Hallo Leute,
ich heiße auch im wirklichen Leben Melanie und kann mir keine Namen merken. Deshalb habe ich mich auch hier so genannt, andernfalls würde ich mich ja selbst vergessen.
Ich habe schon in meiner Kindheit mit Ölfarben diese Vorlagen nach Zahlen ausgemalt. Irgendwann zu Beginn meiner Gymnasialzeit habe ich dann in einem Buch die Anleitung zum Zeichnen eines Pferdes gefunden und von da an waren alle Hefte und Schulbücher mit Bleistiftzeichnungen von Pferdeköpfen gespickt. Mein damaliger Kunstlehrer wollte, dass meine Eltern mich zu einem Kunstförderunterricht schicken, aber das konnten sie wohl nicht bezahlen. In der Oberstufe habe ich dann Kunst abgewählt, weil ich das Gefühl hatte "nicht mehr mithalten" zu können. Die Erwartungen waren zu groß und die realen Pferde waren eh viel interessanter.
Während des Mathestudiums und der "Arbeitseinstiegszeit" war ich dann mit "dem Leben" einfach zu beschäftigt. 2005 habe ich während eines Kinikaufenthaltes Pastellkreiden kennen gelernt. Ich war begeistert von diesem Material und habe mir sofort welche gekauf. Aber wieder hat es nicht lange gedauert und "das Leben" war wieder zu ereignisreich um mich künstlerisch zu betätigen.
Jetzt erfolgt der nächste Versuch. Jetzt, im Alter von 43 Jahren chronischer Schmerzpatient, habe ich letztes Jahr in der Schmerzklinik lernen müssen, dass ich "etwas kürzer treten" muss und die Kunsttherapie dort, hat wieder die alten Schaltkreise aktiviert. Um nicht wieder mein Leben mit Stress und zu viel körperlicher Arbeit zu verkorksen, suche ich mir so was wie regelmäßige Verabredungen mit mir selbst und meiner "Entspannungszeit".
Meine Intension, warum ich mich zu euch gesellen möchte, ist nicht nur die, mit für mich neuen Materialien zeichnen zu lernen, sondern auch die, durch den verbalen Austausch und die Motivation der Gruppe, dran zu bleiben und nicht wieder alles in die Ecke zu schmeißen.
Meine Stärke: Ich kann eine Engelsgeduld haben. Meine Schwäche: Leider nicht mit mir selbst! So gut wie ich meine Gefühle bei der Ausbildung junger und problematischer Pferde (ich bin freiberuflicher Ausbilder für Reiter und Pferd) im Zaum halten kann, so emotionsgeladen und unkontrolliert sauer kann ich sein, wenn mir etwas nicht gelingt. Da knüllt es dann auch schon mal das Papier oder der Stift bekommt ne Flugstunde und das Projekt ist beendet. Ich muss mich immer wieder selbst ermahnen, dass es keine wirkliche Perfektion gibt und ich auch ein weniger stressiges Gefühlsleben haben kann, wenn ich mal etwas nicht 200%ig erledige. Ebenso muss ich lernen, auch kurze Zeitspannen zu nutzen, egal ob eine Arbeit dann fertig wird oder nicht. Das Liegenlassen und der Wiederanfang fallen mir einfach unglaublich schwer.
So, aus dem bisher geschriebenen geht schon unschwer hervor, dass Pferde mein Leben bestimmen. Ich habe also mein Hobby zum Beruf gemacht und bewohne jetzt mit meinem Mann, 10 Pferden, 3 Hunden und ungezählten Katzen einen kleinen Hof im Dreiländereck NRW-Hessen-Niedersachsen. Das erste Bild, was wir aufgehängt haben, war Franz Marc`s "Blaues Pferdchen". Das hatte ich schon in meinem Jugendzimmer hängen und kann mich nicht davon trennen. Ansonsten gefallen mir die zarten, träumerisch verspielten Bilder von Chagall und die dynamischen Pferdemalereien von Thomas Aeffner.
Wenn ich jetzt noch was vergessen habe, was ihr wissen wollt, dann fragt einfach. Im Allgemeinen bin ich eher redseelig und komme häufiger mal vom Hölzchen auf´s Stöckchen. Deshalb bin ich auch nicht so glücklich mit der 100-Posts-Regelung. Bei ner 100-Wort-Regelung ginge es mir besser So muss ich ja lernen mich kurz zu fassen und eher häufiger den Button zu drücken als mich in epischer Breite zu erschöpfen.
LG Mela