich zumindest)


    Meiner Meinung nach hängt es also eher davon ab, wie ich anfange, ob ich vor habe, mit meinen Bildern beruflich irgendwas erreichen zu wollen oder ob ich es nur machen möchte, weil ich es für ein schönes Hobby halte. Je nachdem muss ich dann auch schauen, was ich möchte. Möchte ich einen eigenen Stil entwickeln? Möchte einem Vorbild näher kommen? Möchte ich nur einen netten Zeitvertreib haben? Also quasi sein Ziel festlegen.


    Als Kind braucht man keine Anleitungen, um das Zeichnen für sich zu entdecken. Da kritzelt man seine Lieblingsstars ab oder malt sein Lieblingstier oder Manga.


    Wenn man älter wird und man den Wunsch hat, einem bestimmten Ziel nachzukommen, holt man sich eben noch Hilfe in Form von Büchern, Foren etc. dazu und entwickelt sich nach und nach.


    Und es gibt an sich nur einen Grundbaustein, den jeder zuerst setzen muss: Blatt hernehmen, Stift hernehmen und loskritzeln.

    Einmal editiert, zuletzt von Miezekatze ()

  • Ich bin irgendwann einfach mal angefangen mit ein paar Bleistiften. Mit der Zeit ist mehr daraus geworden. Ich sehe mich aber heute immer noch auf der Suche. Mir war es immer wichtig, meinen eigenen Stil, meine eigene Ausdrucksweise zu haben, unabhängig davon, was andere zu meinen Zeichnungen sagten....


    Ich habe mir alles autodidaktisch angeeignet durch Lesen uand auch durch Videos auf Youtube una ähnlichem.

  • Meinen Stil habe ich so in etwa, aber da gibt es nichts, was ich nicht noch weiter entwickeln kann. Aber ich finde nicht, das ich fertig bin, alles kann oder gelernt habe (wie immer das auch aus zudrücken ist). Da gibt es immer noch wieder etwas, wo man denkt, das machts du auch mal, nur um sich weiter zu entwickeln. Insofern werde ich immer auf der Suche sein.

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