Vorlage benutzen beim zeichnen?

  • Das ist ja echt doof [grummel] Ich glaube diese Leute wissen gar nicht wieviel Arbeit und Übung in so einer Arbeit drin steckt, ob mit Vorlage oder nicht. Ich meine wenn es nicht zeichnen/malen ist, was ist es dann?
    Auch eine Vorlage mit eigenen Händen neu zu erschaffen ist mit Arbeit und Übung verbunden und nicht schlechter als ein Bild ohne Vorlage. So sehe ich das jedenfalls.


    Du hast recht. man sollte sich nicht davon entmutigen lassen aber mir fällt das sehr schwer, mittlerweile habe ich das Problem zwar nicht mehr aber sowas ärgert mich allgemein irgendwie sehr, vor allem wenn es von Leuten kommt die es selbst nicht könnten oder es nie versucht haben weil es nicht ihr Hobby ist.


    Was solls, wir haben alle hier Spaß an dem was wir machen, egal wie wir es machen und das allein zählt ^^

    • Offizieller Beitrag

    Ich sag doch: wer so was behauptet, hat schlicht keine Ahnung! ;)


    Was meint Ihr wie oft ich schon (ab)wertende Kommentare zu meinen Bildern bekommen habe von Leuten, die selbst nicht zeichnen (es nicht können und auch z.T. nicht wollen).

  • Also ich selbst zeichne auch ab, jedoch nicht nur ein einziges Bild an sich. Da ich meistens ein Bild aus dem Kopf heraus zeichnen möchte, aber keine passende Vorlage finde, suche ich meistens im Internet nach den Einzelteilen, welche ich dann im Bild zusammenführe. :D


    Bsp. Bei meinem jetzigen Projekt, habe ich zuerst nach einer Vorlage eines nackten Rückens gesucht und danach nach entsprechenden Flügeln, da ich kein Bild gefunden habe, wie ich es mir vorgestellt habe. xD

    • Offizieller Beitrag


    Ja es ist so wie auch in vielen anderen Bereichen des Lebens, diejenigen die keine Ahnung haben bringen am schnellsten Kritik:))

    Grade denen würde ich immer am Liebsten einen Stift in die Hand drücken und Papier vor die Nase halten und sagen "dann mach mal besser, jetzt!". :)) [rofl]


    Es ist wie mit vielen Dingen; es sieht einfach leichter aus als es tatsächlich ist. Erst wenn man sich selbst mal daran versucht hat, merkt man wie schwer zeichnen eigentlich ist. Wer auf Anhieb was Vorzeigbares hin bekommt, kann ich nur beglückwünschen, er/sie hat vielleicht ein neues Hobby gefunden. :D

  • Ich danke, man darf auch nicht vergessen, dass es mehrere Arten von Motivation gibt.


    Das was Golden Gate verschreibt, ein Motiv zu sehen und es nachbilden zu wollen (weil es eine Emotion weckt), ist eine sehr starke Motivation. Mir geht es genauso und ich kann nur jedem den Rat geben, voll und ganz darauf zu reagieren und nicht auf die Kommentare derer zu hören, die mit dieser Motivation nichts anfangen können.


    Für mich ist diese Motivations-Art eine eigene zeichnerische Richtung, aus der man einiges machen kann (zumindest der Zeichner für sich selbst – wenn er es gut ‚verkauft’, dann auch für andere)

  • ich möchte wirklich mal jemanden sehen der in der Lage ist, ohne jemals abgezeichnet zu haben, detaillierte Zeichnungen anzufertigen. Man muss doch, um die Dinge (Licht, Schatten, Proportionen, Details, etc) zu verstehen und schließlich aus dem Kopf zeichnen zu können sehr genau beobachten. Da wohl die wenigsten ein eidetisches Gedächtnis haben werden , ist wohl der einfachste weg (zunächst) das Abzeichnen. Wenn man genug geübt hat und z.b. einen Adler das 100.ste mal gezeichnet hat wird man wissen auf was man achten muss, um diesen realistisch nachzubilden. Wer sich wirklich intensiv mit einem Gegenstand beschäftigt hat ist auch in der Lage aus dem Kopf zu zeichnen. Und zwar in jeder Perspektive und nicht nur immer das selbe standardmotiv.


    Und ehrlich gesagt bekommen die meisten nicht einmal mit einer Vorlage ein ansprechendes Ergebnis zu stande. In Betty Edwards Buch "garantiert zeichnen lernen" stellt sie dar dass der Großteil der erwachsenen in Hinblick auf die zeichenfertigkeiten auf dem stand eines 12 jährigen stehen bleibt.

  • Ich habe hier gerade in einem anderem Forum was gelesen, das ich hier zeigen möchte. Und zwar geht es um das gleiche Thema und die Person diese Aussage von einem anderen Künstler gelesen.
    Ich finde, es ist doch sehr Aussagekräftig und für mich durchaus richtig. [doppel-daumen] ;D


    Zitat

    " Wenn Sie Blumen, Tiere oder Vögel malen, dann arbeiten Sie von Fotos oder aus der Natur und nicht aus dem Gedächtnis. Wenn sie anhand von Fotos aus aus der Natur malen, lernen Sie.
    Wenn sie nicht reale Objekte oder Bilder als Beispiel nutzen neigen sie dazu, immer und immer wieder das gleiche Bild zu malen.
    Ihre Bilder werden identisch und das ist langweilig. Detail sind sehr wichtig und die sieht man eigentlich nur auf Fotos oder in Natur."

  • Wenn man frei aus dem Kopf malt, denke ich.
    Wobei das etwas hart ist, zu sagen, dass das dann langweilig wird. Ich mach beides gerne und denke es ergänzt sich gut :D


  • Ich habe hier gerade in einem anderem Forum was gelesen, das ich hier zeigen möchte. Und zwar geht es um das gleiche Thema und die Person diese Aussage von einem anderen Künstler gelesen.
    Ich finde, es ist doch sehr Aussagekräftig und für mich durchaus richtig. [doppel-daumen] ;D


    Ich glaube es ist eher darauf bezogen, dass viele nicht ganz so geübte Zeichner dann in ihre Symbolwelt übergehen. Ein Auge sieht dementsprechend, aus wie eine Linse mit schwarzem Punkt und nicht wie ein reales Auge. Ein Baum wird zum "langweiligen" Zylinder mit Strichen an der Seite. So bietet es sich an weiter abzuzeichnen und sich einen visuellen Grund"wort"schatz aufzubauen, um nicht darauf angewiesen zu sein repetitive Muster und Symbole zu verwenden.

    • Offizieller Beitrag

    Das man, wen man gänzlich ohne Vorlagen zeichnet, immer wieder die selben Motive zeichnet und es deswegen langweilig ist, bestreite ich wehement!


    Man sucht sich zwangsläufig neue Themen, probiert neue Motive aus oder verfeinert seine Motive, weil man doch einen Blick auf sein Bild hat und sich verbessern will.


    Es ist wie mit allen Dingen: man kann hier keine pauschalen Aussagen treffen, denn jeder Mensch ist anders, lernt anders und zeichnet/ malt daher auch anders. [maler]

  • Stimmt, oxSxo, wenn man die Aussage so sieht wie du, gebe ich dir recht. So entwickelt man sich wirklich nicht weiter. ;)

  • Ich hab im Bereich des ‚Aus-dem-Kopf-Zeichnens’ nur geringe Erfahrung.


    Deshalb stelle ich mal eine Frage:
    Geht es beim Trainieren des Zeichnens mit einer Vorlage darum, ein Objekt einzustudieren oder geht es darum, sich allgemeine Abläufe aufzubauen, wie man eine (geistige) Vorstellung auf dem Papier möglichst exakt wiedergibt.


    Für mich sind das zwei unterschiedliche Dinge.


    Im ersten Fall müsste ich ein Objekt, das ich noch nie abgezeichnet habe erst durch das ‚Vorlagen-Abzeichnen’ neu trainieren.


    Im zweiten Fall würde ein erfahrener ‚Aus-dem-Kopf-Zeichner’ das Abzeichnen gar nicht mehr brauchen. Er kann sich seine Vorstellungen auch anders aufbauen (durch Beobachten, durch Träumen oder sogar Visionen im halbbewussten Zustand).


    Ich frage, weil bei mir, als ‚reinem Abzeichner’, der zweite Fall zutrifft – ich baue ein allgemeines Verfahren auf und das Motiv spielt irgendwann keine Rolle mehr.


  • Das man, wen man gänzlich ohne Vorlagen zeichnet, immer wieder die selben Motive zeichnet und es deswegen langweilig ist, bestreite ich wehement!


    Man sucht sich zwangsläufig neue Themen, probiert neue Motive aus oder verfeinert seine Motive, weil man doch einen Blick auf sein Bild hat und sich verbessern will.


    Es ist wie mit allen Dingen: man kann hier keine pauschalen Aussagen treffen, denn jeder Mensch ist anders, lernt anders und zeichnet/ malt daher auch anders. [maler]


    Das habe ich nie behauptet ;) Ich sage nur, dass ein ungeübter Zeichner, der nur aus dem Kopf malt mit großer wahrscheinlichkeit auf symbole in seinem Gedächtnis zurückgreift, weil er sich bisher nie so genau mit dem Objekt beschäftigt hat, wie jemand der es schonmals angezeichnet hat. Daraus folgt eine gewisse repetitve Herangehensweise, und das finde ich langweilig. Ich sage nicht das man auch 300 Augen zeichnen kann und keines gleicht dem anderen. Nur fehlt dem, ich betone es nochmals, ungeübten Zeichner meistens der Erfahrungsschatz, so dass am Ende recht ähnliches heraus kommt, weniger vom Motiv sondern im Hinblick auf die Details die der Zeichner nicht integriert hat, weil es ihm einfach nicht bekannt war. Das führt bei vielen zu einer gewissen Mittelmäßigkeit. Ich will niemanden anprangern, denn solange man Freude an dem hat was man macht ist es vollkommen in Ordnung. Aber wenn man sich etwas im Internet umsieht fallen einem sehr viele mittelmäßige bis schlechte Zeichnungen auf (zumindest wenn man im Hinblick Realitätsnähe urteilt, sicher gibt es da noch andere Richtungen, das soll jetzt nicht Gegenstand der Betrachtung sein). Wir brauchen aber an dieser Stelle nun keine emotionale Diskussion beginnen, ob ich mir anmaßen kann das zu beurteilen oder nicht.


    Vergegenwärtigt man sich die folgenden Situation einmal, dann fällt einem auf dass eventuell ein wenig mehr dran sein könnte: Jemand kommt auf euch zu und sagt, hey komm zeichne mir doch mal ein tolles bild von XYZ. Ihr habt das Motiv noch nie genauer angesehen und es ebenso noch nie gezeichnet. Gut ihr werdet anfangen euch vorzustellen wie Motiv XYZ aussieht und anfangen zu zeichnen. Ihr kommt zu den Augen des, sagen wir mal eines Tiers. Wie war das denn nochmal, wie sehen die Augen genau aus, wie verlaufen die hautfalten bei genau diesem Tier? Welche Musterungsvarianten des Gefieders/Fells gibt es und wie sieht es genau an dieser besagten Stelle aus? Wie sieht das Gebiss aus? Sind die Zähne spitz oder eher rund? Wie sin die proportionen nochmal genau? ist das auge evtl zu klein oder zu groß im vergleich zum körper? Ich könnte noch weitermachen, aber es sollte klar werden was ich meine. Hat man sich noch nicht mit dem Motiv beschäftigt und arbeitet wild drauf los aus dem Gedächtnis (sollten) diese Fragen auftauchen und dann muss man eine gute Antwort parat haben, sonst wird man irgendetwas nach gefühl machen und das wiederrum kann zu keinem optimalen Ergebnis führen.


    Wenn man sich aber mit dem Objekt schonmals beschäftigt hat, weiß man das die Größenverhältnisse ungefähr z.B. 1:3 sind von Körperhöhe und Beinlänge und das die Augen meist eine bestimmte falte unter dem Auge besitzen oder man ist sich gewahr welche fellpartien in welche richtungen wachsen. Das verbessert die Zeichnung immens und führt zu einem besseren Ergebnis.


    Summa sumarum bildet das Abzeichnen die Grundlage (zumindest meiner meinung nach) und das Zeichnen aus dem Kopf bildet sich daraus mit der Zeit. Sicher kann man auch anders herum anfangen, ich glaube aber das es ein sehr steiniger Weg ist und man deutlich länger benötigt um ansprechende Ergebnisse zu erhalten.


    Wenn wir keine pauschalen Aussagen treffen dürfen, dann können wir die Diskussion gleich begraben, denn jeden für sich zu bewerten würde den Rahmen sicherlich sprengen. Aber es soll hier auch nicht darum gehen den "richtigen" Weg zu finden. Ich denke jeder hier kann nur seine persönliche Meinung wiedergeben. Die kann man dann akzeptieren oder nicht.


    @ PencilHB:


    Eine sehr interessante Frage! Ich würde es aber nicht trennen, denn für mich fügt sich beides zusammen. Möglicherweise haben wir unterschiedliche Defintionen davon. Aber kurz zu meiner Sicht.


    Im ersten Fall kannst du das Objekt sehr wohl zeichnen, nur wird sich der detailreichtum und die proportionen in Grenzen halten. Denn ich glaube es ist sehr schwer sich alle Details einzuprägen, die man mit einer Vorlage oder durch Beobachtung zur Verfügung hat.
    Ich bin mir nicht sicher ob du mit einstudieren das selbe meinst wie ich. Ich verstehe darunter sich das Objekt anzusehen, evtl in grundformen zu zerlegen, dadurch licht und schatten zu verstehen und daraus eine detailreiche zeichnung zu schaffen. Das hat für mich nichts mit auswendig lernen zu tun.


    Im zweiten Fall sprichst du von allgemeinen Abläufen. Darunter verstehe ich, sich methoden zu überlegen um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Für mich geschieht das aber Hand in Hand mit dem genauen beobachten oder abzeichnen, denn dort erlernt man - meiner meinung nach - wie sich auch komplexe objekte umsetzen lassen. auch das zerlegen in Grundformen ist an sich schon eine derartige "Methode". Schlussendlich ist es dann nur noch ein kleinerer Schritt zum "Aus-dem-Kopf-Zeichnen" denn wenn man weiß wie die Dinge funktionieren braucht man keine Vorlagen mehr ;)


    Zumal sehr viele, auch professionelle Künstler den Tipp geben anfangs so viel abzuzeichnen wie es nur geht. Die Aussage ab wann sie dann meinen das man aus dem Kopf heraus arbeiten kann beantworten die meisten mit achselzucken. "Es kam dann irgendwann" ist die Aussage die ich dazu am meisten gehört habe. Und ich vermute es kam dann zu dem Zeitpunkt an dem die Künstler einen visuellen Grundwortschatz aufgebaut hatten der groß genug war.

  • @oxSxo
    Das ist sehr interessant, den wir sprechen tatsächlich von zwei verschiedenen Methoden des ‚Aus-dem-Kopf-Zeichnens’.


    Methode 1:
    Über konstruktive Ansätze versucht der Zeichner, möglichst gut, seine Vorstellung umzusetzen und dabei so korrekt wie möglich zu sein. Durch den konstruktiven Anteil (z.B. Grundformen) setzt er in der Regel nicht die geistige Vorstellung um, sondern entwickelt etwas in dieser Richtung. Der konstruktive Anteil ändert das Bild, gibt aber gleichzeitig Sicherheit in der Qualität.


    Methode 2:
    Der Zeichner macht die Augen zu und ‚sieht’ ein Motiv (er stellt es sich vor). Durch einstudierte Abläufe kann er den Blickwinkel auf das Motiv gleichhalten und dennoch Details des Bildes verfeinern. Das muss nicht alles geistig ablaufen – er kann auch nach und nach Skizzen aufbauen und diese verfeinern. Aber, ganz wichtig, er konstruiert nicht, sondern er stellt es sich ‚korrekt’ vor und setzt es um. Am Ende ist er überzeugt, genau dieses Bild gesehen zu haben.


    Methode 1 ist ein Vorgehen mit Hilfsmitteln (vergleichbar dem Raster beim Abzeichnen)
    Methode 2 ist ein Vorgehen ohne Hilfsmittel.


    Bei Aussagen von anderen Künstlern bin ich immer sehr vorsichtig. Kunst ist im ‚offen legen von Abläufen’ mindestens so ‚durchsichtig’ wie der Sport – dort sind auch nur genetisch überlegene Menschen unterwegs (bis man ihre Tricks, meistens Doping, herausbekommt).

  • @oxSxo
    Du vergleichst jetzt Äpfel mit Birnen.
    Du trennst zu genau: abmalen und aus dem Kopf zeichnen.
    Aus dem Kopf zeichnen heißt automatisch nicht, das mann keine Bilder zu Hilfe nehmen kann.
    Man kann nicht über alle Dinge Bescheid wissen. Woher weiß ich welche Proportionen eine Giraffe hat? Ich kann mir natürlich ein Bild ansehen. Aber ich male nicht ab! Es sind verschiedene Sachen!
    Außerdem welche Vorteile habe ich beim abmalen mit Raster? Was lernt man dabei? Die viele Abmaler bleiben dann so fest an ihre Vorlagen gekettet, dass die nicht mehr los können. Die sehen keine Formen, nur dunkle und helle Flächen, die sie auf ein anderes Blatt Papier übertragen. Mein "Epson" kann das genau so gut und dazu noch viel schneller. Ob mein Kopiergerät auch irgendwann ein großer Künstler wird?
    Ich habe nichts gegen Abmalen als Übung, ganz im Gegenteil. Aber viele übertreiben dabei und Abmalen wird zum Ziel.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Aussage bezog sich in erster Linie auf die von brockel zitierten Aussage.


    Und wenn man sein Vorstellungsvermögen und Auge beim betrachten von Motiven trainiert kann das aus dem Kopf zeichnen sehr wohl funktionieren ohne vorab ständig abzeichnen zu üben.


    Das Problem bei der Diskussion ist doch eher der Punkt, dass davon ausgegangen wird dass es sich bei den Zeichnungen um sehr realistische Wiedergaben zu handeln haben muss.


    Die meisten Comic Zeichner greifen nur auf Erinnerungen zurück und zeichnen nicht alles ab oder fantasybilder....


    Sind diese Bilder nun weniger wertig, nur weil sich der Künstler bei Details seiner Freiheit bedient hat die ihm zur Verfügung steht?

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