Künstlerstift oder Kinderstift? Wo ist der Unterschied?!

  • Kinderbuntstifte und Künstlerbuntstifte haben mehrere, große Unterschiede.

    Zum einen geben Kinderstifte deutlich weniger Pigment ab, sie haben mehr Plastik und kaum echtes Pigment. Zum anderen lassen sie sich oft schlecht(er) layern bzw blenden. Sie haben keine Farbbezeichnungen, keine Nummern, haben weniger qualitativ gutes Holz und natürlich sind sie nicht lichtecht. Man kann sie auch oft nicht einzeln nachkaufen und typisch für solche Stifte sind, dass man viele Stifte zu einem günstigen Preis bekommt.

    Natürlich kann man da nicht alles pauschalisieren, manche Kinderstifte sind echt grauenhaft, wo man denkt, man malt mit Steinen, andere wiederrum sind vollkommen ok, hängt natürlich auch vom Papier ab.


    Künstlerstifte geben auch bei leichtem Druck gutes Pigment ab, lassen sich je nachdem ob sie mehr Öl oder Wachsanteil haben, gut schichten bzw gut blenden. Sie sind edler, besser geschützt, haben besseres Holz, was das Spitzen auch erleichtert und besitzen Lichtechtheit.

    Hier kann man sie oft einzeln nachkaufen und sie sind natürlich deutlich teurer als ein Kinderstift. Ein einzelner künstlerstift kostet oft so zwischen 1,50 und 3 Euro.


    Dazwischen gibts aber auch Studentenqualität, die sind so in der Mitte zwischen kinder und künstlerstift

    • Offizieller Beitrag

    @Lisasart das hast du sehr schön zusammengefasst. [doppel-daumen]

  • Da stimme ich zu, schöne Zusammenfassung!! ??


    Mir ist noch ein Unterschied eingefallen: Kinderstifte müssen höhere Auflagen bezüglich Schadstoffen erfüllen.

  • Das Thema beschäftigt mich gerade. Daher war das schonmal spannend zu lesen, was ihr so schreibt. Mein Junior ist ja nicht so künstlerisch aktiv, aber manchmal lässt er sich doch darauf ein, mit mir zu zeichnen. Nachdem er in der Schule in Kunst bereits zweimal eine 3 kassiert hat, ist seine Bereitschaft zum Üben auch etwas höher.


    Nun hatten wir heute ja gemeinsam gezeichnet (siehe Skizzenthread) und ich musste feststellen, dass ich mit seinen Stiften so gar nicht zurecht kam, obwohl ich die ursprüngliche als ok. befunden hatte (Staedler Noris).

    Meine Polychromos fand er gut, aber das ist mir zu teuer für ihn, wenn es bei dem eher mittelmäßigen Einsatz von ihm bleibt.


    Lichtechtheit: unwichtig

    Layern: ist er aktuell noch weit von entfernt

    Satter und guter Abbrieb: wichtig


    Ich habe nun mal die Colour Grip und Goldfaber ins Auge gefasst.


    Theoretisch dürften es für ihn auch Kinderbuntstifte sein, wenn man nicht so draufdrücken muss, wie ein Ochse. Und das muss man anscheinend bei den Noris extrem. Ob da dann noch andere halbwegs bezahlbare in Frage kommen, weiß ich leider nicht.

  • Meine kleine 6jährige Enkelin malt begeistert. Da ich vor einiger Zeit mal einen FaberCastelShop besucht hatte, habe ich mich damals mit Unmengen Kinderstiften für sie und ihren Bruder eingedeckt (Grip dick und dünn). Sie nutzte die Stifte gerne und viel und mittlerweile sind die dicken aufgebraucht (=Babykram) und ist sie bei den dünnen angelangt. Die Packung hat damals mit 12 Stiften ca 10 € gekostet. Ich habe von meiner Tochter zu meinem Zeichenanfang von Castle Art Soft die 120 Schachtel bekommen. Als im Sommer 2022 meine Enkelin zu Besuch war, hat sie diese Stifte entdeckt und konnte sich nicht mehr trennen. Sie hat sie für sich als perfekt und gut empfunden, sie malt leidenschaftlich gerne damit und kommt erstaunlich gut zurecht, obwohl das kein "Kinderstift" ist. Natürlich reizt so ein kleines Mädschen auch die grosse Farbauswahl - momentan steht sie auf alle pink-und rosa Töne :)). Ich habe das dann mit meiner Tochter besprochen und letztendlich gehört der Kasten jetzt "leihweise" meiner Enkelin. Der 120er Satz hat im Angebot 29€ gekostet, es sind gute Stifte, gehören sogar schon zum Künstlerstiftbereich. Aber ich finde die Übernahme ok, wenn sie ihren Spaß damit hat und klar kommt und dadurch noch mehr und gerne malt, dann soll sie ruhig. Besser als wenn sie nach meinen Polychromos schielt [tanz] .


    KreaPuffin

    Ich habe noch eine Schachtel Goldfaber original aus meiner Schulzeit. Mit denen hat sich meine Enkelin schwerer getan, ich finde die Castle Art soft sind da einfacher zu handhaben.

  • Ja, die Noris sind recht hart.


    Colour Grip bzw. Goldfaber sind beides Aquarellbuntstifte. Schön weich im Farbabrieb, aber die Gefahr, dass sie nass werden und kaputt gehen ist eben vorhanden.

    Faber Castell hat ja noch weitere Hobbykünstlerstifte. Die Black edition zum Beispiel.


    So Richtung Künstlerstift, aber preislich gut, wären noch die Castle Arts Buntstifte (wobei die "Gold" noch mal weicher sind). Arrtx sind auch recht weich und angenehm mitzumalen.


    Theoretisch dürften es für ihn auch Kinderbuntstifte sein, wenn man nicht so draufdrücken muss, wie ein Ochse. Und das muss man anscheinend bei den Noris extrem. Ob da dann noch andere halbwegs bezahlbare in Frage kommen, weiß ich leider nicht.

    Sollten das dann dickere Buntstifte sein? Koh-I-Noor hat glaube auch noch welche, die in die Richtung gehen (die Jumbo).


    Ansonsten bin ich auch recht angetan von den Stabilo Trio thick, aber die sind nicht so butterweich im Abrieb. Die eher weichen Stifte sind dann doch eher die Dünnen.

  • Danke für die Tipps.

    Colour Grip bzw. Goldfaber sind beides Aquarellbuntstifte. Schön weich im Farbabrieb, aber die Gefahr, dass sie nass werden und kaputt gehen ist eben vorhanden.

    Ich hatte ihm gestern Abend noch die Goldfaber (nicht die Aqua) bestellt. Die sind angeblich nicht wasservermalbar. Was du über den Abrieb sagst, klingt gut. Dicke nutzt er schon länger nicht mehr.

    Ich habe noch eine Schachtel Goldfaber original aus meiner Schulzeit. Mit denen hat sich meine Enkelin schwerer getan, ich finde die Castle Art soft sind da einfacher zu handhaben.

    Die Entscheidung ist gestern noch gefallen. Mal schauen, wie er damit klar kommt. Falls nicht, ich behalte die Castle Arts Soft mal im Hinterkopf und zur Not, weiß ich jemand der mit den Goldfabern malen kann [pfeif]

  • Die Black Edition von FC kann ich auf jeden Fall als weich zeichnend mit gutem Farbabrieb beschreiben. Die hatte ich mir damals extra unter dem Gesichtspunkt "weicher Abrieb" gekauft, weil mir die Polys zu hart waren. Die Farbauswahl ist halt sehr begrenzt, u. a. deshalb wurden sie dann bei mir von den Prismacolor abgelöst.

    Aber sonst sind die Black Edition Stifte super. Was ich auch gut finde sind die Grip von FC, da hatte ich anfangs auch paar Einzelstifte gekauft die ich heute noch gerne nehme.

  • Ich bin des Letzt über Pelikanbuntstifte gestolpert und ich muss sagen, die waren für das Preis-Leistungs-Verhältnis tolle Stifte.

    Also ich finde es sind sehr gute Buntstifte für Kinder, die sind leuchtend und bis auf ein paar wenige Ausnahmen ( 3 pastellige Farben von 36 ) alle soft (bin ja ein Fan von weichen Stiften wegen meinen Fingern). Manche Farben haben mich sofort an den Schulkasten bzw. ich habe den Aquarellkasten erinnert.

    Das 12er Set 2,55 bei Tedi gekostet, das 36er zwischen 8,00 bis 10,00 €.

    Also ich nutze sie für mein Ausmalbuch, da müssen es keine Künstlerstifte sein.

  • Da gibt es bestimmt tolle Stifte, nur sind sie wahrscheinlich nicht lichtecht. Aber das macht ja nix, so für den "Hausgebrauch".

    Ich persönlich finde es nur immer schade, wenn hier viele von Buntstiften sprechen. Ich denke, dass wir alle doch eher mit Farbstiften, sprich Künstlerstiften zeichnen.

  • Ich denke, dass wir alle doch eher mit Farbstiften, sprich Künstlerstiften zeichnen.

    Liegt womöglich daran, dass wir zumeist seit Kindertagen mit der Art Stift malen und die da schon „Buntstifte“ hießen. ;)


    Warum den Dingen einen neuen Namen geben? Damit man sich gehobener fühlt, wenn man sie benutzt? Muss ich nicht haben.



    Ich bin des Letzt über Pelikanbuntstifte gestolpert und ich muss sagen, die waren für das Preis-Leistungs-Verhältnis tolle Stifte.

    Gibt einige vermeintliche "Kinderstifte", die ganz gut sind.

    Staedler Noris, Stabilo hat ein paar, Faber-Castell Grip usw.


    Bei Pelikan finde ich unglücklich, dass die, die wir haben, blöd geformt und damit zu dick für die handelsüblichen Anspitzer mit schmalen und großem Loch sind.


    Im Umkehrschluss gibt es Stifte für Erwachsene, die sind, salopp gesagt, der letzte Mist.

  • Ich habe mal ein Foto von meiner Farbliste gemacht, damit ihr wisst, wie sie farblich so rüber kommen. Die Striche unter der jeweiligen Farbe sind so zu sagen der Malabstrich wie ihn Kinder machen würden.

    Übrigens bei einem Test 2017 hatten sie keine Schadstoffe enthalten und hatten den 4. Platz erreicht...obwohl die Nr. 1 bei der Handhabung eine mittelmäßig Bewertung bekam :/:D


    Pelikan-Farbliste

  • Lisasart hat zwar bestimmt grundsätzlich Recht (ich möchte noch dazufügen, dass es für Künstlerstifte die schickeren Verpackungen gibt), aber neulich bin ich auf YouTube über einen Test der wasservermahlbaren Ikea-Buntstifte gestolpert. Lanaarts23 kriegt sich gar nicht mehr ein, wie toll die Måla sind, und ich sehe keinen Unterschied im Vergleich zu den Caran d'Ache Supracolor. Allerdings gibt es bei Ikea nur 10 Farben (die größere Farbauswahl bei Künstlerstiften ist noch ein Unterschied). Welche man mit Spitzer und Pinsel für 3,99 Euro bekommt. Stehen auf meiner Einkaufsliste - in zwei Wochen fahre ich hin.


    Übrigens habe ich einen Polychronos (weiß) und bin nicht begeistert. Ich finde ihn ziemlich hart und nicht sehr gut deckend - der Derwent Drawing gefällt mir besser.

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